Die wichtigen drei Punkte mussten sich die Skurios Volleys beim Tabellenletzten in Sundern schwer erkämpfen
Dass die Skurios Volleys als Tabellenführer zum Abschluss ihres Doppelspieltags-Wochenendes drei Punkte vom RC Sorpesee entführen würden, überraschte wohl niemanden ernsthaft.
Doch ehe das Schiedsrichter-Duo Christian Thelen und Theresa Rottmann um 17.48 zum 3:1-Endstand (25:21, 22:25, 25:17, 25:20) für die Gastmannschaft abpfiff, bissen sich diese einige Male die Zähne an den Sauerländerinen aus. Denn anders als bei der Ausgangskonstellation Tabellenführer gegen Tabellenschlusslicht erwartet, versuchte das vermeintlich spielerisch unterlegene Team aus Sundern die Westmünsterländerinnen über weitere Strecken mächtig zu ärgern – und machte das nicht einmal schlecht!
„Die Mannschaft vom RC Sorpesee hatte heute einen richtig guten Tag erwischt“, musste Borkens Co-Trainerin nach dem Match auch erst einmal tief durchschnaufen. „Die haben uns heute sowas von unter Druck gesetzt im Aufschlag und hatten auch eine bombenstarke Abwehr“, analysierte sie das 99-minütige Match. Natürlich hatten die Gäste, anders als die Gastgeberinnen, bereits am Vortag ein Ligaspiel absolviert und waren entsprechend noch etwas platt, doch reichte dies alleine nicht zur Erklärung.
Sorpesee schien teilweise über sich hinauszuwachsen und sich im Schulzentrum Sundern gegen den drohenden Abstieg zu stemmen, der aufgrund von nur sechs Punkten in 16 vorangegangenen Spielen immer wahrscheinlicher wird. Nelke: „Sie haben einfach keinen Ball aufgegeben, immer war noch jemand darunter. So hatten wir super Probleme damit unsere eigenen Punkte zu machen.“
Schon der erste Satz ließ erahnen, dass das Match kein Spaziergang werden würde. Bis zum 13:13-Ausgleich spielte sich das von Julian Schallow trainierte Team sogar einen Vorsprung von fünf Punkten heraus, ehe Borken leicht anzog. Zum 25:21-Satzgewinn trugen auch die starken Borkener Aufschläge bei, den Satz beendete schließlich Borkens Kapitänin Anika Brinkmann selbst. So hätte es in Satz zwei aus Borkener Sicht gerne weitergehen können, doch nun überraschten die Mädels von RC Sorpesee. Da die Borkener Aufschläge zu wenig Druck entfalten konnten und auch Annahme und Abwehr nicht schnell genug agierten, führten plötzlich die Gastgeberinnen.
Unverhoffter Satzgewinn
Zwei Borkener Auszeiten beim 14:9 sowie 19:12 brachten nicht die erhoffte Wirkung. Mehrfach wurde der Borkener Block unglücklich touchiert und auch die Feldabwehr hatte ungewohnt viel Arbeit. Gegen Ende dieses Satzes bäumte sich Borken noch einmal auf, sodass erst der vierte Satzball zum 25:22-Endstand Sorpesee zum unverhofften Satzgewinn verhalf.
Im dritten Durchgang aber zeigte sich Borken wieder wacher, obwohl recht viele Eigen- und Netzfehler ein besseres Ergebnis verhinderten. Bis zum 10:9 waren beide Mannschaften etwa gleich stark, dann aber konnte sich der Tabellenführer dank einer 5-Punkte-Serie leicht absetzen. Der zweite Satzball, ein Aufschlag von Außenangreiferin Anika Brinkmann, den Sorpesee unglücklich an die eigene Hallendecke schlug, brachte den 25:17-Satzgewinn.
Der nur neun Spielerinnen starke Borkener Kader hatte nach dem siegreichen dritten Satz natürlich die drei Punkte vor Augen. Trotzdem gelang es dem Team ähnlich wie im dritten Satz erst sich nach dem 9:10-Zwischenergebnis sich einen leichten Vorsprung rauszuarbeiten und diesen nicht mehr aufzugeben. Mit einer 3-Punkte-Serie gelang dem Tabellenführer schließlich der 25:20-Endstand im vierten Satz.
Damit baut Borken in der Tabelle den Vorsprung auf den bislang ärgsten Verfolger, die BayerVolleys, wieder auf neun Punkte aus. Aktueller Tabellenzweiter ist jedoch Köln, da die Domstädterinnen ein Spiel mehr absolvierten. Für Borkens Coach war Mittelblockerin Hanna Fleischer die beste Spielerin vom RC Sorpesee, sie erhielt damit die silberne MVP-Medaille. Gold geht zum insgesamt sieben Mal in dieser Saison an Borkens Kapitänin Anika Brinkmann.
Nach dem anstrengenden, aber doch mit sechs Punkten sehr erfolgreichen, Wochenende haben die Spielerinnen erst einmal bis Mittwoch spielfrei. Anschließend beginnen die Vorbereitungen aufs nächste Heimspiel gegen den ETC Hamburg am kommenden Samstag, der aktuell auf Platz 11 der Tabelle steht.
Text: Thomas Hacker
Foto: Lena Nelke