Raesfelder Könige und ein Kaiser luden zum traditionellen Pipe schmöken ein.
Ausgerichtet hat das diesjährige Pipe schmöken der Bürgerschützen Raesfeld der amtierende König Herbert Schlottbom.

RAESFELD. Nicht jeder, der an diesem Samstagabend beim traditionellen Pipe schmöken der Raesfelder Könige den meisten Rauch erzeugte, konnte auch gut Singen.
Sehr zum Leidwesen von Herbert Schlottbom. Wie es die Statuten nunmal festlegen, musste der König das Lied „Ich schieße den Hirsch im wilden Forst, im tiefen Wald das Reh“, vor versammelter Mannschaft zum Besten geben.

Ein falscher Ton, und schon kam der Schnaps zum Einsatz. Auch das ist in den Statuten so festgelegt.
Nach mehrmaligen Ansätzen, einigen hochgeistigen Getränken, klappte es plötzlich mit dem richtigen Ton. Noch besser ging es dann im Chor und mit lautstarker Unterstützung der ehemaligen Könige.

Es stimmte der Kaisers von 2017 Thomas Wobbe und der älteste Schützenkönig von 1963 Werner Holtschlag mit ein.

Eigentlich sei er ja Nichtraucher, verriet Schlottbom. Vorbei an der alten Tradition, bei dem sich an diesem Abend 19 Könige und ein Kaiser in Pfeifenqualm hüllten, kam er mit seiner anfänglichen Ausrede nicht. Jeder zog genüsslich an seiner schicken Porzellanpfeife mit Jagdmotiv. „Der Vorteil bei diesen Pfeifen ist, dass diese nicht ein geraucht werden müssen. Ich habe mich extra heute noch im Pfeifengeschäft beraten lassen“, erklärte Schlottbom, der anschließend leicht hüstelte.

Die Männerrunde genoss sichtlich das eingeräucherte Beisammensein im Gartenhaus. „Hier können wir endlich mal wieder Männer sein“, so Vize-Kaiser Ludwig Suer lachend. Natürlich fehlte nicht die Amtierende Königin Ruth Nagel. „Das Schöne hier ist die Gemeinschaft, und als Königin wird man in der eigentlichen Männergesellschaft sehr gut aufgenommen“.

Bis tief in die Nacht tauschen sich die Hoheiten bei tiefgründigen Männergesprächen aus und diskutieren über Dorfgeschehnisse und vor allem: Wer wird eigentlich in diesem Jahr Schützenkönig von Raesfeld.
Petra Bosse
