Neugestaltung des Kirchplatzes St. Silvester gestartet – Neue Einheit mit der Wohnform für ältere Menschen mitten im Dorf rund um die Kirche
ERLE. Bald rollen nicht nur in Raesfeld, sondern auch in Erle, die Bagger. Die neue Gestaltung des Platzes an der St.-Silvester-Kirche ist Teil des Dorfentwicklungskonzeptes der Gemeinde Raesfeld.
„Es ist schon ein schöner Anlass heute“, sagte Pastor Michael Kenkel am Donnerstag beim imaginären Spatenstich an der St. Silvester-Kirche in Erle.
Wie schon berichtet, wird der komplette Kirchplatz im Rahmen „Unser Dorf soll schöner werden“ komplett umgestaltet. „Das ist schon ein etwas größeres Projekt und läuft in enger Zusammenarbeit mit der Kommune, und ich bin glücklich mit der Lösung“, so Kenkel.
Ran an die Schüppe
Den Zuschlag für die Arbeiten nach der Ausschreibung hat die Firma Beckmann Landschaftsbau aus Marbeck, mit weiterem Sitz in Raesfeld, in der letzten Woche bekommen. „Die werden jetzt kräftig die Schüppe in die Hand nehmen und mitte Juni loslegen“, so Bürgermeister Andreas Grotendorst, dem die Freude über den bevorstehenden Start deutlich anzusehen war.
Kein Wunder, denn mittlerweile entwickelt sich die Gemeinde, nicht nur in Raesfeld, sondern auch in Erle zu einer Großbaustelle. Etliche Projekte aus dem Förderprogramm laufen bereits, oder sollen noch in diesem Jahr umgesetzt und fertiggestellt werden.
Erstes Projekt in Erle
Mit der Neugestaltung des Kirchplatzes startet das erste Erler Projekt für die neue Erler Dorfmitte.
Dies bedeutet nun, dass, nachdem der Kirchturm einen neuen Helm im Jahre 1998 bekommen hat und dem Neubau für altengerechtes Wohnen, sich das Gesamtbild rund um die Kirche komplett verändern wird.
Die Arbeiten erfolgen, so Tesing, in unterschiedlichen Abschnitten. Zuerst soll der Regenwasserkanal komplett erneuert werden. Das interessante dabei sei, erklärt Tesing, Erster Beigeordneter der Gemeinde, dass das Wasser über eine Laufrinne abgeführt werde. Diese sei behindertengerecht und ohne Stolperfallen.
Kirche soll für sich alleine wirken
Taktile Kanten werden in die Umlaufrinne als auch in der Rampe zur Kirche integriert. Der Zugang zur Kirche wird während der Bauarbeiten immer barrierefrei gewährleistet sein. Anschließend wird die Oberflächengestaltung auf eine Höhe gebracht. Als Belag hat sich die Gemeinde für ein holländisches, besandetes, rotes Klinkerpflaster entschieden. Der Grüne Punkt an der Kirche wird eine schlichte Rasenfläche sein sowie 18 neue Bäume: Sechs Spitzahorn im Eingangsbereich und zwölf Rotahorn rund um die Kirche.
Auf weitere Blümchen soll, so Bernhard Kösters von der Bauverwaltung, verzichtet werden. „Die Kirche soll alleine für sich wirken und nicht durch hier und da noch einen Blumenkübel. Außerdem ist es schwierig, die Blumen, besonders im Sommer, zu pflegen“, fügt Markus Lammers vom Kirchenvorstand St. Martin hinzu.
Einziger Schmuck werden Intarsieren (Einlagen) im Klinker mit christlichen Symbolen sein. Das soll Gesamtbild rund um die Kirche auflockern.
Elektrizität wird intervall schaltbar sein
Mehrere Strahler, acht Vollleuchten sowie separate Beleuchtungskörper im Eingangsbereich sorgen für die richtige Beleuchtung. Ebenso die Hochleistungsstrahler, individuell einstellbar, sollen den Turm anstrahlen. Die komplette Elektrizität wird Intervall schaltbar sein, um Lichtverschmutzung zu vermeiden.
Im Dunkeln gelassen werden die Menschen auch nicht an der Treppe und der behindertengerechten Rampe hin zum betreuten Wohnen mit Sitzgruppe. Diese soll durch eine einliegende Lichtschiene geführt werden.
Bücherschrank für alle
Zur Unterhaltung gibt es einen Bücherschrank, gesponsert von innogy, vor dem betreuten Wohnen. „Besonders jetzt in Zeiten der Coronakrise habe ich am Bücherschrank am Rathaus beobachtet, dass er sehr gut angenommen wird. Ständig findet hier der Austausch von Büchern statt“, so Grotendorst.
Die gesamten Baukosten belaufen sich auf 625.000 Euro. Gefördert wird das Projekt vom Land mit 250.000 Euro. „Ich finde, das ist gut angelegtes Geld und eine tolle Sache. Wir schaffen damit eine Einheit mit der Wohnform für ältere Menschen mitten im Dorf“, fügt Grotendorst hinzu.
Ebenfalls geplant ist für den Herbst der Baubeginn mit weiteren seniorengerechten Wohnungen.
Die Planer gehen davon aus, dass bis zum 1. Advent die Umbaumaßnahme des Kirchplatzes abgeschlossen sein werden.