Teil 6 – Ende: Der Klimawandel – ökologischer oder sozialer Aspekt oder wer trägt eigentlich die Folgen unseres Handelns?
Kreis Borken (pd). Mit dem Thema „Soziale Dimensionen von Klimaschutz und Klimawandel“ wird ein sehr aktuelles gesellschaftliches Problemfeld aufgegriffen. Es ist absehbar, dass sich aus naturwissenschaftlichen Forschungsergebnissen allein keine Handlungsstrategien ableiten lassen, wie dem Klimawandel zu begegnen ist.
Wie Menschen diesen Wandel wahrnehmen, welche Folgen er für sie hat und ob und in welcher Weise sie bereit sind, entsprechende Strategien tatsächlich umzusetzen, hängt stark von dem jeweiligen sozialen und kulturellen Umfeld ab.
So werden beispielsweise ungewöhnlich lange Dürrephasen in Gebieten Afrikas oder Lateinamerikas aus Sicht der Betroffenen kaum als Klimawandel-Phänomene wahrgenommen, sondern als soziale Katastrophen in Form von Hungersnöten oder gewalttätigen Auseinandersetzungen um Ressourcen.
Seit Beginn der Industrialisierung ist die globale Durchschnittstemperatur um mehr als ein Grad Celsius gestiegen. Bei einem kontinuierlichen Anstieg des Bedarfs fossiler Energieträger ist ein weiterer Temperaturanstieg um mehr als vier bis fünf Grad möglich. Das ist mehr als die bisherige Erwärmung seit der letzten Eiszeit.
„Immer locker bleiben sagen einige: Die Menschheit hat die letzte Eiszeit auch überlebt – allerdings mit dem entscheidenden Unterschied, dass unser Planet zu dem Zeitpunkt nur dünn besiedelt war“, betont Isabel Stasinski, Klimaschutzmanagerin des Kreises Borken.
Die Menschen konnten schlechter werdenden Umweltbedingungen ausweichen. Heute dagegen würden vergleichbare Temperaturveränderungen mit einem langfristigen Meeresspiegelanstieg von vielen Metern die Lebensgrundlage von Millionen Menschen zerstören.
Jährlich sind bereits etwa 25 Millionen Menschen aufgrund von Klimafolgen auf der Flucht. Jenseits der unterschiedlichen Betroffenheit im Norden und Süden der Erdkugel wird also bereits jetzt deutlich, dass es jeweils sozial schwache Bevölkerungsgruppen sind, die am stärksten unter den Auswirkungen des Klimawandels zu leiden haben.
„In unserer Region sind wir nicht nur weniger stark betroffen von existenziellen Folgen des Klimawandels, sondern haben auch das entsprechende Bewusstsein und auch die Möglichkeit, etwas zu verändern“, sagt Stasinski.
Ansatzpunkt ist neben einer globalen Klimapolitik und zunehmend auch der Anpassung an jetzt schon nicht mehr abwendbare Folgen des Klimawandels vor allem die Minderung der Ursachen des Klimawandels, die Einsparung von Treibhausgasen.
„Für jeden einzelnen bedeutet das, sich die Auswirkungen des eigenen Handelns bewusst zu machen. Beherzigen Sie die Tipps und Empfehlungen aus dieser kleinen Serie, kaufen Sie beispielsweise nachhaltige Produkte, saisonales Obst und Gemüse aus der Region, reparieren Sie defekte Geräte oder verlängern deren Lebenszyklus durch upcycling“, motiviert Isabel Stasinski, Klimaschutzmanagerin des Kreises Borken.