„Kirche rockt HUB Erle“: Ein musikalisches Spektakel in St. Silvesterkirche. Ein Team, eine Mission und die beeindruckende Organisation des Konzerts. Volles Haus und begeisterte Stimmung in der St. Silvesterkirche
Die St. Silvesterkirche wurde am Samstagabend Zeuge eines beeindruckenden Ansturms. Mit rund 400 Besuchern, die teilweise sogar aus der näheren Umgebung kamen, platzte die Kirche aus allen Nähten. Die Stimmung war geprägt von Aufregung, aber auch einem tiefen Respekt für den heiligen Ort. Trotz der Unsicherheit im Vorfeld – ob die Technik mitspielt, der Sound überzeugt und die Besucherzahlen stimmen – wurde das Konzert ein voller Erfolg.

Vier Wochen Vorbereitungszeit
Das Konzert für die Bürgergenossenschaft Erle „HUB Erle“, ins Leben gerufen von Yvonne Honerbom, Christian Lipfert und Pastor Dr. Fabian Tilling, stellte eine außergewöhnliche Leistung dar. Innerhalb einer vierwöchigen Vorbereitungszeit, Start kurz vor Weihnachten, schuf das Team ein Event, das größten Respekt und Anerkennung verdient. Dieses Engagement zeigte die Fähigkeit des Teams, unter Zeitdruck ein beeindruckendes musikalisches Ereignis zu organisieren.
Eine musikalische Reise
Nicht nur die Erler selbst, sondern auch Musikbegeisterte aus der Nachbarschaft und selbst Bürgermeister Martin Tesing und Maria Kowalsky, Vorsitzende vom Ortsmarketing, ließen es sich nicht nehmen, zu erleben, wie sich ein so bunter Mix aus Musikstilen in der Praxis anhört.

Angefangen von Norbert Sabellek, Vorsitzender des Erler Heimatvereins, und den „Brejpottspoellers“ über gefühlvolle Geigenklänge, kraftvolle Orgelmusik, schwungvollen Jazz, mitreißenden Rock bis hin zu beeindruckenden Solostimmen – das Programm hielt das Publikum für rund zweieinhalb Stunden in seinem Bann. Und als wäre das nicht schon genug, gab es auch noch einen gutgelaunten Pastor, der mit seiner Fröhlichkeit das Event zusätzlich bereicherte.

Yvonne Honerbom: Die treibende Kraft hinter dem Event
Yvonne Honerbom, die treibende Kraft hinter den Akteuren des Konzerts, die alle aus Erle stammen, spielte eine zentrale Rolle in dessen Organisation. Interessanterweise entstanden die Kontakte zu den beteiligten Musikerinnen und Musikern in ihrem Frisörsalon. „Ich komme ja in meinem Beruf mit den Menschen ins Gespräch. Und Musiker sind meistens Menschen, die ihrem Hobby sehr leidenschaftlich nachgehen und so spricht man natürlich relativ schnell darüber“, so Honerbom. Diese Gespräche brachten ihr die reiche musikalische Vielfalt in Erle zu Bewusstsein. „Und so entstand die Idee bei mir, ein Konzert zu veranstalten“, fügt sie hinzu.

„Erle’s eigene Superstars: Ein Dorf, das Musikalische-Wunder-Werk
Das Konzert war ein wahrer Beweis dafür, dass man nicht unbedingt auf die große „Deutschland sucht den Superstar“-Bühne muss, um Talent zu zeigen. Nein, dieses kleine, malerische Dorf Erle hat seine eigenen Stars!

Nehmen wir zum Beispiel Sabrina Warschewski, die eine sehr gute Stimme besitzt. Ihr Ave-Maria? Gänsehaut pur! Nicht zu vergessen Walburga Angermann von der Jazz-Band „Chickenleg“, die sich plötzlich als Star für ein Selfie fand, begleitet von dem Kommentar: „Ihre Stimme erinnert mich an Amie Winehouse“.

Und dann haben wir noch den jungen, aufstrebenden Alex Burbank. Mit seinen 21 Jahren und selbstgeschriebenen Songs eroberte er die Herzen des Publikums im Sturm.
Erle mag vielleicht klein sein, aber an diesem Abend bewies es, dass es groß im Geben von unvergesslichen musikalischen Momenten ist.

Von Klassik bis Rock: Erles Musikkünstler zeigten ihr Können
In Sachen instrumentale Solostücke legten die Musiker aus Erle eine Performance hin, die man getrost als ‚Crème de la Crème‘ bezeichnen könnte. Da war zum Beispiel das Stück „Pavane on Salley Gardens“, meisterhaft an der Orgel interpretiert von Thomas Hanrath.

Als wäre das nicht schon Ohrenschmaus genug, zauberte Markus Bremer-Dieckmann mit seinem selbst komponierten „Dream on piano“ eine Stimmung, die man sonst nur in großen Konzerthallen erwarten würde. Aber Bremer-Dieckmann war nicht nur am Keyboard hervorragend, nein, er bewies seine Vielseitigkeit, indem er auch die Band „Uneinig“ am Schlagzeug unterstützte und sogar selbst zum Mikrofon griff. Eine weitere beeindruckende Darbietungen war „Nothing else matters“, wo er nicht nur sang, sondern auch von seinem Sohn Felix an der Gitarre begleitet wurde. Ein echter Familienauftritt, der zeigt, dass Talent in Erle wohl in den Genen liegt!

Ist das überhaupt ein Song für die Kirche?
Und dann war da noch der Moment, in dem die Band „Uneinig“ mit „Losing my Religion“ von R.E.M. die Bühne eroberte. Moderatorin Yvonne Honerbom stellte scherzhaft die Frage: „Hier müssen wir erst mal Fabian Tilling fragen, ob wir das über in der Kirche spielen dürfen?“. Pastor Tillings Antwort kam prompt und mit einem Augenzwinkern: „Klar, das habe ich mir persönlich gewünscht“. Dieser humorvolle Austausch sorgte für Lacher und Heiterkeit im Publikum – ein Beweis dafür, dass in Erle selbst in der Kirche der Spaß nicht zu kurz kommt.

Apropos „Uneigig“: Die Band brachte mit ihrem energiegeladenen Auftritt Stimmung in die Kirchenmauern. Sie rockten die heiligen Hallen mit einer Reihe von Ohrwürmern. Am Ende des Konzerts gab es ein lautstarker Ruf nach einer Zugabe. „Uneinig“ ließ sich nicht zweimal bitten und legte nach, beweisend, dass Rockmusik und Kirchenbänke eine überraschend harmonische Kombination sein können!
Bedeutungsvoller Beitrag zur Gemeinschaft
„Ich bin absolut überwältigt!“, verkündete Yvonne Honerbom am Ende des Abends mit spürbarer Begeisterung. Ihre Freude darüber, dass so viele Menschen kamen, um die neue Dorfkneipe „HUB-Erle“ der Bürgergenossenschaft „Wir in Erle“ zu unterstützen, war unübersehbar.
Zwölf neue Anteile gezeichnet
Die Solidarität der Gemeinschaft führte dazu, dass beachtliche 1.500 Euro an Spendengeldern zusammenkamen. Dank dieser großzügigen Unterstützung konnten fünf weitere Absichtserklärungen für die Bürgergenossenschaft gezeichnet werden. Zusätzlich zeichneten Mitglieder der Bürgergenossenschaft eG noch sieben weitere Anteile, was den Gesamterlös des Abends auf stolze 3.600 Euro erhöhte.

Der zukünftige Pächter und „DorfMacher“, Christian Lipfert, der an diesem Abend zusammen mit seinem Lebensgefährten Pascal van Kluth für das leibliche Wohl mit Glühwein und Bier vor der Kirche sorgte, strahlte vor Freude und war sichtlich überwältigt von dieser überwältigenden Resonanz. „Vielen Dank an allen Beteiligten, besonders an Pastor Tilling“, sagte Lipfert.
Ein Dorf in Harmonie: Erle zeigt, wie Zusammenhalt klingt
Das Konzert in Erle war nicht nur ein musikalisches Ereignis, sondern auch ein lebendiges Beispiel für echten Gemeinschaftssinn. Dieses besondere Gefühl entstand, weil alle Beteiligten, die Künstler eingeschlossen, auf ihre Gage verzichteten – ein starkes Zeichen ihrer Verbundenheit mit dem Dorf und der Unterstützung für Christian Lipferts neue Dorfkneipe „HUB-Erle“. Dieser selbstlose Akt unterstrich das Motto des Abends: „Wir stehen hinter Erle und ‚Wir sind Erle‘“.

Der Abend endete in einem Moment tiefer Gemeinschaft, als Pastor Tilling seinen Segen sprach: „Gehet hin Frieden, und das meine ich auch so“. Dieses Wortspiel löste unter den Besuchern warme Gefühle aus, die sich noch verstärkten, als Leonard Cohens „Halleluja“ erklang. In diesem Moment stimmten alle Anwesenden in der Kirche in den Gesang ein. Yvonne Honerbom eröffnete das Lied auf ihrer Tenorflöte, und in diesem Moment spürte jeder was es heißt, Teil von etwas Größerem zu sein – ein Dorf, das in perfekter Harmonie zusammenkam.

Welche Eindrücke und Meinungen hatten Akteure und Besucher am Ende des Abends? Hier eine Auswahl ihrer Aussagen
Pastor Tilling: Dankbar für das musikalische Miteinander
„Es war ein vielseitiges musikalisches Zusammenspiel von motivierten Musikern, zu dem die kirchliche Atmosphäre ihren Teil beigetragen hat. Andersherum tut – so mein Eindruck – diese Art von Konzert unserer Gemeinde gut. Kurz gesagt: Ein großes Dankeschön an alle, die sich so engagiert eingebracht haben!“, resümierte Pastor Tilling am Ende des Abends. Seine Worte spiegelten die tiefe Wertschätzung für die musikalische Vielfalt und das Engagement der Beteiligten wider.

Ewald Grotendorst: Lob für den Gemeinschaftsgeist
Die Bewohner von Erle zeigten sich ebenfalls begeistert von dem Event. Ewald Grotendorst hob hervor, dass das Konzert etwas ganz Besonderes war und den starken Gemeinschaftssinn in Erle widerspiegelte. Seine Worte unterstrichen die Bedeutung des Konzerts für die Dorfgemeinschaft.
Peter Stöbel: Ein phantastischer Abend voller Musik
Peter Stöbel äußerte sich ebenfalls lobend: „Welch ein phantastischer Abend. Alle Musiker und Musikerinnen haben mit viel Begeisterung ihre Lieder in unterschiedlichen Musikstilen dargebracht, toll. In der stimmungsvoll beleuchteten Kirche führte es zu Gänsehautmomenten. Die Begeisterung sprang auf das Publikum über. Ein besonderer Dank gilt Yvonne Honerboom, die mit viel Engagement und tatkräftiger Unterstützung von Christian Lipfert und Team ihre Idee eines Konzerts in Erle umgesetzt hat. Hut ab! Und nicht zu vergessen, danke auch dem Publikum respektive den Musikern für ihre Spenden sowie Zeichnung einiger Anteile. Wir kommen dem Ziel, dem Bau unseres Dorfgemeinschaftshauses „Hub Erle“ mit dem Pächter Christian Lipfert, Stück für Stück näher.“

Carlo Behler: Neue Perspektiven für Kirchennutzung
Carlo Behler vom Heimatverein brachte eine weitere Perspektive ein: „Das sehr gut besuchte HUB-Konzert in der Erler Kirche zeigt eine ganz neue Möglichkeit der Kirchennutzung auf. Wo Gottesdienst stattfindet, kann auch Dienst am Menschen stattfinden. Die von den Besuchern erlebte Gemeinschaft und Freude für einen guten Zweck ist sicherlich genauso gottgefällig wie in einem Gottesdienst. Nur eine Kirche bietet der von Erler Musikern gekonnt dargebotenen Musik den nötigen Resonanzraum zur Klangentfaltung. Derartige Veranstaltungen sollten durchaus öfter stattfinden“. Sein Kommentar unterstreicht die positive Resonanz des Events und die vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten der Kirche in Erle.

Melissa Gohde von „Uneinig“: Ein unvergesslicher Abend in der Kirche
Unter dem Motto ,,Kirche rockt , wir in Erle“, haben wir diesen Abend im Vorfeld mit sehr viel Vorfreude aber auch ein wenig Skepsis wegen des Klangs betrachtet. Für unseren Bandleader Marco Jentzsch war es als Erleraner ein Heimspiel. Für uns als Band Uneinig war es das erste mal, dass wir in solch einer ,,Location“ wie die liebe Yvonne es formuliert hat, gespielt haben.
Die Titelauswahl für dieses Event fiel uns sehr leicht, da wir passende Titel aus unserem breit gefächerten Repertoire dafür ausgesucht haben. Bereits nach unserem ersten Titel ,, Liebe ist alles“, haben wir gemerkt, das in der Kirche so einiges gehen wird. Die Anmoderation von Yvonne hat den Abend toll ausgeschmückt. Alle anderen Akteure waren spitzenmäßig. Das Publikum war überragend und hat sich von unseren Klängen/ Sound und Späßen mitreißen lassen. Fazit: 100% Spaß , 100% 100 % Live , Erle wir kommen gerne wieder!
Ulrike Heidermann. Ein Abend voller Dorfgemeinschaft und Herzlichkeit in Erle
Ein toller Abend und nicht nur wegen der guten Musik, die Atmosphäre – das gute Dorfgefühl. Super, da gehen einfach ein paar Leute und machen einfach und schaffen es ohne lange Vorbereitungs- und Planungszeit ein solches Event auf die Beine zu stellen. Und der Zuspruch gibt ihnen Recht. Und nachher, am Glühweinstand und später bei Arno neue, altbekannte, lang nicht gesehene Leute treffen, quatschen – lachen. Das müssen wir uns erhalten. Und wenn wir in Zukunft nicht allein im Wohnzimmer sitzen wollen, brauchen wir einen Ort: das HUB. Also lass uns einfach machen.
Die von den Besuchern erlebte Gemeinschaft und Freude für einen guten Zweck ist sicherlich genauso gottgefällig wie in einem Gottesdienst.
Carlo Behler