Konflikte vermeiden durch gemeinsame Lösungen
Raesfeld. Brandschutz und Denkmalschutz müssen nicht im Widerspruch stehen – Konflikte lassen sich durch Lösungen vermeiden, die von Sachverständigen im Brandschutz und Fachleuten der Denkmalpflege gemeinsam erarbeitet und ständig neuen Erkenntnissen angepasst werden müssen. Das ist eine Kernbotschaft der Tagung „Brandschutz im Baudenkmal“, zu der die Akademie des Handwerks Schloss Raesfeld 83 Experten aus der gesamten Bundesrepublik am vergangenen Dienstag begrüßen konnte.
Die baulichen und technischen Voraussetzungen für vorbeugenden Brandschutz haben einen hohen Sicherheitsstandard erreicht. Der Brandschutz legt fest, was geschehen muss. Der Denkmalschutz legt fest, wie und in welcher Form das geschehen darf.
Gemeinsame Lösungen
Dass und wo es dabei zu Konflikten zwischen Brandschutz und Denkmalschutz kommen kann, wurde auf der Tagung ausführlich erörtert. Nur die Kooperation aller Beteiligten, so wurde betont, sei der Weg für gemeinsame Lösungen – und dabei ist auch die Feuerwehr ein wichtiger Partner.
Das machte Thomas Deckers, Leiter der Berufsfeuerwehr der Stadt Bocholt, an einigen Beispielen deutlich. Historische Gebäude entsprächen nicht dem heutigen Baurecht und stellten deshalb besondere Anforderungen an den Brandschutz – und dieser müsse denkmalpflegerische Aspekte berücksichtigen. Wichtig seien individuelle Brandschutzkonzepte für Baudenkmäler und historische Gebäude sowie Einsatzkonzepte der örtlichen Feuerwehr für solche Objekte, um Risiken zu erkennen, zu minimieren oder auszuschließen. Dazu gehöre auch der Einsatz moderner Brandmeldetechnik, die sich insgesamt verbessert habe.
Mit „Brandschutz im Baudenkmal“ startete die Akademie Schloss Raesfeld eine neue Veranstaltungsreihe:
Die „Raesfelder Tagungen“ sollen die Kompetenz der Einrichtung auf dem Gebiet Denkmalpflege und Bauwerkerhaltung noch mehr hervorheben. Gedacht sei zum Beispiel an Sicherheit und Barrierefreiheit im Baudenkmal, erläutert Akademieleiterin Dr. Ursula Baumeister, weitere Themen würden erarbeitet. Ziel sei es, mit der Tagungsreihe das umfangreiche Weiterbildungsangebot der Akademie zu stärken.