Borken – Schmallenberg-Virus erstmals bei einem Kalb nachgewiesen

Im Kreis Borken sind aktuell sechs Betriebe betroffen

Kreis Borken (pd). Das Schmallenberg-Virus ist im Kreis Borken jetzt auch bei einem Kalb nachgewiesen worden. Das Tier war vor knapp zwei Wochen tot zur Welt gekommen. Nun hat das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt in Münster den Verdacht auf das Schmallenberg-Virus bestätigt. Das teilt der Kreis Borken mit.

Insgesamt ist das Schmallenberg-Virus im Kreis Borken damit bei fünf schafhaltenden und einem rinderhaltenden Betrieb nachgewiesen worden. Drei Verdachtsfälle bestätigten sich nicht. Ein Verdachtsfall bei einem Schaf wird zurzeit noch in Münster untersucht.

Das Schmallenberg-Virus war erstmals im Herbst des vergangenen Jahres auf Rinder- und schafhaltenden Betrieben in den Niederlanden nachgewiesen worden. Inzwischen ist es auch in den meisten deutschen Bundesländern aufgetreten. Bei Rindern äußert sich das Virus mit hohem Fieber, sinkender Milchleistung und Lahmheit. Schafhalter meldeten bisher vor allem missgebildete und totgeborene Lämmer. Die Tiere kommen zum Beispiel mit einem Wasserkopf, verdrehten Gelenken oder einer deformierten Wirbelsäule zur Welt und müssen meist eingeschläfert werden.

Das Schmallenberg-Virus wird vermutlich durch Gnitzen, also Stechmücken, übertragen. Eine Gefahr für den Menschen besteht nach bisherigen Einschätzungen nicht.

Der Infektionsweg und die Ausbreitung des Erregers sind noch nicht vollständig erforscht. Dr. Manfred Ulrich aus dem Fachbereich Tiere und Lebensmittel der Kreisverwaltung rät Haltern, ihre Tiere ab dem Frühjahr mit insektenabwehrenden Mitteln zu schützen – wie es auch bei der Blauzungenkrankheit empfohlen worden ist.

Halter, die den Verdacht haben, dass ihre Tiere am Schmallenberg-Virus erkrankt sind, sollten sich an den Kreis Borken wenden, Tel.: 02861/82-1015.

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