Gemeindeverwaltung möchte Konzept neu überarbeiten und sieht von weiteren Altkleider-Container im öffentlichen Straßenraum ab.
Aktuell gibt es in der Gemeinde Raesfeld insgesamt 22 Altkleider- Container. Im Ortsteil Raesfeld stehen 16 Container für 8.000 Einwohner. Im Ortsteil Erle sechs Container für 3.000 Einwohner.
Somit liegt laut Verwaltung eine deutliche Überdeckung vor. Es entfällt ein Container auf 500 Einwohner. Dies wird Thema am Dienstag in der Sitzung des Hauptausschusses sein.
Die Verwaltung hält aus stadtbildpflegerischen Gründen eine verwaltungsseitige Steuerung der Sammelstandorte für sinnvoll.

Der Grund: Die Verwaltung möchte eine Übermöblierung von Container im öffentlichen Straßenraum vermeiden und ihr Konzept neu überarbeiten. Das Aufstellen von Altkleidercontainer soll nur noch entsprechend dem Bedarf aufgestellt werden.
Um eine gewisse Containerdichte sowie die fußläufige Erreichbarkeit der Container für die Bürger zu erhalten, sei aus Sicht der Verwaltung von einer Reduzierung der Standorte abzusehen. Von einer Aufstellung weiterer Container möchte die Verwaltung jedoch absehen. Eine Reduzierung der Containeranzahl an den einzelnen Standorten solle nur dann erfolgen, wenn die derzeitigen Sammler Container aufgeben.

Auf der Basis von abfallwirtschaftlichen Berechnungen geht die Verwaltung davon aus, dass pro 1.000 Einwohner ein Altkleider-Container aufgestellt werden muss. Somit bestehen für eine Gemeinde der Größe Raesfelds Sammelkapazitäten für insgesamt elf Container.
Lukratives Geschäft
Die Altkleider-Container der Gemeinde sind ein lukratives Geschäft, da Altkleider aufgrund der zu erzielenden Preise auf dem Gebrauchttextilmarkt ein attraktiver Wertstoff darstellen. Deutschlandweit werden pro Jahr ca. 750.000 Tonnen Altkleider mit einem Wert von mehr als 260 Mio. Euro gesammelt.
In der Folge werden mehr als 50 Prozent der bundesweit erfassten Textilien von gewerblichen Sammlern erfasst. Gewerbliche Sammler konkurrieren zunehmend mit caritativen Organisationen, die mit ihren Sammlungen Kleiderkammern bestücken oder aus den Erlösen durch Verkauf ihre Tätigkeit finanzieren. Die Gemeinde profitiert ebenfalls von ihren aufgestellten Altkleider-Containern.
Bei der Aufstellung von Altkleidersammelcontainern handelt es sich um eine Sondernutzung an Straßen, die nicht vorwiegend zum Verkehr benutzt werden. Für das Aufstellen von Sammelcontainern auf privaten Flächen ist keine Erlaubnis erforderlich, hier bedarf es einer Genehmigung durch den jeweiligen Eigentümer.