Auswirkungen des schlechten Wetters auf die Landwirtschaft im Kreis Borken. Die aktuellen Wetterbedingungen erschweren die Arbeit auf den Feldern erheblich.
Landwirte wie Thomas Föing aus Borken können, wie heute der Westfälisch-Lippischer Landwirtschaftsverband e.V. Kreisverband Borken mitteilt, ihre Felder, die durch anhaltende Regenfälle aufgeweicht sind, nur in Gummistiefeln betreten. Die längere Periode des sonnigen Wetters, die Landwirte für die Ernte benötigen, ist laut Wetterbericht erst in der nächsten Woche zu erwarten.
Wetterbedingungen: Segen oder Fluch?
Für einige Ackerkulturen wie Mais ist der Regen zweifellos ein Segen. Allerdings geraten Weizen und Triticale, die jetzt reif sind und auf den Halmen stehen, mit jedem weiteren Regentag mehr in Gefahr.
Auswirkungen auf die Ernte
Am Hof der Familie Föing in Grütlohn hat es seit dem kalendarischen Sommeranfang bis heute über 250 Millimeter Niederschlag gegeben. Das feucht-warme Wetter, das Maispflanzen genießen, kann für Getreidepflanzen mit dünnen Halmen und schweren Ähren problematisch sein. Getreideflächen, auf denen die Halme durch Wind und Nässe umgeknickt sind, täglich zu sich nehmen.
Auswirkungen auf die Landwirte
Die Stimmung der betroffenen Landwirte ist, zusammen mit ihren Ähren, am Boden. Da das Getreide am Boden oft feucht ist und nach Regen schlechter abtrocknet, beginnen die Körner bereits auf dem Halm zu keimen und auszuwachsen. Daher ist das dort seit Wochen schimmelnde Stroh als Futter oder Einstreu für die Ställe nicht mehr verwendbar.
Prognose von Ernteverlusten
Pflanzenbauberater Martin Finke von der Landwirtschaftskammer NRW (LWK) betont, dass Ernteverluste für diese Kulturen vorprogrammiert sind. Er weist darauf hin, dass die Rückgänge nicht unbedingt die Erntemengen, sondern vielmehr die Qualitäten betreffen.
Auswirkungen der Düngeverordnung
Die zusätzliche Herausforderung, die durch die Düngeverordnung entsteht, macht eine bedarfsgerechte Stickstoff-Versorgung der Pflanzen schnell unmöglich, insbesondere wenn Ackerflächen, wie die der Föings, in roten Gebieten liegen, die als nitratbelastet eingestuft werden.
Der Landwirtschaftsverband fordert Änderungen
Der Landwirtschaftsverband fordert eine Abkehr von flächendeckenden Gebietsbeschränkungen und eine Rückkehr zu einer verursachergerechten Betrachtungsweise mit Lockerungen für nachweislich vorbildlich wirtschaftliche Betriebe.
Gute Nachrichten zur Ernte
Trotz der Herausforderungen gibt es auch gute Nachrichten. Die Gerste konnten vor der Regenperiode schnell überall noch eingebracht werden, mit zufriedenstellenden Erträgen. Die Ernte von Gras, Zuckerrübe und Kartoffeln verläuft ebenfalls zufriedenstellend. Besonders der Mais, die wichtigste Kulturpflanze im Kreis Borken, entwickelt sich an den meisten Stellen gut.