Grünes Licht für den Einbau von RLT-Anlagen in Raesfelder Schulen

Der Bau- und Umweltausschuss wird das Thema RTL-Anlagen in den drei Raesfelder Schulen in seiner kommenden Sitzung wieder aufnehmen.

Das Gutachten zum Einbau von RLT-Anlagen liegt der Gemeindeverwaltung Raesfeld nun vor (wir berichteten). Die Investitionskosten in Höhe von 1.435 MIO. Euro und bei einer gleichzeitigen 80 %-igen Bundesförderung stehen im Haushaltsplan 2022 zur Verfügung.

Bereits im November 2021 führte das Thema rund um den Einbau von RLT-Anlagen in den drei Schulen in Raesfeld und Erle zu langen und heftigen Diskussionen. Um hier einen Beschluss zu fassen, mussten offene Fragen zur Statistik, zum Brandschutz und zur Wärmerückgewinnung, um die Angelegenheit dem Bau- und Umweltausschuss erneut vorzulegen geklärt werden.

RTL-Anlage-Grundschule-Erle
Fassadenansicht mit Bohrungen Silvesterschule Erle ©Gemeinde Raesfeld

Nun hat in den vergangenen Wochen das Bauamt eine erneute Begehung aller 70 in Frage kommenden Klassenräume vorgenommen. Das Ergebnis liegt nun dem Bauamt vor. Verworfen wurde laut Markus Büsken, Erster Beigeordneter der Gemeinde, die angedachte Lösung, jeden Klassenraum mit einem Gerät vom Format eines großen Kühlschranks im hinteren Bereich eines Klassenzimmers auszustatten. Der Grund dafür seien die statischen Probleme, denn im Bereich der Wandsäulen zwischen zwei Klassenräume dürfen keine Durchbohrungen vorgenommen werden.

280 Kernbohrungen in 70 Klassenräumen

Stattdessen sollen jetzt pro Klassenraum zwei Brüstungslüftungsgeräte unterhalb der Fenster montiert werden. Hierfür muss ein Teil der vorhandenen Heizkörper entfernt werden. Das bedeutet, dass je Klassenraum vier Kernbohrungen für Zu- und Abluft in die Außenfassade vorgenommen werden müssen. Bei 70 Klassenräumen sind das 280 Kernbohrungen mit einem Durchmesser von etwa 25 cm.

RLT-Anlage Fassade Sebastianschule Reaesfeld
Fassadenansicht mit Bohrungen Sebastianschule Raesfeld. ©Gemeinde Raesfeld

Brandschutztechnische Anforderungen

Was die brandschutzrechtlichen Fragen anbelangt, liegen auch hier nun dem Bauamt ein Sachverständigen Gutachten vor, ob und in welchem Umfang die dezentralen Lüftungsgeräte brandschutztechnische Anforderungen auslösen. Die könnten beispielsweise zusätzliche Brandschutzklappen für einen möglichen Flammüberschlag oder der Einbau von zusätzlichen Rauchmeldern sein. Vorsorglich wurde von der Verwaltung in den vergangenen Wochen die Brandschutzdienststelle des Kreises zurate gezogen. Diese habe die Aussagen des Gutachtens bestätigt.

Einsparpotenzial

Auch hat das Bauamt anhand der nunmehr favorisierten Brüstungslüftungsanlagen und der tatsächlichen räumlichen Gegebenheiten versucht, das Einsparpotenzial hinsichtlich der Wärmerückgewinnung gegenüber dem derzeitigen, herkömmlichen Stoßlüften genauer zu ermitteln.

Fazit: Das Einsparpotenzial bei den Heizkosten beläuft sich auf rund 18 000 Euro. Allerdings stehen dem Kosten in Höhe von 100.000 Euro gegenüber: Stromkosten etwas 5 000 Euro, Wartungskosten etwas 21.000 Euro und Abschreibungen in Höhe von 74.666 Euro.

Laufende Kosten

Was die Wartungskosten von ein bis zweimal jährlich anbelange, seien diese laut Büsken mit einer Fachfirma konkret ermittelt worden. Nach vier Jahren jedoch sei jedoch noch nicht der zusätzliche personelle Aufwand, der bei den Hausmeistern verursacht werde, nicht eingerechnet.

Was die Fertigstellung der RLT-Anlagen anbelange, werden diese Maßnahmen bis zum Ende der Sommerferien laut Büsken abgeschlossen sein.

„Die Ergebnisse der Klärung der aufgeworfenen Fragestellungen haben dazu geführt, dass aus bau- und brandschutztechnischer Sicht keine Argumente gegen die geplante Ausstattung der Räume mit RLT-Anlagen sprechen“, so Markus Büsken.

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