In Deutschland steckt mehr – gemeinsame Fachkräftesicherung im Münsterland
Münsterland (pd). Die Jobcenter der Kreise Borken, Coesfeld, Steinfurt, Warendorf und der Stadt Münster sowie die Regionalagentur Münsterland unterstützen die Initiative „Partnerschaft für Fachkräfte in Deutschland“ von Bundesministerin Andrea Nahles. Innerhalb dieser Initiative findet vom 26. Oktober bis 1. November eine bundesweite Fachkräftewoche unter dem Motto „In Deutschland steckt mehr“ statt.
Die Akteure sind sich einig, dass in Zeiten der Digitalisierung der Wirtschaft die Qualifizierung von Arbeitskräften eine zunehmende Bedeutung hat. Zusätzlich beschäftigt die Unternehmen vor dem Hintergrund des demographischen Wandels die Fachkräftedebatte. Hiermit können die Unternehmen nicht alleingelassen werden. Aufgabe der Akteure aus Politik, Wirtschaft, Gewerkschaften und Wissenschaften ist es, passende Rahmenbedingungen zu bieten und zu unterstützen. Dazu wurde die „Partnerschaft für Fachkräfte in Deutschland“ im November 2014 ins Leben gerufen. In ihr versammeln sich Arbeitgeberverbände, Gewerkschaften, die Bundesagentur für Arbeit und die zuständigen Bundesministerinnen und Bundesminister. Ziel ist es, die ungenutzten Potentiale von Frauen mit Familienaufgaben, Älteren, Menschen mit Migrationshintergrund und Geringqualifizierten zu nutzen. Hierzu müssen beschäftigungsfreundliche Rahmenbedingungen und attraktive Arbeitsbedingungen geschaffen werden. Dazu gehören unter anderem die Sicherung der Beschäftigungsfähigkeit durch Qualifizierungen, der Erhalt der Gesundheit und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
Zusätzlich wird es für Unternehmen immer bedeutender, sich stärker für Menschen aus anderen Ländern zu öffnen, um diesen eine Perspektive zu bieten und eine Willkommenskultur zu schaffen.
Bereits jetzt gibt es vielfältige Aktivitäten zu diesen Themen, um die Fachkräftesicherung im Münsterland voranzutreiben:
So hat das Projekt „Arbeitslandschaft Münsterland“ des Münsterland e.V. anhand einer dreiteiligen Studie erforscht, wo die verborgenen Fachkräftepotentiale der Region zu identifizieren sind. Hierbei lag der Fokus auf der Entwicklung von Handlungsansätzen zur Erschließung der „stillen Reserve“.
Die Kreishandwerkerschaft Borken hat sich in Kooperation mit der Kreishandwerkerschaft Coesfeld und der Agentur für Arbeit dem Problem der steigenden Ausbildungsabbrüche gerade im Handwerk angenommen. Ausbildungscoaches unterstützen Auszubildende und kleine und mittlere Unternehmen in Krisensituationen, um dem Abbruch der Ausbildung frühestmöglich entgegen zu wirken.
Aber auch in der Schule kann schon angesetzt werden, um die Fachkräfte der Zukunft zu gewinnen. So hat das CJD Burgsteinfurt mit Haupt- und Förderschülern das Projekt „Schüler knüpfen ein Unternehmensnetzwerk“ durchgeführt. Es wurde ein Werbefilm produziert, den die Schüler zur Gewinnung von Unternehmen für ihr Netzwerk einsetzen.
Bei jungen Frauen setzt das Projekt „M5: Mädchen machen mit bei M+E im Münsterland“ an, das beim Verband Münsterländer Metallindustrieller e.V. angesiedelt ist. Kleine und mittlere Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie im Münsterland sollen in ihren Rekrutierungsstrategien bezogen auf die Zielgruppe der jungen Frauen unterstützt werden. Sie sollen so vertiefende Einblicke in die Berufsbilder der Metall- und Elektroindustrie erhalten.
Im Rahmen des Projekts „Alternsgerechte Arbeitsbedingungen im Industriepark Bocholt“ der EWIBO GmbH werden seit diesem Jahr betriebsübergreifende Lösungen zur Schaffung alternsgerechter Arbeitsbedingungen entwickelt, erprobt und implementiert. Neben präventiven Maßnahmen zur Gesundheitsförderung sollen Beschäftigungsmodelle für leistungsgewandelte Mitarbeitende im Verbund entwickelt werden.
Auch in Zukunft wollen die Akteure im Münsterland ihre Kräfte bündeln, um die Fachkräftesicherung im Münsterland zu unterstützen. Denn gut ausgebildete Fachkräfte sind das Rückgrat des Erfolgs von Unternehmen und damit der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit unseres Landes.
Weitere Informationen: Münsterland e.V., Regionalagentur Münsterland, Julia Roesler, am FMO Flughafen Münster/Osnabrück –Airportallee 1 – 48268 Greven – Tel.: 02571/949322, Fax: 02571/949369, [email protected] – www.regionalagentur-muensterland.de