Offiziell eröffnet – Skulpturenweg mit Werken von Vongries

Offizielle Eröffnungsfeier des Skulpturenweges „Auf immer und ewig“ am Schloss Raesfeld

Zahlreiche prominente Gäste kamen am Sonntag zum Startschuss der Eröffnung der Skulpturenausstellung „Auf immer und ewig“ – Kunst im öffentlichen Raum zum Schloss Raesfeld.

Eröffnung Skulpturenweg Vongries mit Dorothee Feller Schloss Raesfeld
Regierungspräsidentin Bezirksregierung Münster Dorothee Feller und Bürgermeister Andreas Grotendorst

Hierbei handelt es sich um eine Ausstellung der besonderen Art mit acht Skulpturen des Künstler Ludwig Maria Vongries. Sie verbinden die Schlossfreiheit mit der Dorfmitte längs des Skulpturenwegs und sind von beachtlicher Größe: Rund zehn Meter hoch und teilweise tonnenschwer. Die hierbei verwendeten Materialien sind Holz und Eisen.

„Die Skulpturen von Ludwig Maria Vongries ziehen zweifellos zunächst auf ihre Art und Weise die uneingeschränkte Aufmerksamkeit auf sich“, sagte in seiner Begrüßungsrede der Präsident der Handwerkskammer und Schirmherr Hans Hund.

Eröffnung Skulpturenweg Vongries mit Dorothee Feller Schloss Raesfeld
Präsident der Handwerkskammer und Schirmherr Hans Hund

Eine Einheit

Damit gestalte, fügte Hund hinzu, Raesfeld und das Schloss mit der Ausstellung auf „Immer und ewig“ einen Skulpturenweg, der den Ortskern und das außerhalb gelegene Wasserschloss in bisher nicht bekannter Weise zu einer Einheit.

Die Regierungspräsidentin Dorothee Feller beschrieb in ihrem Grußwort zur Eröffnung die Unterschiede der Materialien. Während Holz, so Feller, vielfach eine warme Atmosphäre verursacht und sich durch natürliche Prozesse im Laufe der Zeit verändere, hat Stahl für gewöhnlich eher eine kühle Wirkung, sei aber zugleich ein Garant für Stabilität. Passend zu unserer Zeit, denn: „Wir leben in einer Zeit der Gegensätze, der Unruhe und der Unsicherheit. Und in einer solchen Zeit verkörpern die Skulpturen Vongries die Stabilität und Beständigkeit in unserem unruhigen Lebensumfeld, während sie gleichzeitig den Wandel zulassen“, fügte Feller hinzu.

Eröffnung Skulpturenweg Vongries mit Dorothee Feller Schloss Raesfeld

Einzigartige Verbindung zwischen Münsterland und Ruhrgebiet

Erwähnenswert sei auch die Tatsache, so Feller, dass der Naturpark sich durch seine einzigartige Verbindung zwischen den Regionen Münsterland, dem nördlichen Ruhrgebiet und dem Niederrhein auszeichnet. „Damit stellt der Naturpark eine natürliche Verzahnung zwischen scheinbar en Gegensätzen her“.

Die Skulpturen in Raesfeld sind geschaffen aus: „Hart wie Kruppstahl – Ruhrgebiet und als Gegensatz das Holz aus dem Münsterland– Naturpark Hohe Mark, der mit seinen zwischenzeitlichen 27 Mitgliedskommunen nicht nur dem Erhalt der Natur- und Kulturlandschaft, sondern auch dem Aufbau regionaler Netzwerke für nachhaltige Regionalentwicklung ist.

Skulpturenweg-Schloss-Raesfeld-Vongries

Hochwertige Kultur der besonderen Art in der Provinz Raesfeld?

Ja, denn dies entspreche der Tradition unseres Landes, die Kultur nicht nur in wenigen Metropolen, oder gar nur in der Hauptstadt zu pflegen. „Deutschland verdankt seinen kulturellen Reichtum im Gegenteil gerade seiner vermeintlichen Provinz“, fügt Feller überzeugend hinzu.

Diskussionen auf dem Rathausplatz

Raesfeld hat das, was andere nicht haben. Auch wenn dies im Vorfeld zu doch teilweise heftigen Diskussionen führte. Besonders die Skulptur auf dem Rathausplatz „One Plate“, die ebenfalls im Rahmen des Dorfentwicklungskonzeptes dort aufgestellt wurde, sorgte im Vorfeld für reichlich Gesprächsstoff.

Zeuge der unterschiedlichen Diskussionen war Andreas Grotendorst. Er habe, so wie er lachend verriet, einige Gespräche live mithören können, da seine Amtsstube direkt zum Vorplatz des Rathauses gelegen sei.

Kunstwerk-Raesfeld-Vongries
„One Plate“ am Rathaus sorgte im Vorfeld für reichlich Diskussionen. Stehtisch oder Wippe?

So überlegten die Betrachter, ob dies ein neuer Baumstamm zum Pinkeln für Hunde sei, eine Wippe, die allerdings noch funktioniere oder ein Stehtisch, der noch eingemauert werde müsse. Aber genau diese Diskussionen über die Kunst sei das was Kunst ausmache, so Grotendorst.

Eröffnung Skulpturenweg Andreas Grotendorst

Raum neu zu erfahren

Die Skulpturen Vongries prägen, nicht nur am Rathaus, eindrucksvoll den Raum, in dem sie stehen.

„Eine solche Fülle von räumlicher Veränderung hat es im Ort noch nicht gegeben. Sie schaffen völlig neue Blickachsen und laden dadurch die Menschen ein, unterschiedliche Blickwinkel auszuprobieren, um damit den Raum neu zu erfahren“.

Gleichzeitig freute sich Grotendorst darüber, nicht nur, dass er es geschafft habe, die Ausstellung nach Raesfeld zu holen, sondern auch darüber, dass das Konzept –die Schlossfreiheit mit dem Skulpturenweg und der Dorfmitte zu verbinden, aufgegangen sei. Der erste Erfolg sei schon sichtbar, fügte Grotendorst hinzu.

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Lieblingsskulptur von Andreas Grotendorst und welche die Gemeinde erworben hat: „Five big Strings“

Eine der Skulpturen habe es Grotendorst besonders angetan: die „Five big Strings“. Diese, sowie der im Karpfenteich stehende „lange Lulatsch“ oder besser gesagt „Large Collumm“ hat die Gemeinde mithilfe von Sponsoren erworben.

Wo Eisen liegt und Eichen wachsen, da leben Menschen, die dazu passen.

Mit diesem Spruch, allerdings in plattdeutscher Sprache, beendete Grotendorst seine launige Rede.

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Dorothee Feller im Gespräch mit dem Raesfeld Künster Hermann Kunkler (u. a. Froschbrunnen)

Was fehlt, wenn die Ausstellung weg ist?

Für die anderen sechs Kunstwerke heißt es dann nach einem Jahr nicht „auf immer und ewig“, sondern auf Wiedersehen, da sie nur eine Leihgabe waren. Deshalb stellte am Ende auch die Kunsthistorikerin Dr. Gabriele Hovestadt die Frage: „Wenn nach diesem Jahr die Werke wieder aus dem Ort verschwunden sind, werden sie en Raesfelder Bürgern fehlen?“

Eröffnung Skulpturenweg Vongries mit Dorothee Feller Schloss Raesfeld Künstler Vongries
Der Künstler Ludwig Maria Vongries

Die achtköpfige Jazzformation Mr. Brassident unterhielt während der Feier die rund 100 Gäste im Schlossinnenhof mit Funk-Musik. Wer am Ende Zeit und Muße hatte, machte sich auf den Weg, um den Skulpturenweg vom Schloss bis zum Rathaus zu erkunden.

Die Ausstellung konnte realisiert werden durch

  • Fördermitteln der BRD sowie des Landes NRW „VITAL NRW“
  • LAG Region Hohe Mark – Leben im Naturpark e. V. Gemeinde Raesfeld
  • Ortsmarketing Raesfeld
  • Katholische Kirchengemeinde St. Martin
  • Jugendwerk Raesfeld
  • Akademie des Handwerks Schloss Raesfeld
  • Fachgruppe Restauration im Handwerk Raesfeld
  • Hetkamp Einrichten, Mode und mehr
  • Stadtwerke Borken
  • Westenergie AG
  • Sparkasse Westmünsterlnd Raesfeld
  • Volksbank Raesfeld und Erle
  • Naturpark Hohe Mark
  • Arbeitsgruppe Skulpturenausstellung

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