Und immer noch grüßen die Eichhörnchen -Raesfeld-Erler Wappen

Trugen die Erler zu Recht die drei Eichhörnchen in ihrem Wappen. Und was hatte das Siegel der Ritter von Erler, das Andreaskreuz,  für eine eventuelle Bedeutung? Mit diesen Fragen beschäftige sich Heimatvereinsvorsitzender Klaus Werner und kam zu dem Ergebnis: Es geht hier nicht um das, sondern um die Erler Wappen. Bei seinen Recherchen trug der Vorsitzende einen dicken Aktenordner zusammen und stieß auf interessante Neuigkeiten.

In der touristischen Information über Raesfeld steht folgendes über das Wappen der Gemeinde. „Das Wappen ist aufgeteilt in Rot und Gelb und steht für beide Gemeinden. Der gelbe Turm mit steiler Haube symbolisiert das Wasserschloss von Raesfeld und die zwei roten Eichhörnchen im gelben Teil stehen für die Femeiche in Erle.“Alles was über die Eichhörnchen geschrieben wurde ist Phantasie und haben mit dem Baum nichts tun“, stellte Klaus Werner fest.  „Und auch damals nicht, im Jahre 1929 bis 1934, als noch drei Eichhörnchen im Wappen waren,  war keine Verbindung,  außer  die Abkürzung „Eich“  für Eiche mit Erle in Verbindung zu bringen“, fügte Werner hinzu.

Anfang 1925 wurde Erle von der Bezirksregierung Münster aufgefordert, sich ein Wappen zuzulegen. Das war Pflicht. „Wie meine Nachforschungen ergaben, lief damals der ganz Vorgang der Wappenfindung nicht so reibungslos ab, sondern entwickelte sich zu einem richtig gehenden Wappenstreit“, erzählte Klaus Werner. Das lag wohl daran, dass ein ursprünglicher Gedanke, allen sieben Herrlichkeitsgemeinden in gleicher Form mit dem „Schild Lembeck“ zu bestücken auf großen Widerspruch stieß.  Die Wappen der Herrlichkeitsgemeinden sind zum Teil den Familienzeichen zugewiesen, oder damals noch ansässigen Adeligen.  Eine Familie „Ichorne“  lehnte sich damals an das Wappen von Erle an und angeblich sollte ihr Wappen einen Schrägbalken mit drie Eichhörnchen gehabt haben. Die Idee stammte von einem Dr. Glasmeier, aber der Amtmann Kuckelmann behauptete noch weiteres. Er meinte zu wissen, dass es sogar mehr Erler Wappen gibt und zwar von einem Adelsgeschlecht, in dessen Wappen  gleich drei Wappensiegel enthalten sind –drei Eichhörnchen, geneigte Lilien und das Dritte, was er nicht mehr beschrieb. Von diesen drei Wappen suchte sich Dr. Glasmeier die Eichhörnchen aus. Zufrieden waren die Gemeindemitglieder damals damit nicht, denn ihnen schwebte immer die alte Eiche vor. Auch weitere Vorschläge von Erlern, wie Eichhörnchen und Eichenblättern, wurden allesamt abgelehnt.

40 Jahre waren dann die Erler recht zufrieden mit ihren Eichhörnchen. Erst im Jahre 1974 bei der Eingemeindung gab es erneut Turbulenzen. Wie sollte das neue Aussehen, war die große Frage. Erst der Karneval Verein Raesfeld   beendete diese Frage. Die wollten, dass es endlich ein gemeinsames Gemeindewappen gibt. Sie beauftragten einen Goldschmied damit, ein entsprechendes Wappen zu erarbeiten. Entstanden ist: Verschmelzung Schloss mit Eichhörnchen. Es blieb ein frommer Wunsch und ein langer Meinungsstreit. Erst der Heraldiker Mallek entwarf das jetzige Wappen. Das es nun nur noch zwei Eichhörnchen waren,  wurde zwar nörgeln hingenommen, aber als im April 1979 die Genehmigungsurkunde vom Innenministerium eintraf, hatte sich ein jahrelanger Meinungsstreit in Erle um Eichhörnchen und Eiche verflüchtet. Nur verflüchtigtet, wohlbemerkt, mehr nicht!

Der kompletten Artikel und die Geschichte über das Raesfeld und Erler Wappen, zusammengestellt von Klaus Werner –  hier klicken: Die Geschichte der „Drei Eichhörnchen“

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