Thermopapier ist gesundheitsgefährdend

Thermopapier ist nicht nur schlecht für die Umwelt, sondern auch gesundheitsgefährdent. Darauf verweist der BUND

Nicht nur, dass ab Anfang des Jahres mehr Papierflut an den Ladentheken auf die Kunden zukommt, schlimmer ist, dass in dem Thermopapier, woraus die Bons bestehen, und was wenige nur wissen, auf den Thermopapier gedruckten Schriftstücken laut BUND, Bisphenol A (BPA) enthalten ist.

Täglich kommen wir Menschen mit den Kassenbons, wie Eintritts- und Fahrkarten oder Kofferetiketten, gedruckt auf sogenanntem Thermopapier in Kontakt.

Thermopapier Bon

Obwohl Kassenbons aus Papier bestehen, sollten sie nicht im Altpapier, sondern im Restmüll entsorgt werden. Denn meist werden sie auf Thermopapier gedruckt, das mit der schädlichen Chemikalie Bisphenol A beschichtet ist.

Beschichtung ab 2020 verboten

Wie das Bundesumeltamt im Februar 2019 mitteilte, sei der „besonders besorgniserregende Stoff“ Bisphenol A ab 2020 als Beschichtung von Thermopapier verboten, um die menschliche Gesundheit zu schützen.

Bereits 2016 verwies der BUND darauf, dass in 16 von 19 Stichproben hormonähnlich wirkende Substanzen nachgewiesen wurden.

Die höchsten BPA-Werte seien seinerzeit 2016, so der BUND, bei Kassenbons von Shell- und Aral-Tankstellen, der Drogeriekette Rossmann und bei Eintrittskarten der Kinogruppe Cinestar gemessen.

Auslöser für viele Krankheiten

Laut europäischer Lebensmittelbehörde (EFSA) sei laut BUND Thermopapier nach Lebensmitteln die zweitwichtigste BPA-Belastungsquelle für den Menschen. BPA gelangt bei Hautkontakt in den Körper und gilt als Mitauslöser für hormonell bedingte Erkrankungen wie Hoden-, Prostata- oder Brustkrebs, für Diabetes Typ 2, Übergewicht, Immunschwächen und Lebensmittelallergien.

Negative Auswirkungen könnten hormonelle Schadstoffe bereits in sehr geringen Konzentrationen haben. Vor allem Schwangere, die an ihren Arbeitsplätzen mit Kassenbons und anderen bisphenolbelasteten Schriftstücken in Berührung kommen, werden inakzeptablen Risiken ausgesetzt. Ungeborene und Kleinkinder seien durch BPA besonders gefährdet.

Der BUND forderte deshalb schon im Jahre 2016 einen sofortigen Verzicht auf Bisphenole in Thermopapieren und regte an, dass bisphenolhaltige Produkte zurückrufen und vorhandene gesundheitlich unbedenkliche Alternativen sofort eingesetzt werden. Ein Verbot der Schadstoffe auf EU-Ebene sei überfällig, darf jedoch nicht nur BPA betreffen. Es muss auch chemisch verwandte Bisphenole wie BPS oder BPF umfassen.

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