Immer wieder warfen die Immoblien- und Grundstücksverkäufe der Gemeinde Raesfeld bei vielen Bürgern Fragen auf und wurden von einigen kritisiert. Ich sprach vor Ort mit Bürgermeister Andreas Grotendorst!
Warum hat die Gemeinde das Haus Epping in Raesfeld gekauft, obwohl für das alte Pfarrheim in Erle angeblich kein Geld übrig war?
Wir haben in Raesfeld das gemacht, was wir auch in Erle gemacht haben. Dort hat die Gemeinde die Hofstellen Heidermann und Brand und dann die Gaststätte Schneemann/ Rüb gekauft. Etwas Ähnliches machen wir jetzt in Raesfeld. Flächen, die an zentraler Stelle zum Verkauf standen, werden gekauft um sie gezielt entwickeln zu können.
Warum hat der Arbeitskreis Dortentwicklung, der sich auch mit dem Grundstück Epping befasst, zunächst nichtöffentlich getagt?
Ich halte es für wichtig, das jetzt noch nichtöffentlich zu machen, weil vorab mit den Eigentümern der Grundstücke gesprochen und beraten werden muss, wenn es dafür neue Ideen gibt.
Schließlich möchte kein Eigentümer aus den Medien erfahren, wenn es für seine Grundstücke evtl. neue Pläne gibt. Was nützt der beste Plan, wenn die Eigentümer eigene Ideen und Interesse haben und diese umsetzen möchte? Deshalb möchten wir in solchen Fällen zunächst das Gespräch suchen.
Warum gibt man Geld für Raesfeld und nicht für Erle aus?
Die Frage unterstellt, dass wir für Raesfeld Geld ausgeben und für Erle nicht. Das stimmt so nicht. Geld haben wir in Erle für den Kirchring schon vorher ausgegeben, uns dann Gedanken über umsetzbare Nutzungen gemacht und dann die Grundstücke mit anderem Zuschnitt wieder veräußert.
Es wurden Zweifel geäußert, was die Neubauten an der Erler Kirche betrifft. Bleibt die Größe so, wie die Pläne es vorgeben?
Der Bebauungsplan ist zunächst immer ein Rahmenplan. Inwieweit dieser dann ausgefüllt wird, ist eine andere Frage und wird im Rahmen des Bauantrages geprüft.
Im Übrigen ist die Kirche im Dorf ein Denkmal und somit denkmalgeschützt. Deshalb ist dort eine kleingliedrige Bebauung, die mit der Denkmalpflege abgestimmt wurde, vorgesehen.
Was soll mit dem „Freiheiter Hof“ geschehen?
Wenn sich an Grundstückssituationen im Dorf etwas ändert, unterstützen wir auf Wunsch die Eigentümer bei der Planung und Vermarktung, das gilt auch für den Freiheiter Hof. Wir hatten Kontakt zu möglichen Kaufinteressenten, der konkrete Sachstand ist mir zurzeit nicht bekannt.
Ist in Raesfeld Einzelhandel „auf der Grünen Wiese“ geplant?
Fakt ist, dass wir im Dorfkern von Raesfeld konzentriert drei große und gut funktionierende Einzelhandelsgeschäfte haben. Wir bekommen immer wieder die Anfragen von Bauherren, die einen weiteren Supermarkt im Gewerbegebiet bauen möchten. Dies kommt für uns aber nicht in Frage, denn der Einzelhandel gehört in den Dorfkern.
Ein weiteres Baugebiet ist auf dem ehemaligen Kasernen-Gelände in Erle geplant. Wann ist dort Baubeginn?
Wir hoffen, dass wir am Holten bald mit der Erschließung (Baustraße und Kanäle) beginnen können. Diese Grundstücke sollen dann im Einheimischen Modell für 77 Euro pro Quadratmeter zzgl. Erschließungskosten verkauft werden.
Dort gibt es eine neue Anfrage mit der sich der Planungsausschuss in seiner nächsten Sitzung befassen wird. Die Politik wird dann darüber entscheiden. Dieser Diskussion möchte ich nicht vorgreifen.
Das alte Pfarrheim liegt wohl kaum an zentraler Stelle. Das Potenzial des Gebäudes ist gering und die Investitionskosten bei Erhalt des Gebäudes sind sehr hoch. 1200 Unterschriften, da hätte ja jeder dritte Erler unterschreiben müssen? Das Thema altes Pfarrheim Erle ist langsam über. Freut euch über ein neues, schönes Gebäude im Herzen von ERLE!
Über die „Schönheit“ des Kirchenrings nach dem Neubau wird noch zu sprechen sein. Ich hoffe, es wird nicht so schlimm werden wie in Raesfeld, als man dort altes Bauwerk gegen vermeintlich schönere Gebäude ersetzt hat und eine architektonische Katastrophe bekommen hat.
Bevor man mich missversteht: Vielleicht sieht es hinterher ja sogar gut aus, das will ich gar nicht in Abrede stellen. Leider geben die Ansichten vom Architekten, die ich gesehen habe, noch keine realistische Ansicht wieder.
Mal ganz davon abgesehen, das man für oder gegen etwas sein kann, finde ich es höchst unfair und vor allem hundsgemein gegenüber den vielen freiwilligen Unterschriftensammlern, die bei Wind und Wetter durchs ganze Dorf gelaufen sind und sich bei Edeka und Co die Beine in den Bauch gestanden haben, die erzielten Unterschriften so von hinten herum anzuzweifeln und, wie in einigen wenigen Fällen geschehen, das falsche hinterfotzige Gerücht zu streuen, diese Leute hätten andere Erler erpresst um an Unterschriften zu kommen. Nun, das die Gemeindeverwaltung keinen Pfifferling auf die Meinung von einem Drittel der Dorfbevölkerung gibt sollte auch Ihnen zu denken geben, irgendwann gibt es sicherlich auch etwas, was Ihnen so auf den Nägeln brennt, das Sie es mit einer Unterschriftenaktion versuchen werden zu erreichen.
Hallo „Schöner Kirchenring“. Sie können sich den selbigen auch schön saufen, aber Fakt ist doch: Man könnte jetzt beim Abreißen dranbleiben, damit alles noch schöner wird. Und für die Leute in den geplanten Mehrfamilienhäusern fehlen zukünftig die dringend notwendigen Parkplätze. Jeder private Investor hätte eine Tiefgarage bauen müssen. Nur weiter so. Gott sei Dank steht St. Silvester unter Denkmalschutz.
Entschuldigung, eine Frage bitte: Nach Aussage des BM`s: „Flächen (darunter fallen doch auch wohl Gebäude), die an zentraler Stelle zum Verkauf standen, werden gekauft, um sie gezielt entwickeln zu können.“ Warum traf das denn nicht auf das Erler Pfarrheim zu? Das hätte die Gemeinde im Sinne eines Bürgerauftrages (1.200 Unterschriften) doch für`n Appel und `n Ei kaufen und vor allen Dingen tatsächlich auch entwickeln können! Einschließlich Femeiche und Parklandschaft. Zum Segen unseres Erler Dorfkerns. In Erwartung einer plausiblen Begründung. MfG Ingrid B. (parteiunabhängig)