Binnen kurzer Zeit wurde erneut ein Pony im Wolfsgebiet Schermbeck gerissen. Damit erhöht sich die Zahl auf vier gerissene Pferde/Ponys.
Im Hünxer Wald am Kirchhellen-Wesel-Weg, in der Nähe des ehemaligen Munitionslager Depots, wurde erneut ein Pony gerissen. Hier spricht alles für einen Wolfsangriff. Das Pony wurde durch einen Kehlbiss getötet.

Mitarbeiter vom LANUV waren mit dem Veterinäramt Kreis Wesel vor Ort. Entdeckt wurde das Pony heute um 12.30 Uhr durch eine Spaziergängerin, die dort mit ihrem Hund dort spazieren ging. Sie informierte daraufhin sofort das Gahlener BürgerForum (GBF) .

Zehn Tage ist es gerade mal her, dass in unmittelbarer Nähe auf einer Weide, in der Nacht vom 10. auf den 11. Oktober, in Hünxe das Kleinpferd Rebell gerissen wurde (wir berichteten). Zwei weitere Pferde standen laut Stefan Steinkühler vom GBF mit auf der Weide (1 Großpferd und 1 weiteres Kleinpferd). Sie blieben blieben auf dem ersten Blick unverletzt. Die DNA-Auswertung muss jetzt abgewartet werden.
Weitere Pferderisse
Auch die sieben Jahre alte Shetland Stute wurde nachweisliche am 04. Januar 2021 in Hünxe von einem Wolf getötet. Die genetische Untersuchung von Abstrichproben hat den Haplotyp HW02 nachgewiesen, der bei den territorialen Wölfen im Wolfsgebiet Schermbeck vorkommt.
Ebenso auch im November 2020 in Kirchhellen. Auch hier war eindeutig laut LANUV der Wolf dafür verantwortlich.
Noch Dienstagnacht konnte ein Wolf beobachtet werden, der um ein Wohnhaus schlich. Siehe Bericht unten!
Stellungnahme Gahlener BürgerForum Wolf
Damit ist dies der 4. Riss bei Ponys/Kleinpferden innerhalb eines Jahres.
Das Gahlener BürgerForum versteht aufgrund dieses Rissereignisses nicht, wie NRW-Umweltministerin Frau Heinen-Esser beim letzten Riss die Empfehlung aussprechen konnte, dass – sofern logistisch möglich – nur EINZELNE kleinere Pferde nicht über Nacht auf ungeschützten Weiden gehalten werden sollten – siehe hier: schermbeck-online.de/ueber-die-entnahme-der-woelfin-gloria-soll-neu-nachgedacht-werden/
Anscheinend machen Wölfe auch vor drei Pferden auf einer Wiese, davon ein Großpferd, nicht halt. Es müssen endlich verlässliche und verbindliche Vorgaben her, wie man in NRW seine Pferde schützen kann und wer dafür aufkommt. Auch die Überarbeitung des NRW -Wolfsmanagementplans aus
2016 mit dem Titel „Handlungsempfehlung für das Auftauchen einzelner Wölfe“ muss endlich finalisiert werden www.nrw-wolf.de/umweltministerium-legt-nrw-wolfsmanagementplan-vor
Guten Abend,
die Wölfe wurden nicht angesiedelt, sondern sie haben sich ihren Lebensraum hier selbst ausgesucht.
Auch mir tun die gerissenen Kleinpferde und deren Besitzer leid. Der Anblick ist grausam, aber auch so kann die Natur sein!
Die veröffentlichten Bilder erwecken für mich den Eindruck, dass die Zäune nicht wolfsresistent (Mindesthöhe, Untergrabungsschutz, Strom) waren. Der pauschalen Meinung, dass die Maßnahmen nicht helfen würden, kann ich daher nicht zustimmen.
Antwort der Redaktion:
Wie darf ein Zaun aussehen, der Pferde auf der Weide vor den Wölfen schützt? Die Lösung dazu dürfte nicht einfach sein.
Tierschutzbund – Die Einzäunung für artgerechte Pferdehaltung
Zum Schutze der Pferde muss die Einzäunung der Weide oder des Auslaufs folgenden Kriterien genügen:
– Verletzungssicherheit
– Ausbruchsicherheit
– Stabilität.
Bewährt hat sich der Holzzaun aus drei waagerecht liegenden stabilen Stangen.
Der Holzzaun ist stabil und für die Pferde gut sichtbar. Ratsam ist die Verwendung von kesseldruckimprägnierten Hölzern, da nicht imprägnierte Hölzer sehr schnell faulen.
… Eine preisgünstigere Lösung ist die Umzäunung der Weide mit Elekrobreitbändern.
… Die Verwendung von blankem Elektrodraht – wie sie oft als Einzäunung von Rinderweiden dient – ist absolut ungeeignet, da die dünnen Drähte von Pferden übersehen werden können.
… Die Weideecken müssen grundsätzlich abgerundet sein; die Weidetore sollen niemals in die Ecken gesetzt werden.
… Stacheldraht, blanker Elektrodraht und Knotengitter sind wegen erhöhter Verletzungsgefahr grundsätzlich ungeeignet.
Guten Morgen,
die Artikel über die Wölfe im Gebiet Schermbeck/Gahlen verfolge ich seit geraumer Zeit.
Vielleicht sollte man einmal überdenken, dass dieses Gebiet für die Ansiedlung von
Wölfen einfach nicht geeignet ist, da dies zu dicht besiedelt ist. Die vorgeschlagenen Maßnahmen sind doch nicht ausreichend. Jedes Tier sucht sich sein Futter und hier stehen Schafe und Pferde als Futterquelle bereit. So ist das nun mal. Hier hilft auch kein Zaun etc.
Die DNA-Proben etc. kann man sich m.E. sparen, die einzige Lösung ist das Rudel umzusiedeln in ein weniger dicht besiedeltes Gebiet oder wie hier immer so beschönigend gesagt wird – Eine Entnahme. In Zukunft sollte man vielleicht darüber mehr nachdenken was es bedeutet, bisher nicht vorhandene Raubtiere wieder anzusiedeln. Ich bin sehr für Natur- und Tierschutz, nur es hat alles seine Grenzen.
Dies stellt nur meine persönliche Meinung dar.
E.Rohnke