Inklusion – Es ist normal verschieden zu sein

Inklusion in der Kindertagespflege

Fünf Tagespflegepersonen aus dem Kreisgebiet nahmen erfolgreich am Zertifikatskurs des Landesjugendamtes „Betreuung von Kindern mit Behinderung in der Kindertagespflege“ teil

 (pd). Kinder und Eltern, die durch Tagespflegepersonen betreut und begleitet werden, sind oft sehr verschieden. Tagespflegepersonen haben viel Erfahrung darin, Kinder und Eltern so zu nehmen, wie sie sind – mit ihren Eigenheiten, Begabungen, Prägungen, Bedürfnissen, Talenten und Beeinträchtigungen.

Und das ist eigentlich auch der Grundgedanke der Inklusion: Jeder gehört dazu und wird wertgeschätzt, unabhängig davon, was er kann, wie er aussieht und wie er lebt. So ist Inklusion in der Kindertagespflege gar nichts Neues. Gleichzeitig kann es aber auch eine Herausforderung sein, Kinder mit besonderem Förderbedarf oder mit einer Behinderung angemessen zu betreuen, zu unterstützen und zu fördern.

 Inklusion in der Kindertagespflege
Fünf Tagesmütter aus dem Bereich des Kreisjugendamtes und des Stadtjugendamtes Borken haben sich erfolgreich weitergebildet: (hinten: v. li.) Eva-Maria Weidemann, Julia Heuer, Anja Gesing und (vorne: v. li.) Karen Müller sowie Beate Rademacher.

Um diese Herausforderung zukünftig mit noch mehr Fach-, Sach- und Persönlichkeitskompetenz zu meistern, haben fünf Tagespflegepersonen aus dem Bereich des Kreisjugendamtes (das sind alle Städte und Gemeinden im Kreisgebiet mit Ausnahme von Ahaus, Bocholt, Borken und Gronau, die über ein eigenes Jugendamt verfügen) und dem der Stadt Borken am Zertifikatskurs des Landesjugendamtes „Betreuung von Kindern mit Behinderung in der Kindertagespflege“ teilgenommen.

Über zehn Monate haben sich die hochmotivierten Teilnehmerinnen aus Borken und Südlohn in sieben Wochenend-Modulen fortgebildet. Dabei wurden verschiedenste Schwerpunkte erarbeitet, unter anderem ging es um rechtliche Rahmenbedingungen, Entwicklungspsychologie, Bildungsdokumentation, Motorik, Sprachentwicklung, Autonomieentwicklung, kollegiale Beratung und Vernetzung verschiedener Fachdisziplinen. Selbstlerneinheiten mit viel Praxisbezug und Reflexion ergänzten die jeweiligen Moduleinheiten.

Alle Teilnehmerinnen habe darüber hinaus das Konzept ihrer eigenen Tagespflegestelle überarbeitet und in Hinblick auf die inklusive Betreuung von Kindern erweitert. Ein Kolloqium auf Grundlage einer Präsentation bildete den Abschluss der intensiven gemeinsamen Fortbildungszeit. Und so konnten sich alle fünf Teilnehmerinnen über ihr Zertifakt freuen.

„Nach einem ereignisreichen Tag mit fünf Kindern in der Betreuung war es manchmal gar nicht so leicht, sich abends oder an den verbleibenden Wochenenden nochmal vor den PC zu setzen“, sagt Tagesmutter Beate Rademacher. „Aber wir alle würden sofort wieder teilnehmen! Eine tolle und wahnsinnig intensive Zeit, die geprägt war von vielen neuen Erfahrungen, Wissen und Austausch.“

Ein einvernehmliches Nicken der anderen vier Teilnehmerinnen bestätigt dies. Der Kreis und die Stadt Borken gratulieren allen fünf Tagespflegepersonen zur erfolgreichen Teilnahme und bedanken sich für das große Engagement. Insgesamt sind nun 25 Tagespflegepersonen aus dem Kreisjugendamtsbezirk für die Betreuung von Kindern mit einer Behinderung gemäß dem Lehrplan des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe (LWL) qualifiziert.

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