Das Thema „Einbau von RLT-Anlagen in Raesfelder Schulen“ scheint nun in der Gemeinde vorerst vom Tisch zu sein
Wie gestern Markus Büsken, Erster Beigeordneter der Gemeinde Raesfeld am Ende der Ausschusssitzung mitteilte, wurde eine Fristverlängerung der Bundesförderung wegen knapper Haushaltskassen für den Einbau von RTL-Anlagen bis zum 14. September abgelehnt.
Vorausgegangen dazu ist, dass trotz öffentlicher Ausschreibung im Frühjahr 2022 sich keine Firma in den letzten Monaten laut Büsken gemeldet habe, um diese Arbeiten durchzuführen. Die vom Bund vorgegebene Frist von 9. Juni 2023 könne nun auch nicht eingehalten werden, da allein schon für die Geräte eine Lieferzeit von rund 25 Wochen anfallen würden, betonte Büsken am Montag. Deshalb beantragte die Verwaltung eine Fristenverlängerung bis zum 14. September 2023.
Und ohne Fördermittel, dies hat der Rat der Gemeinde bereits im Vorfeld beschlossen, werden die Anlagen nicht eingebaut. Drei weitere Kommunen hätten ebenfalls eine Absage auf Fristenverlängerung vom Bund bekommen, fügt der Beigeordnete hinzu.
Lieferzeit von RLT-Anlagen nicht vor Mai 2023
Und ja, eine Lieferzeit der RLT-Geräte würde, so bestätigte heute Marcel Spillker, RLT Geräte und Projektmanagement dezentrale Lüftung der Firma Trox auf Anfrage der Redaktion Heimatreport, wenn die Bestellung heute rausgehen würde, mit der Lieferung der Geräte bis Mai dauern. Allerdings gebe es hier aktuell auch bei der Anfertigung der Geräte Terminschwierigkeiten, da einzelne Teile nicht geliefert werden können.
Geliefert bedeute jedoch auch nicht gleich, dass eine sofortige Inbetriebnahme möglich ist. So müssen hier die vorbereiteten Maßnahmen für den Einbau der Anlagen getroffen werden. Eingeplant werden müsse die Zeit für eine Ausschreibung von zwei bis vier Wochen.
Unterschiedliche Aussagen zum terminlichen Ablauf
Das die Einbaumaßnahme in der geförderten Zeit bis zum 9. Juni nicht möglich seien, bestätigt auch Jonathan Schmidt aus Raesfeld. Seine T Er habe am 21. Oktober, um persönliche Informationen aus erster Hand zu erhalten, direkt bei der Firma Trox nachgefragt. Es habe ihn keine Ruhe gelassen, dass es in dieser Sache zwei unterschiedliche Aussagen zum terminlichen Ablauf gebe, gebe, so Schmidt, dessen Tochter die Silvesterschule in Erle besucht: Von der Gemeindeverwaltung und von Mike Marcinowski, Elternpflegschaftsvorsitzender der Silvesterschule Erle.
Laut Verwaltung sei der Einbau der Anlagen im Zeitraum der BAFA-Förderung nicht möglich. Mike Marcinowski jedoch sei der Meinung, dass eine Installation innerhalb der gesetzten Frist möglich sei, so Schmidt. Fakt sei, dass nach der Vergabe eines Angebotes, der Feinaufmaß für die Geräte in der Regel vier Wochen dauern.
Zeitlicher Ablauf – Einbau RLT Anlagen
Was den gesamten zeitlichen Ablauf anbelange, plant die Firma Trox final für den Einbau der Anlage in das Gebäude pro RLT-Anlage rund ca. 2-3 Stunden ein. Bei 70 Anlagen seien das rund 140 – 210 Stunden, sprich weitere ein bis drei Wochen – je nach Anzahl der Arbeiter.
Im Anschluss müssen die Anlagen noch verkleidet werden. Dies könne zwar parallel erfolgen, jedoch könne laut Trox die Anlage erst komplett fertiggestellt werden, wenn diese alle in den einzelnen Schulräumen aufgebaut sind. Die Arbeiten werden von einer Schreinerei vorgenommen, die dafür in der Regel ebenfalls eine Anlaufzeit von vier Wochen benötigen.
Abschließend muss die neue Anlage abgenommen werden. Hier liegen die Vorlaufzeiten zwischen zwei und sechs Wochen.
Hochgerechnet bedeute dies, so Schmidt, dass wir in diesem Fall von einem Zeitraum im besten Fall von insgesamt 35 Wochen, bis Ende Juni 2023, ausgehen müssen. Wenn nicht noch länger, was in dieser heutigen Zeit durchaus vorstellbar sei, so Schmidt, der sogar mit 45 bis 50 Wochen, also Ende August 2023, rechnet.
Kostensteigerung
Des Weiteren sollte eventuell noch einmal erwähnt werden, dass der Eigenanteil der Gemeinde bei den gestiegenen Kosten sich enorm erhöhen würde. Die BAFA Förderung von 80 % bezieht sich nur auf die geplanten Kosten von Anfang 2022.
Dazu hatte der Erste Beigeordnete Markus Büsken bereits mitgeteilt, dass aktuelle Nachfragen bei möglichen Herstellern bzw. Lieferanten ergeben haben, dass gegenüber den Preisen von Februar mit einer Preissteigerung von bis zu 25 % gerechnet werden müsse. Die Gesamtinvestition würde somit nun voraussichtlich rund 1,8 Mio. € betragen, sodass sich der von der Gemeinde zu tragende Eigenanteil auf – Stand jetzt – etwa 650.000 € erhöhen würde. Das bedeutet, dass Im Ergebnis die Fristenverschiebung dazu führen wird, dass die Gemeinde die Investitionskosten von voraussichtlich rund 1,8 Mio. € vollständig selber tragen muss.
„Das ist auch ein wichtiger Hinweis für alle Eltern, der bis jetzt von Seiten der Schulpflegschaft noch nicht so richtig kommuniziert wurde“, so Schmidt.