Vorsicht kleine Krabbler! Die Zeckensaison hat begonnen

Gesundheitsamt des Kreises empfiehlt Stichstellen zu beobachten / Impfung zum Schutz vor Hirnhautentzündung

Kreis Borken (pd). Zecken mögen Picknicks – wie sie viele für den 1. Mai planen. Machen es sich Menschen im Gras gemütlich, nutzen die kleinen Tierchen gerne die Chance und klettern am Körper zu einer Stelle, an der sie zustechen können. Mit steigenden Temperaturen werden nicht nur die Menschen, sondern auch die Zecken aktiver. Das Gesundheitsamt des Kreises Borken rät deshalb, nach Ausflug oder Waldspaziergang den Körper nach Zecken abzusuchen. Auch im heimischen Garten, in langem Gras und niedrigem Strauchwerk sind Zecken gerne unterwegs. Vorsicht ist vor allem geboten, weil die Tiere verschiedene Krankheiten übertragen können. Am bekanntesten sind die Borreliose und das FSME-Virus (Frühsommer-Meningoenzephalitis), das eine Hirnhautentzündung (Meningitis) auslösen kann. „Eine Infektionsgefahr mit dem Erreger der Borreliose besteht auch im Kreis Borken“, betont Amtsarzt Dr. Gerhard Ettlinger. „Etwa jede fünfte Zecke ist mit Borrelien infiziert.“ [spoiler] Wer eine Zecke am Körper entdeckt, sollte sie mit einer speziellen Pinzette am Kopf fassen und nicht am mit Blut vollgesogenen Hinterleib. „Ziehen Sie mit langsamem und stetigem Zug die Zecke entgegen der Einstichrichtung aus der Haut“, empfiehlt Dr. Ettlinger. Ansonsten bestehe die Gefahr, dass der Kopf der Zecke stecken bleibe und zu Vereiterungen führe. Die Stichstelle sollte mit einem farblosen Desinfektionsmittel betupft und zum Beispiel mit einem Kugelschreiber markiert werden. Rötet sich die Stelle in den folgenden zwei Wochen zunehmend, ist eine Borrelien-Infektion wahrscheinlich und ein Arztbesuch nötig, erklärt Dr. Ettlinger. „Früh erkannt, lässt sie sich gut behandeln. Wenn sie nicht rechtzeitig diagnostiziert wird, kann die Infektion aber das Nervensystem schädigen und die Gesundheit auf Dauer beeinträchtigen.“
Nicht weniger gefährlich ist das FSME-Virus, das eine Gehirnhautentzündung verursacht, und in einigen Regionen Süddeutschlands von durchschnittlich jeder fünften Zecke weitergegeben wird. „Ob eine Impfung ratsam ist, hängt vom Urlaubsziel ab“, erläutert Dr. Ettlinger. Eine Übersicht über die aktuellen FSME-Verbreitungsgebiete findet sich auf der Internetseite des Robert-Koch-Instituts unter www.rki.de. Auch der Fachbereich Gesundheit des Kreises Borken gibt dazu Auskunft.
Damit es gar nicht erst zu einem Zeckenbiss kommt, empfiehlt Dr. Ettlinger einige Vorsichtsmaßnahmen. Wer in Wald und Wiesen unterwegs ist, sollte Gebüsch und hohes Gras meiden, lange Ärmel und Hosen mit langen Beinen und geschlossene Schuhe tragen. Wem es dafür zu heiß ist, der kann seine Haut mit einem Insekten abweisenden Mittel einreiben. Wieder zu Hause sollte die Kleidung über der Bade- oder Duschwanne ausgeschüttelt werden. Wer helle Kleidung anzieht, kann die kleinen Tiere leichter entdecken. Wichtig ist, den Körper nach Zecken abzusuchen. Vor allem an den Kniekehlen, zwischen den Beinen, unter den Armen, um den Nabel herum und am Kopf stechen sie gerne zu. Halter frei laufender Haustiere, wie Hunde und Katzen, sollten regelmäßig das Fell ihrer Lieblinge kontrollieren. „Außerdem sollten Wildtiere nicht berührt werden, weil sie meistens Zecken tragen“, so Ettlinger.
Fragen zum Thema beantworten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Fachbereichs Gesundheit unter Tel.: 02861/82-1030. Weitere Informationen sind in einem Merkblatt gebündelt, das im Internet unter www.kreis-borken.de/presselinks zum Herunterladen bereit steht. [/spoiler]

1 Kommentar

  1. Sehr geehrte Frau Celawie

    nachdem Sie ausführlich über diese Insekten informiert haben, habe ich noch einen Hinweis: Wenn ich ein pellet beim Picknick benutze, z.B. Autan oder Dschungelmilch, mögen diese Tiere meinen Geruch nicht und lassen von mir ab.

    Peter

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein