Zurück zur Natur – Gesetzentwurf zur einheitlichen Vorgartengestaltung Raesfeld

Am Montag, 22. Juni muss sich der Rat der Gemeinde Raesfeld mit einem Anliegen befassen, welches zukünftig die freie Gestaltung der hiesigen Vorgärten stark einschränken könnte.

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Foto: R_by_MaBa_pixelio.de

In einem Schreiben an Bürgermeister Andreas Grotendorst teilt ein Erler Bürger mit, dass er mit Bitterkeit und Sorge die grassierende Seuche der Umgestaltung von einst schönen Vorgärten in Raesfeld beobachtet, die auch vor der Gestaltung der Gräber und Friedhöfe nicht halt machen.
Wie eine ansteckende Krankheit werden Vorgärten, einstmals „Visitenkarte“ der Hauseigentümer gestaltet, in Stein- oder Felsenwüsten mit nichtsagenden hässlichen Sträuchern verwandelt, heißt es weiter in dem Schreiben.

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Foto:_R_K_by_Jürgen Treiber_pixelio.de

Der Gipfel allerdings sei, bemängelt der Antragsteller weiter in seinem Schreiben, ein Grundstück in Erle, wo im rechteckigen Vorgarten auf erhöhtem Grund in der Mitte ein rechteckiger Kunstrasen liegt. „Da kann man doch gleich im Zentrum einer Großstadt wohnen“, so der Antragsteller, der die Gemeinde auffordert, dieses Problem zu beheben.
Damit sich diese arbeitserleichternden Baumaßnahmen in unseren Vorgärten der Gemeinde Raesfeld und Erle nicht weiter durchsetzen, fordert der Antragsteller die Gemeinde zu einem Brainstorming auf, und dieses Problem in der Verwaltung und Rat zu diskutieren, und hier schnellstens diesem Tun ein Ende setzen.

Foto: MaBa_pixelio.de /_Jürgen Treiber

6 Kommentare

  1. Einfach mal auf den „Vorgarten“ der Mensa der Alexanderschule schauen. Die Gemeinde kann ja mit gutem Beispiel vorangehen!

  2. Wo leben wir hier eigentlich? In Schilda?

    Der Gemeinderat hat doch wohl Wichtigeres zu tun, als solche Dinge zu diskutieren.

    Der Antragsteller kann ja mal bei den Gemeindebeeten anfangen, wenn er sonst nichts zu tun hat. Die haben es nämlich nötig.

    Für einen solchen Antrag darf keine teure Zeit verschwendet werden.

  3. Meine Güte, werden wir in Deutschland nicht schon genug reglementiert? Muß jetzt die Gemeinde auch noch bestimmen, was auf unseren Privatgrundstücken gemacht werden darf, damit niemandes Auge beleidigt wird?

    Haben wir in Erle und Raesfeld nicht genug „Baustellen“, mit der sich Verwaltung und Dorfregierung beschäftigen sollten, müssen die jetzt auch noch bestimmen, wer wann was zu pflanzen hat?

    Soll jetzt auch noch eine halbe oder ganze Planstelle geschaffen werden, die dann die Satzung auch noch kontrolliert und gegen Verstöße („Geranien haben rot zu sein und nicht weiter als 5.54cm vom aus Granit bestehenden Rasenkantenstein zu stehen. Aha, keine Geranien? 50 EUR. Kein Rasenkantenstein? 100 EUR. Wie nicht mal Rasen? Enteignung!“). Oder möchte gar der Antragssteller selber Blockwart spielen und am Wochenende wachen Auges durch Erle und Raesfeld streifen, Papierblock und Stift immer gezückt?

    Meine Eltern haben jetzt über 40 Jahre ihren Vorgarten gehegt und gepflegt, viel Zeit, Geld und Herzblut darin investiert. Zu jeder Jahrezeit die passenden Blumen, vor jedem Feiertag die Portion Extrapflege, hekotliterweise Wasser geschleppt, den Rasen regelmässig vertikutiert und gemäht und dann auf Knien 40m Rasenkanten geschitten etc.

    Jetzt sind meine Eltern 74 und 76 Jahre alt und jeder Gang in den Vorgarten tut weh, schmerzt in allen Glieder, erschöpft jeden Tag immer mehr. Das man bei diesem trockenen Wetter dann auch noch jeden zweiten Tag zum Friedhof laufen oder radeln muss, weil man die beiden Gruften und das Einzelgrab, die es dort noch gibt, auch noch bewässern und mit der gleichen Mühe und Hingabe in Ordnung hält macht die Sache nicht besser.

    Über kurz oder lang wird aus dem wunderschönen, blühenden und grünen, aber auch pflege- und hegeintensiven etwas wunderschönes, aber praktisches und viel, viel weniger pflegeintensives werden müssen. Und das geht nicht nur meinen Eltern so. Der Antragssteller sollte sich mal in Erle und Raesfeld umschauen, auch hier folgt die Altersstruktur dem demographischen Wandel.

    Wie meint der Antragssteller denn, wie man mit Hausbesitzer umgehen soll, die es auf finanziellen oder menschlichen Gründen einfach nicht mehr schaffen, der Vorgartensatzung folge zu leisten?

    Vielleicht sollte der Antragssteller erstmal das Hirn einschalten bevor er sich an unsere Dorfregierung wendet und diese sollte mal darüber nachdenken, ob man sich mit jedem Mist befassen muss oder ob man sowas nicht in 10 Sekunden mit einem geschlossenen „Nein“ dorthin befördert, wo es hingehört: In die Altpapiertonne!

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