Anmerkung zum Leserbrief von Detlef Wolf

Anmerkung einer Raesfelderin zum Leserbrief von Detlef Wolf zum gestrigen Diskussionsabend „Samstags bei Silvester“ und Regnum Christi“.

Frau Hinzelmann aus Raesfeld, die gestern Abend Veranstaltung und Podiumsdiskussion besuchte, bedankt sich bei Detlef Wolf für die geschrieben Worte zu diesem Thema.
„Ich bin froh, dass es jemand schaffte, diesen Abend in einer witzigen Art, locker und nicht verkrampf und dennoch mit Tiefsinn, rüberzubringen.
Ich fand die Diskussionsrunde gestern Abend im Saal von Droste sehr gut. Dazu gehörte auch unser ehemaliger Bürgermeister Udo Rößing als Moderator, der hier seine schwierige Aufgabe hervorragend bewältigt hat. Er hat nichts verlernt“, so Frau Hinzelmann aus Raesfeld.

1 Kommentar

  1. Sehr geehrte Frau Hinzelmann,

    Ich bedanke mich für die netten Worte, die Sie zu meinen Bemerkungen über den gestrigen Abend gefunden haben, möchte Ihnen aber dennoch widersprechen.

    Was ich schrieb, war keinesfalls witzig gemeint, vielmehr habe ich mich bemüht, die Sache in einer Sprache darzustellen, die vielen Leuten im täglichen Gespräch miteinander geläufig ist. Im Gegenteil war ich über den Verlauf dieser vermeintlichen Podiumsdiskussion so verärgert, daß ich die Veranstaltung vorzeitig verlassen habe. Wobei ich Ihnen zustimme, daß Herr Rößing seine Sache gut gemacht hat, wiewohl ich ihn als „Neubürger“ (ich wohne noch nicht so furchtbar lange in Erle) gestern erstmals erlebt habe. Ihre Sache recht ordentlich gemacht, das haben die anderen Podiumsmitglieder im übrigen auch. An denen lag es nicht, daß die Geschichte nach meinem Dafürhalten aus dem Ruder lief und – so mein zweiter Widerspruch zu dem von Ihnen Angeführten – keineswegs sehr gut war.

    Um was ging es eigentlich?

    Vordergründig wohl um „Regnum Christi“ und die Untaten, die der Begründer dieser Organisation seinerzeit (irgendwann, Anno Schnee, ist schon ‘ne ganze Weile her) begangen hat. Nur frage ich Sie: Was hat das mit der Situation in unserer Gemeinde zu tun? Es wurde – so wie ich im Nachhinein erfahren habe – der Verdacht laut, daß man auch in unserer Gemeinde auf der Hut sein müsse, weil es auch hier in Raesfeld, Erle und Rhedebrügge nicht ausgeschlossen werden könne, daß es zu solch verbrecherischen Übergriffen auf unsere Kinder komme.

    Ej, hab ich da irgendwas nicht mitgekriegt, oder was?

    Soweit ich weiß bekennt sich eine einzige Familie aus Erle (öffentlich!) zur Orgenisation „Regnum Christi“ und organisiert Veranstaltungen. Nach meinen Informationen zunächst in ihrem Wohnzimmer und, als das zu klein wurde für die Menge der Interessierten, nach Absprache mit dem Pfarrer, im Pfarrheim. EINE EINZIGE FAMILIE!!! Und die soll jetzt eine Gemeinde von zehntausend oder noch mehr Seelen in Aufruhr versetzen, an den Rand des Abgrunds führen, ketzerische (Un-)Taten und Reden vollbringen und überhaupt, den ganzen Laden in die weit geöffneten Arme Luzifers führen (wenn nicht Schlimmeres)? – Und dann sollen das auch noch potentielle Kinderschänder sein???

    Ja, geht’s noch?!

    Das ist ja wohl das Letzte! Da stellt irgendeine Flitzpipe so eine Behauptung mal einfach so in den Raum und wartet, was passiert. So ein Anwurf ist ja glatt justiziabel! Also, wenn mir das passiert wäre, dann hätte ich dieser Type aber juristisch mit Volldampf den Arsch zum Mond getreten. Und dann wird sowas auch noch gesagt unter dem Vorwand, einer christlichen Gemeinde dienlich sein zu wollen, oder wie war das gemeint? – Also ehrlich, man kann ja bestimmt gelegentlich verbal mal ins Klo greifen, aber daß sich jemand mit seinem Geschwätz dermaßen blamiert, das ist ja wohl schon nobelpreisverdächtig.

    Aber gut. Lassen wir diesen Kappes mal als das stehen, was er war: Kappes. (War ja wohl kürzlich erst Kappesmarkt in Raesfeld, also muß es nicht verwundern, daß manche Leute auch solchen reden.) Widmen wir uns doch mal dem wirklichen Thema: Kenkel.

    Naja, da gibt’s ‘ne ganze Menge, was mir an dem, was er tut oder auch nicht tut, nicht paßt. Aber so ist das eben. Kenkel ist Kenkel und nicht irgendein Pastorenhumanoid, den ich mir zurechtbasteln kann, wie’s mir eben so paßt. Also muß ich mich dann mit dieser realen Person auseinandersetzen. Als Person, so wie er eben ist. Und bei allen unterschiedlichen Auffassungen zu den Dingen, die wir eben haben mögen – ich hab mit ihm noch gar nicht darüber geredet, weil mir nichts davon so problematisch erschien, daß ich mit ihm in Clinch gehen mochte – verbindet uns doch immerhin eines: „Wir glauben an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde…“ Darauf kann ich mich – bei allen Gegensätzen, die wir möglicherweise haben könnten (und vielleicht auch haben) – doch immer noch verständigen. Und darauf kommt’s doch wohl an, oder? Alles andere, was ihm da sonst noch vorgeworfen wird, ist doch Pille-Palle. Menschlich vielleicht, aber komplett überflüssig.

    Na gut, mache seiner Predigten halte ich für absolut unterirdisch, aber manche eben auch nicht. Bei den Hirtenworten seines Chefs, die gelegentlich verlesen werden müssen geht mir das ja nicht anders. Die Motorradwallfahrt, die er da inszeniert, finde ich absolut bescheuert – weil ich kein Motorrad fahre und für Motorradfreaks kein Verständnis habe. Aber wenn er damit den Bikern den Lieben Gott nahebringt, dann lohnt sich’s doch, oder? Mir geht doch dadurch nichts verloren. Ebenso ist es mit „Laser-Messen“ oder Familiengottesdiensten oder was weiß ich, mit dem er die Kirche vollkriegt. Soll er doch. Niemand zwingt mich ja, da mitzumachen, wenn’s mir nicht behagt. Nur, was ist an alldem so schlimm, daß man deshalb so einen Affenaufstand inszenieren muß?

    Also nochmal: WAS IST DAS PROBLEM IN ST. MARTIN – RAESFELD???

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