Der Wolf im Kreis Wesel zieht große Kreise – Pro und Contra zum Thema Wolf
Auf Stimmungsfang zum Thema Wolf für die Sendung Länderspiegel, Samstag um 15.05 Uhr, kam am Freitag-Nachmittag ein ZDF Team nach Schermbeck angereist und lockte, nach einem Facebookaufruf von Michael Giel, rund 100 Interessierte an.
Sie sprachen mit Bürgern und befragten sie nach ihren Meinungen. Ausgestrahlt wird die Senung heute (Samstag) im Länderspiegel.
Ebenfalls dabei war Jos de Bruin von der Wolf Auffangstation Sonsbeck mit seinem Wolf. Für rund zehn Minuten holte er mit bedacht seinen Thor aus dem Auto, um den Bürgern überhaupt einmal einen Wolf zu präsentieren. So nahe waren viele Menschen einem Wolf noch nie.
Im Vorfeld betonte de Bruin allerdings, dass er nur wenige Minuten zugegen sein kann, da bei einem größeren Menschenaufkommen der Wolf ängstlich reagiere. Und das wolle er ihm nicht zumuten.
Dagmar Niemeyer aus Düsseldorf
Ich bin gegen den Wolf, denn ich möchte keine Entschädigung. Ich möchte unsere Tiere generell auf der Weide wissen und nicht bei jedem Besuch Angst haben, ein Schlachtfeld vorzufinden. Margot Drugmann – Hamminkeln Ich möchte mich weiterhin mit meinen Tieren frei und ohne Sorgen in der Natur bewegen können.
Simone Lorei – Schermbeck
Es haben schon lange genug viele Deutsche hinter Mauern und Zäunen gelebt. Wollen wir uns wieder eingrenzen und vor allem, unsere Tiere einsperren, zumal man Weidetiere nicht vor dem Wolf schützen kann, auch wenn das gerne behauptet wird.
Sonja Matuszczak – Schermbeck
Ich bin weder für, noch gegen den Wolf. Ich bin einfach nur PRO Tier und deshalb gehören meiner Meinung nach, Wölfe hier nicht hin. Wir können weder den Wolf noch die anderen Tiere artgerecht schützen.
Beate Kösters – Dorsten
Dem letzten erlegten Wolf wurde nicht ohne Grund ein Denkmal gesetzt. Warum ist es dem herrenlosen Wildtier erlaubt, ein anderes Tier/Nutztier Schmerzen zuzufügen? Das Wolfsschutzgebaren läuft dem Tierschutz entgegen. Wir möchten in unserer Umwelt keine Großraubtiere mit denen Probleme auftreten, die vermeidbar wären. Politisch gewollt und geschützt wird der Wolf, geschädigte Tierhalter müssen die Wolfsrisse beweisen. Wir bräuchten zuerst eine Beweislastumkehr, das heißt: Die Behörden müssten beweisen, dass es sich nicht um einen Wolfsriss handelt.
Talina Lorei – Schermbeck
Durch ein Tier wird tausenden Tieren unnötiges Leid zugefügt, da eine artgerechte Haltung nicht mehr möglich ist, besonders da die hier ansässige Wölfin bereits sämtliche Schutzmaßnahmen überwunden hat.
Zumal betrifft es nicht nur Nutztiere, sondern alle Tierhalter! Seien es Hunden, Katzen, Pferden oder auch Kleintiere.
Steffi Sakowitz
Ganz tief schlägt mein Herz für den Wolf, da komme ich nicht drum herum. Ich weiß aber auch die Problematik, die Weidetierhalter mit dem Wolf haben und sehe ganz klar die Verantwortung in der Regierung, die Förderrichtlinien da besser und schneller anzupassen.
Claudia Artenberger – Kreis Borken
Ich bin für den Wolf. Ich freue mich, dass ein Arten geschütztes Tier wieder nach Deutschland zurückgekommen ist und einfach nur abschießen ist nicht die richtige Lösung. Wir müssen aber den Schäfern und anderen Nutztierhaltern helfen, dass die Nutztiere geschützt werden. Es kann aber nicht die Lösung sein, den Wolf abzuschießen. Er steht unter Artenschutz und einfach Abschießen wäre eine Straftat.
Manuela Giel – Schermbeck
Ich habe keine Probleme mit dem Wolf, weder für mich, für meine Kinder, Enkelkinder noch für den Hund. Die Wahrscheinlichkeit ist größer, morgens oder abends auf Wildschweine zu treffen als auf den Wolf. Der haut ab.
Hartmut Neuenhoff – Landwirt aus Damm
Wir Landwirte und als Weidetierhalter sind in großer Sorgen vor den Wolf, weil der Wolf eine Rinderherde durch den Zaun durch treibt. Meine Wiese liegt an der B 58 und wenn das passiert, können dadurch schwere Unfälle passieren. Ich habe schon auf der Versammlung in Gahlen die Frage gestellt, wer mir dann hilft, meine Tiere wieder einzusammeln. Da hat sich aber keiner dazu bereit erklärt. Das war mir von vornherein klar.
Hötting Rolf – Dorsten Holsterhausen
Ich als Jäger meine, dass der Wolf hier nicht hingehört. Wir sind das Bundesland mit der dichtesten Besiedlung. Der Wolf braucht seinen Auslauf und seinen Freiraum. Das ist hier nicht gegeben. Wir als Jäger waren ja früher viel mehr damit konfrontiert, weil der Wolf Wild gerissen hat. Jetzt sitzt er ja quasi an einem gedeckten Tisch. Überall sind Gehege und der Wolf denkt sich, warum soll ich noch jagen? Ich brauche ja nur über den Zaun.
Das macht den Wolf für die Gesellschaft ja so unbeliebt. Früher hat sich das alleine erledigt. Wenig Wild, schon ist er weiter gewandert. Aber sitzt hier an einem gedeckten Tisch und bleibt natürlich.