Wildpinkler beim Rosenmontagsumzug sorgen für Ärger in der Raesfelder Bevölkerung

Der Rosenmontagsumzug 2015 in Raesfeld hat Nachwehen bei einigen Bürgern hinterlassen.
Besonders bei Thomas und Irmgard Hinzelmann aus Raesfeld, die ihr Elektro-Fachgeschäft direkt an der Dorstener Straße 5 haben. Dort, wo sich der Zug entlangschlängelt und Jahr für Jahr zahlreiche Besucher stehen, ist zum wiederholten Male ein großer Sachschaden entstanden, aber nicht nur das.

Bis in die hinterste Ecke dranken die Wildpinkler vor, um sich zu erleichert

„In diesem Jahr war es mit dem Urinieren unheimlich schlimm. Auf unserem Parkplatz standen sie in Reih und Glied und urinierten alles voll“, sagt heute noch erregt Irmgard Hinzelmann. Und das Schlimmste ist, dass nicht nur Kinder die Hecke auf dem privaten Kundenparkplatz zum Wildpinkeln genutzt haben. „Wir haben in den letzten Jahren beobachten können, dass sogar Poahl-Bürger dort standen um sich zu entleeren“. „Wir können doch nicht jedes Mal alles mit Bauzäunen dichtmachen, nur weil die Besucher keine Toiletten finden“, so Irmgard Hinzelmann

Irmgard Hinzelmann ist sauer. Sieben dicke Macken im der Schaufensterscheibe ist die Bilanz das Rosenmontagszuges in diesem Jahr.
Irmgard Hinzelmann ist sauer. Sieben dicke Macken im der Schaufensterscheibe ist die Bilanz das Rosenmontagszuges in diesem Jahr.

Nicht nur über das „Wildpinkeln“ ärgert sich Familie Hinzelmann. „Bereits in den letzten Jahren mussten wir immer die Stauden und Buxbäume rund um den Parkplatz angeekelt erneuern. Dann haben wir vorsorglich im letzten Jahr die Sträucher aus- und anschließend wieder eingepflanzt“.
In diesem Jahr hat die Familie Hinzelmann noch weitere Schäden zu verzeichnen. Macken in den Fliesen am Podest des Eingangs, sowie dicke Kerben in der Schaufensterscheibe durch eine mit voller Wucht geworfene Bierflasche, sind das Ergebnis des diesjährigen Umzuges.
Auf den Schaden sind die Hinzelmanns immer selber sitzengeblieben. Auch, als ein RRZ-Besucher im letzten Jahr nicht mehr von dem Privatparkplatz auf die Dorstener Straße kam, weil gerade der Zug dort vorbei fuhr. Kurzerhand nahm der PKW-Fahrer den „Hinterausgang“. „Der Fahrer nahm Anlauf und raste voll durch unseren Garten und durch die Lorbeerhecke, bis er dann auf der Bröker Stegge wieder raus kam“, so Irmgard Hinzelmann. Zum Lachen finden das die Raesfelder nicht mehr. „Wir haben uns als Geschäftsleute immer sehr zurückgehalten und nie was gesagt, weil wir auch keine Spaßbremse sein möchten. Jetzt haben wir aber auch mitbekommen, dass wir nicht alleine mit diesem Problem stehen“, sagt Thomas Hinzelmann. Der Versuch, sich selber als Wachposten am Grundstück zu postieren, wurde ausprobiert. „Damit haben wir schlechte Erfahrungen gemacht, denn die Leute wurden teilweise sogar aggressiv, als ich sie aufforderte, nicht hier auf unserem privaten Grundstück zu urinieren“, erinnert sich Irmgard Hinzelmann.

Wildpinkler Rosenmontagszug
Ekelig – die komplette Hauswand wurde eingepinkelt

Die Geduld der Familie Hinzelmann ist am Ende. „Wir lieferten jedes Jahr den Strom für die Hebebühne an der Ecke Dorstener/Weseler Straße. Obwohl wir bereits im letzten Jahr ankündigten, dies nicht mehr zu machen, wurden wir in diesem Jahr wieder dazu herangezogen“, so Irmgard Hinzelmann, die sich nun Hilfe und Klärung vom Ordnungsamt erhofft.
„Wenn man das immer toleriert und nie was sagt, dann wird sich auch für die Zukunft nichts ändern“.

Verärgert ist auch Ines Wehling. Sie wohnt in der Gartenstraße. „Eigentlich finde wir Karneval und den Umzug richtig schön“, so Ines Wehling. „Doch am Montag, als ich mit einen Töchertn (fünf und sieben Jahre alt) am Haus stand und dem Zug zuschaute, hat sich ein Mann vor den Augen meiner Kinder entblößt, um zu urinieren. Das fand ich unheimlich schlimm“, so die Raesfelderin, die sofort den Mann anschrie. „Er packte alles wieder ein und verrichtete dann sein Geschäft an der Hausecke des neuen Caritas Hause.

Nicht nur Ines Wehling und Irmgard Hinzelmann finden diese Situation untragbar. Auch andere Bürger haben im Internet-Gästebuch des RRZ ihren Unmut über das „Wildpinkeln“ Luft gemacht!

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