Splitterfaser nackt auf dem Holzweg, war das Thema einer besonderen Wanderung durch den Tiergarten von Schloss Raesfeld am Samstagmittag.
Walter Großewilde startete mit den zahlreichen Besuchern im Innenhof des Schlosses. Schnell war allen klar, dass es sich hierbei nicht um eine Nudistenveranstaltung handelte. Anhand von Bildmaterial und Karten zeigte der Natur- und Landschaftsparkführer Walter Großewilde, wie das Schloss Raesfeld und der Tiergarten im 16. Jahrhundert ausgesehen haben könnte.
Sprichwörtlich „auf dem Holzweg“ führte Großewilde die Gruppe vom Schloss aus am Weinberg-, Lange- und Ottoteich vorbei, bis hin zur Wellbrockquelle.
Nicht nur eine Zeitreise ins 16 Jahrhundert stand auf dem Programm, auch die zahlreichen sagenumwobenen Erzählungen, die über das Schloss und aus der Umgebung seit Jahrhunderten, erzählt werden, wie „die weiße Frau im Hexenkolk“ und „das Haus auf dem Weinbergteich“ brauchte Großewilde spannend rüber.
An besonderen Stellen im Tiergarten kamen Sprichwörter und deren Herkunft zum Tragen, so dass die Teilnehmer von den anschaulichen Darstellungen der Sprichwörter regelrecht beeindruckt waren. So wird der Jugendliche die Stelle nie mehr vergessen, an der er sich was „hinter die Ohren schreiben lassen musste“. Belegt mit einem Foto konnte Großewilde auch das Sprichwort „die Kuhhaut, auf die nichts mehr geht“ oder „Jemanden das Wasser abgraben“, erklären.
Knapp zwei Stunden dauerte die Wanderung durch den Tiergarten. Endpunkt war der Spielplatz, wo sich die Kinder und Jugendlichen mit ihren Eltern von der Vergangenheit erholen und sich in der jetzigen Zeit zurückfinden konnten.