Die Bauarbeiten im zukünftigen Fahrradhotel von Dirk Böckenhoff an der Schermbecker Straße gehen gut voran, bestätigt der Kornbrenner auf Nachfrage.
ERLE. Sich Zeit lassen, sei nicht der Plan, sondern mit Vollgas voran gehen, so lautet die Devise von Dirk Böckenhoff.
„Wenn es alles so gut voranschreitet, können wir das Haus wie geplant am 1. April eröffnen“, hofft Böckenhoff. Mit Blick auf die aktuelle Coronakrise und dem Lockdown, die auch Böckenhoff kritisch und schwierig für Gewerbetreibende sieht, bleibe er jedoch optimistisch, was die Eröffnung des Hotels anbelange. „Wir bieten ja nicht nur Tagestouristen Übernachtungsmöglichkeiten, sondern auch Geschäftsreisenden. Diese dürfen wir unterbringen“, erklärt der Erler Kornbrenner.
Aktuell werden die neuen Heizungsrohre und Wasserleitungen, die alten stammen noch aus dem Jahre 1832, in die oberen Etagen verlegt. Das sei schon ein größerer Kraftakt, denn diese seien „tickende Zeitbomben“, fügt Böckenhoff hinzu und lacht.
Uralte Wasserrohre und Elektrokabel
Seit dem Start der Umbauarbeiten habe es so einige Überraschung gegeben. So entdeckten die Elektriker noch alte Elektrokabel, die mit Stoff ummantelt waren und ebenso antik wie die Wasserrohre sind. Hinzu kam, dass die neuen Notausstieg-Dachfenster, falsch in die Badezimmer im Obergeschoss eingebaut wurden und ein Wasserschaden im Parterre.
Insgesamt wird das Gebäude vom Erdgeschoss bis zum Dachboden komplett kernsaniert. Dazu gehört auch eine neue Treppe in die zweite Etage, die neu gesetzt wird.
Nun seien, so Böckenhoff, die Handwerker mit den Feinarbeiten, wie das Neusetzen und das Verputzen der Wände beschäftigt. „Ich hoffe, dass die Zeit der großen Überraschungen vorbei ist“, so Böckenhoff.
Insgesamt hat das neue Hotel eine Nutzungsfläche von rund 350 qm. Neben einen Aufenthaltsraum mit Kamin und Blick zur Straße werden im ehemaligen Wohnhaus Böckenhoff vier Einzel- und vier Doppelzimmer, die alle mit einem kleinen Bad mit Dusche ausgestattet sind.
Barrierefreies Einzelzimmer.
Im Erdgeschoss vorgesehen ist ein barrierefreies Einzelzimmer. Erhalten bleibe, so Böckenhoff der alte Parkett-Fußboden im Erdgeschoss sowie die alten Fußbodenfliesen im Eingangsbereich. „Diese spiegeln den besonderen Charme des alten Gebäudes wider“, findet Böckenhoff.
Im Außenbereich soll die hohe Hecke runter geschnitten werden, sodass für die Gäste ein freier Blick auf die Straße gewährleistet ist. Das Gebäude erhielt bereits im letzten Jahr einen neuen Anstrich. Und auch das Mauerwerk der Brennerei wurde neu restauriert und alle Weinranken entfernt.
Neue Außenfassade der Brennerei
Sehr zufrieden ist der Kornbrenner auch mit den neuen Fenstern der Brennerei hin zum Kirchplatz. Die alten Glasbausteine wurden im Rahmen des Dorfentwicklungskonzeptes durch eine transparente Glaswand ersetzt. „Das ist eine schöne Sache. Die Besucher auf dem Kirchplatz können so direkt in die Brennerei schauen. Ich denke, dass die neue Gestaltung zu einer Aufwertung des Kirchplatzes beiträgt“.
Einen Namen für das zukünftige Fahrrad-Hotel gebe es noch nicht. Jedoch sei Böckenhoff sehr zuversichtlich, dass ihm noch etwas Passendes einfallen werde, was zum Dorf und der Brennerei passt.
Petra Bosse