Ein Stimmungsbild der Raesfelder Unternehmer
Raesfeld. Mit dem Lockdown hat sich unser Leben verändert. Stillstand hieß es in den Geschäften. Leergefegte Einkaufszonen und Schlangen vor den Lebensmittelläden bestimmten das Bild.
Jetzt gehören Masken, wie wir sie aus Asien kannten und wie sie hierzulande kaum vorstellbar waren, weltweit zum Alltag. Viele Menschen beziehen Kurzarbeitergeld oder haben ihren Job ganz verloren. Ein Einschnitt. Sowohl für die Wirtschaft als auch fürs Leben. Kaufzurückhaltung und weniger Umsatz sind die Folge. Wir haben uns bei den Raesfelder Geschäftsleuten umgehört. Wie geht es ihnen geschäftlich? Hierzu starten wir heute mit einer kleinen Umfrage.
Diana Brömmel: „Als Geschäftsführerin meines Friseursalons kann ich sagen: Mit dem Lockdown waren wir gehandicapt. Die Schwarzarbeit nahm sicher noch einmal da zu, wo nicht so ein Aufwand an Hygieneschutz betrieben wird. Die Preise für die Hygieneprodukte stiegen bis zu 300 Prozent.
Wir arbeiten mit Desinfektionsmittel, waschen immer die Haare und wechseln jedes Mal die Handschuhe. Den Mehraufwand müssen wir natürlich auch berechnen. Unsere Kunden können sich bei uns sicher fühlen, denn uns ist es vor allem wichtig, das alle gesund bleiben.
Mittlerweile sind wir fast wieder im Normalbetrieb angekommen. Es ist und bleibt nur sehr schwierig, mit den Masken zu arbeiten. Denn bei uns entsteht eine hohe Wärme und Feuchtigkeit im Salon.
Heimatshoppen in Raesfeld
Als Vorsitzende des Ortsmarketing Raesfeld stelle ich fest, dass wir sehr kreativ sein und viel investieren müssen. So sind in Raesfeld viele Feste ausgefallen. Mein Appell an die Raesfelder lautet: Geht vor die Tür in eurem Ort einkaufen. Das Heimatshoppen ist als Ersatz für ausgefallenen Märkte vom Ortsmarketing Raesfeld organisiert worden. So wollen entfallene Einnahmen ausgleichen.“
Klaus Terhart (Geschäftsführer Autohaus Terhart): „Es läuft erstaunlich gut. Nach dem Lockdown im April starteten wir mit angezogener Handbremse. Klar, wir werden nicht das aufholen können, was wir an Einbußen hatten. Aber was im Handel nicht war, wurde in unserer Werkstatt im Handwerk aufgefangen. Die Mehrwertsteuersenkung von drei Prozent ist meines Erachtens Schwachssinn.
Es ist gut gedacht, aber zu kurz gedacht. Wir ändern die Buchungssysteme temporär, was sehr aufwendig ist. Glücklicherweise mussten wir nicht die Soforthilfe beantragen. In Raesfeld haben wir noch gesunde Betriebe, die sich oft selbst finanzieren können. Es hat uns zwar getroffen. Das schon, aber im Vergleich zu anderen Regionen wie dem Ruhrgebiet, läuft es hier bei uns gut.“
Hier gibt’s Stimmen aus der Dorstener Geschäftswelt und aus der Schermbecker Geschäftswelt.