So bunt und schön war der Rosenmontagszug in Raesfeld 2020 – Viele Kamellen regneten vom Himmel
Trotz Nieselwetter und weniger Besucher als sonst beim Rosenmontagszug an den Straßenrändern, war die Stimmung bei allen Teilnehmern ausgelassen und fröhlich.

50 Jahre Karneval in Raesfeld – Nieselregen hielt Besucher fern. Dennoch: Frohsinn und gute Laune beim Rosenmontagszug in Raesfeld.
Pünktlich setzte sich der Zug um 12.33 Uhr am Rathaus unter dem Motto: Bei uns in Raesfeld gilt die Devise – Der Karneval kennt keine Krise – in Bewegung.

Bevor es raus in den Regen ging, glühte sich Bürgermeister Andreas Grotendorst nach seiner Verhaftung gemeinsam mit den Amtskollegen sowie den Gästen aus der niederländischen Partnergemeinde Wehl und Joop Buiting von den „Vrienden van Raesfeld“ und Doetinchem in seiner Amtsstube ein wenig vor.

Zum ersten Mal beim Raesfelder Umzug dabei war der Bürgermeister aus Doetinchem Mark Bouman. Zahlreiche Karnevalsorden pendelten auf seiner Brust, bis dato aber noch keiner aus Raesfeld. Das sollte sich aber schnell ändern.
Vor dem Rathaus wurden die Ehrengäste von den Jecken bereits erwartet, die sich derweil dort schon einmal warm geschunkelt hatten. Hier bekam Mark Bouman dann seinen ersten Raesfelder Orden von dem Kinderprinzenpaar Fin I. und Jonna I. überreicht.

Gut gelaunt war auch das Jubiläumsprinzenpaar des RCV, Konny II. und Stefan II. Sie winkten stilvoll a` la Queen und King den Besuchern am Straßenrand zu. Nach einem lautstarken „Raesfeld, Erle, Homer, Wehl und Doetinchem helau“ ging es auf die Wagen. Und genau in diesem Moment setzte der Nieselregen ein.

Die Feuchtigkeit von oben drückte jedoch nicht auf die Stimmung, als sich die rund 29 gemeldeten Wagen durch den Ort schlängelten.
Bunt und schrill, musikalisch und gut gelaunt präsentierten sich erneut die Holländer.
Agrarpolitik
Besonders ‚De Valentinas‘ trumpften schwungvoll in einem rot-weißen Herzchen-Outfit auf und tanzten unermüdlich durch die Straßen.
Das Thema „Landwirtschaft“ und die „Agrarpolitik“ machte sich die Landjugend, die mit fünf Wagen dabei war, zum Thema. „Butter, Brot und Bier machen wir“, oder „Helft der Landwirtschaft, trinkt mehr Milch“.

Andreas ist aus der Guppe ausgetreten
„Geh mir nicht auf den Sack“ und „Sieh mal Gabi. Den gelben Müllsack gibt es nicht mehr“. Die kürzlich eingeführte gelbe Mülltonne bewegte die „Laufschnecken & Friends“ sowie die Bewohner vom „Büskerhook“.
„Andreas ist der Gruppe beigetreten (2009). Andreas hat sich bei der Gruppe abgemeldet“. WhatsApp und Emojis zierten den knallgelben Wagen der Brökerstegge. Sie befasste sich mit den Ausscheiden von Grotendorst als Bürgermeister aus seinem Amt.

Und dann gab es noch die Ahoi Brause, die Römer und Gallier auf dem Kinderwagen und die Bundeswehr, Mario Kart sowie das Dschungelcamp.
Alkoholkontrollen bei Jugendlichen
Und nicht zu vergessen natürlich war auch die Präsenz von reichlich Polizeibeamten und Ordnungshütern.

Sie zeigten sich gnadenlos, was Alkohol bei Jugendlichen anbelangte. Und davon gab es reichlich, wie eine Polizeibeamtin bestätigte.
So durfte unter anderem eine Jugendliche den guten Inhalt mehrerer Bierflaschen aus ihrem Rucksack, unter den Augen der Ordnungshüter, in die Straßenrinne auskippen. Ohne Worte und mit langem Gesicht zog sie nach dieser Aktion davon.

Was den Müll anbelangte, zeigten sich einige Jugendliche einsichtig und machten sich die Mühe, ihre Glasflaschen in den Müllcontainer auf dem Kirchplatz zu werfen. Einer wiederum war der Meinung, das sei nicht nötig. „Dafür gibt es doch die Straßenreinigung“.
Allerdings verdünnten den Regen wieder viele Wildpinkler. Sie urinierte ungeniert auch diesmal wieder gegen Hauswände und in Vorgärten. Ansonsten jedoch verlief der Umzug, was sicherlich auch dem Regen geschuldet war, ziemlich friedlich.
„Der Karneval ist rund. Geben sie dem Rassismus keine Chance“
Zitat: Lars Melis, stellv. Vorsitzender RRZ
Text: Petra Bosse
Fotos: André Elschenbroich