Nistkästen gegen Eichenprozessionsspinner


Gemeinsam brachten Hans Brune und Fritz Pelikan vom Heimatverein sowie Bernhard Kösters und Christoph Nattefort von der Gemeinde Raesfeld im Sommer die ersten Nistkästen an.
Foto: Gemeinde Raesfeld

Heimatverein und Gemeinde arbeiten zusammen

Raesfeld (pd). Im vergangenen Frühjahr und Sommer entpuppte sich der Eichenprozessionsspinner aufgrund der für ihn guten Witterungsverhältnisse zu einem massiven Problem in der gesamten Region.

Auch Raesfeld versuchte, gegen die Plagegeister vor allem an neuralgischen Punkten vorzugehen. Hier wurden die Nester hauptsächlich abgesaugt. Doch das Problem kommt auch in den kommenden Jahren auf die Region zu.

Natürliche Fressfeinde ansiedeln

Bis die Raupen mit ihren Brennhaaren im Frühjahr wiederkommen, wird es zwar noch dauern. Doch der Heimatverein Raesfeld und die Gemeinde Raesfeld machen sich bereits Gedanken, wie man dem Eichenprozessionsspinner begegnen kann.

Idee ist, durch Nistkästen vor allem Meisen anzusiedeln und sie als natürliche Fressfeinde der Raupen zu nutzen. Neu ist die Idee nicht, die Niederlande machten bereits gute Erfahrungen mit den Nisthilfen.

Meisen mögen den Eichenprozessionsspinner

Dort sind vor allem Blau- und Kohlmeisen eingezogen, die schnell zu brüten begonnen haben. Hauptspeise der hungrigen Jungvögel: Raupen – auch die des Eichenprozessionsspinners, die ansonsten von vielen Vögeln gemieden werden.

„Warum sollte man das nicht auch in Raesfeld ausprobieren“, dachten sich der Vorsitzende des Heimatvereins Raesfeld Hans Brune und Fritz Pelikan von der Natur- und Vogelschutzgruppe und gingen auf die Gemeindeverwaltung zu.

40 Nistkästen gebaut

Der Heimatverein baute 40 Nistkästen. Die Mitarbeiter des Raesfelder Bauhofs hängten einige davon rund um das Naturerlebnisgelände an den Eichenbäumen auf. „Wir wollen Erfahrungen sammeln und dann schauen, wo wir weitere Nisthilfen installieren sollten, um die Raupenpopulation in Schach zu halten“, erläutert Christoph Nattefort vom Raesfelder Bauhof.

Das sieht Bürgermeister Andreas Grotendorst genauso: „Ich hoffe, dass sich viele Raesfelder aktiv um die Vogelpopulation kümmern: Nisthilfen machen sich sicherlich auch gut im eigenen Garten und helfen, durch eine möglichst hohe Artenvielfalt die natürlichen Fressfeinde zu stärken.“

Nistkastenbau in der St. Sebastian Grundschule

Die Natur- und Vogelschützer des Raesfelder Heimatvereins fertigten nicht nur die 40 Nisthilfen für die Gemeinde. Eine Auswahl der handgefertigten Nistkästen und verschiedene Vogelhäuschen bieten sie in der Bücherei Raesfeld zum Kauf an.

Interessierte können sich auch beim Heimatverein Raesfeld melden. Die eigene Werkstatt befindet sich im Keller der St.-Sebastian-Grundschule. Dort treffen sich die Natur- und Vogelschützer gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen mittwochs (an Schultagen) von 16 – 18 Uhr zum Nistkastenbau.

1 Kommentar

  1. Keine gute Idee: die Meisen fressen auch Raupen seltener schützenswerter Schmetterlinge, die ohnehin sehr bedroht sind: Schillerfalter, Grosser Fuchs,Schwalbenschwanz etc .

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