Rat fasst Beschluss zum Einbau von RLT-Anlagen in Schulen

Alle 70 Klassenräume der Raesfelder Schulen werden mit RLT-Anlagen ausgestattet – Rat stimmt – bis auf eine Nein-Stimme und eine Enthaltung – für den Einbau

Was lange und heftig im Vorfeld diskutiert wurde, hat der Rat der Gemeinde Raesfeld am Montag in seiner Sitzung nun beschlossen. RLT-Anlagen (Brüstungslüftungsgeräte) werden in allen drei Raesfelder Schulen eingebaut.

Gegen einen Einbau dieser Anlagen stimmte Hans-Dieter Strothmann (CDU). Er machte in seinem Statement deutlich, dass er diese Entscheidung, die immerhin auch der Steuerzahler mittrage, für falsch und nicht vertretbar halte. Abgesehen von den zahlreichen und der damit verbundenen Verunstaltung der Gebäude durch die zahlreichen Kernbohrungen im Mauerwerk, blickte Strothmann auch über den Tellerrand und betonte, dass Raesfeld die einzige von 17 Kommunen, außer Gronau, im Kreis Borken sei, welche diese Anlagen nun einbaue.

Geräte ersetzen nicht das Lüften

Darüber hinaus halte er die Wirksamkeit dieser Anlagen für zweifelhaft. Er verwies unter anderem auf eine Stellungnahme des Umwelt Bundesamtes – Kommission Innenraumlufthygiene (IRK). Diese besagt, dass die Geräte das Lüften nicht ersetzen, sondern nur ergänzen und die Geräte dauerhaft die Luft in geschlossenen Räumen nicht von virenhaltigen Aerosolen befreien. Er spreche sich nicht nur als Ratsmitglied, sondern auch als Großvater, dessen Kinder in Raesfeld zur Schule gehen, dagegen aus.

Verantwortung für das große Ganze

Mit Blick auf die Gesamtkosten von 1,435 Mio. Euro und der 80 %-igen Bundesförderung sowie den Folgekosten für die Gemeinde betonte Strothmann: „Es ist das gute Recht der Eltern, sich um ihre Kinder zu sorgen, aber sie haben auch eine Verantwortung für das große Ganze“. Und auch zu den Vorwürfen, dass die Gemeinde keine Verantwortung gegenüber Kindern übernehmen möchte, das wolle er sich, nicht nachsagen lassen.

Fraktionsvorsitzender der CDU Bernhard Bölker stimmte für JA. Allerdings bedauerte Bölker die Tatsache, dass durch den zeitlichen Druck von außen es keinerlei Gelegenheiten gegeben habe, solche Anlagen vor Ort zu besichtigen. „Wir haben aber auch keine gefunden“, setzte Bölker hinzu.

Volker van Wasen (UWG) hoffe nun, dass sich der Ausbau nicht verzögern werde.

Die Verwaltung geht davon aus, dass diese Maßnahme bis zum Ende der Sommerferien abgeschlossen werden könnte.

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