Babywiese Erle entwickelt sich zum Naturparadies

Die Babywiese in Erle an der Mühle entwickelt sich zum Kleinod und zu einem Naturparadies

Jahreshauptversammlung des Heimatvereins Erle

Erle (pd). Getreu dem Motto des Heimatvereins „Heimat ist keine Selbstverständlichkeit. Heimat will bewahrt werden, sie will erkundet und weitergegeben werden“ umriss der Heimatvereinsvorsitzende Norbert Sabellek zu Beginn die Aufgabenpalette des Vereins: Erforschung und Dokumentation der Ortsgeschichte, Bewahrung des Kulturgutes mit der Pflege der Sitten und Gebräuche und des heimischen Platts sowie Naturschutz.

In allen Bereichen habe der Heimatverein mit vielfältigen Veranstaltungen und Aktionen im vergangenen Jahr ein bemerkenswertes Engagement an den Tag gelegt. Auf der neuen Homepage des Vereins (wp.heimatverein-erle.de), die Wenzel Schierenberg eingerichtet hat, werden demnächst diese Tätigkeiten auch unter der alten Adresse (www.heimatverein-erle.de) zu verfolgen sein.  

Geschichte

Für den Bereich der Geschichte resümierte Carlo Behler die Ausstellung „Wir wollen mal eben hingehen“ – Erle und der Erste Weltkrieg – im Erler Heimathaus.

Ausstellung 1. Weltkrieg in Erle Heimatverein
Eröffnung der Ausstellung : Erle und der Erste Weltkrieg

Mit ca. 350 Besucherinnen und Besuchern stieß die Ausstellung, die die Ortsgeschichte und allgemeine Geschichte des Ersten Weltkrieges miteinander verband, in den 10 Wochen der Präsentation auf reges Interesse. Das sei vor allen auch den zahlreichen Leihgaben aus Erle und Umgebung zu verdanken, ohne die die Ausstellung nicht so realistisch und familiengeschichtlich erfahrbar gewesen wäre.

Ausstellung Erster Weltkrieg Heimatverein Erle
Johannes Kempken, Carlo Behler und Cluse bereiteten eine Ausstellung zum Ersten Weltkrieg vor.

Alois Grunewald hat alle Ausstellungstafeln und -gegenstände fotografiert und für eine spätere Dokumentation und Archivierung vorbereitet.

Die Ausstellung ist noch einmal am Sonntag, 24. März, ab 12.00 Uhr bis ca. 16.00 Uhr geöffnet. Dann wird Hubert Leiers, der das Ausstellungscafé immer mit Kuchen- und Brotspenden unterstützt hatte, in Erinnerung an den „Steckrübenwinter“ 1916/17 eine schmackhafte Steckrübensuppe anbieten. Von den eingegangenen Geldspenden werden 400 € an die Deutsche Kriegsgräberfürsorge gehen.

Mit Zitaten aus den Gästebüchern an der Femeiche belegte Behler die Wertschätzung des Erler Naturdenkmals bei den zahlreichen Besuchern aus 9 Ländern, u. a. aus den USA und Brasilien.

Kulturpflege

In Vertretung von Hildegard Gülker berichtete Ingrid Horstmann von der Arbeit der „Koffieköppkes“. Seit 2010 haben die Seniorinnen und Senioren 16 Ordner alter Fotos aus den Jahren ersten zwei Dritteln des 20. Jahrhunderts mit Namen und Ereignissen zusammengestellt, Totenzettel archiviert und Texte über altes Brauchtum verfasst wie „Weihnachten früher“, „ De Pingsterbrut“ und den „Versehgang“ (Krankensalbung).

Zur Kulturpflege gehörte auch der Schnatgang mit dem Heimatverein Raesfeld entlang der  historischen Grenze der beiden Orte und dass Offene Singen unter der Kastanienallee mit traditionellem Liedgut und instrumentaler Begleitung.

Plattdeutscher Nachmittag Heimatverein Erle 2018

Plattdeutsch

Doris Grunewald berichtete von den Brejpottspöllern, den beiden Plattdeutsch-AGs der Grund- und Sekundarschüler. Diese führten auf Seniorennachmittagen, beim Maikranzaufhängen, auf dem Sommerfest und am Plattdeutschen Nachmittag des Heimatvereins Sketche, Reigen, Märchen und selbstgeschriebene Stücke in Erler Platt auf.

Plattdeutscher Nachmittag Heimatverein Erle 2018

Die spielerische Vermittlung der alten Umgangssprache stifte nicht nur Identität mit dem Heimatort, sondern stärke auch das Selbstbewusstsein der jungen Schauspieler.

Zudem liefern die Brejpottspöllers den Nachwuchs für das Plattdeutsche Theater. Maria Große-Vehne gab zum ersten Mal auf der Erwachsenenbühne die junge Geliebte im Camperstück „Klaut wi doch gliecks de ganze Bank“. Spenden erhielten dieses Mal die Erler Jäger und die Brückenschule in Maria Veen.

Naturschutz

Norbert Sabellek berichtete von den Fortschritten bei der Gestaltung der „Babywiese“. Es wurden Wege mir Holzhäcksel angelegt und 19 neue Bäumchen gepflanzt.

Erler Babywiese

Dabei konnte der Heimatverein immer auf die Unterstützung der Landjugend, insbesondere der Familie Honvehlmann, und einiger Familien mit ihren Kindern rechnen, die z. B. Flächen kultivierten und mit Blumensamen einsäten. Der Erler Imker Jürgen Heider hat auf der Wiese zwei Bienenvölker platziert, die hoffentlich für eine gute Bestäubung der Obstbäume sorgen.

Babywiese in Erle

Auch die Geselligkeit kam nicht zu kurz. Beim Frühjahrs- und Herbsttreffen sowie beim Zelten auf der Wiese mit Kuchen, Getränken, Gesang, Tanz und Treckerfahrten kamen insbesondere die Kinder auf ihre Kosten. Ein sogenannter „Heimat-Scheck“ über 2000 € aus dem Heimatförderprogramm NRW konnte für die Fortführung des Zauns auf der Nordseite verwendet werden.

Dirk Brand regte an, dass der Heimatverein sich mit seinem Naturschutzprojekt Babywiese an #beebetter, der Initiative des Burda-Verlags zum Bienenschutz und für ein naturfreundliches und ressourcenschonendes Verhalten beteiligt.

Finanzen

Laut Kassenbericht von Ludger Elbert hielten sich 2018 Einnahmen und Ausgaben des Vereins die Waage.

Da aber nicht jedes Jahr mit Spenden des Schützenvereins und der Volksbank gerechnet werden kann, wurde nach 17 Jahren eine Erhöhung des jährlichen Mitgliedsbeitrags auf 10 € (bisher 7) für Einzelpersonen und 15 € (bisher 10) für Familien beschlossen.

Vorstand des Heimatvereins Erle
Die Neugewählten des Heimatvereins: v.l.: Dirk Brand, Wenzel Schierenberg, Bernd Lacombe, Ingrid Horstmann, Andreas Cluse, Doris Grunewald mit Norbert Sabellek (Vorsitzender) Nicht im Bild: Charlotte Meiners und Hildegard Gülker. Foto: Heimatverein Erle

Wahlen

Insgesamt wurden 6 Vorstandsmitglieder neu gewählt. In ihren Ämtern bestätigt wurden Andreas Cluse (stellv. Vorsitzender), Doris Grunewald (stellv. Schriftführerin), Charlotte Meiners (stellv. Kassiererin) sowie Ingrid Horstmann, Hildegard Gülker und Wenzel Schierenberg als Beisitzer*innen. Als Rechnungsprüfer wählte die Versammlung Dirk Brand und Bernd Lacombe.

Jahresprogramm

Das neue Programm – als Flyer publiziert – sieht neben den traditionellen Veranstaltungen wie Frühjahrswanderung, offenem Singen, plattdeutschem Theater und plattdeutschem Nachmittag die Besichtigung der modernen Küche im Annastift  (Dorsten) und einen Tagesausflug im September vor. Hierfür können noch Anregungen gegeben werden.

Die Veranstaltung endete mit einem amüsanten Rückblick in Bildern und Filmen auf das vergangene Jahr.


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