Bei so einer dicken geschlossen Schneedecke haben Bussarde kaum eine Chance Mäuse zu fangen. Sie sind deshalb auf Fallwild angewiesen und nehmen dieses auch gerne an. Solange nur ein Bussard da ist läuft alles ruhig und friedlich ab.
Der Erler Fotograf Heinz Nienhaus legte sich in den letzten Tagen in Erle auf die Lauer und harrte etlliche Stunden auf einer Ansitzhütte aus, um diese Portraitaufnahmen einzufangen. Die Freude für den Fotografen war natürlich immer dann besonders groß, wenn ein Bussard mal seinen Flügel ausbreitete. „Sonst passiert da nicht sehr viel und es wird schon nach kurzer Zeit ziemlich langweilig“, berichtete mir Heinz Nienhaus, der rund 25 Stunden bei eisiger Kälte in Dauerstellung lag und rund 1800 Fotos gemacht hat.
„Sobald aber ein zweiter oder sogar dritter Bussard erschien, wurde die Sache richtig spannend. Dann hat nämlich die Kraft entschieden, wer fressen darf und wer nicht, denn durch das Ausbreiten der Flügel wird die Beute gesichert sobald sich auch nur ein weiterer Bussard zeigte“, so der Fotograf.
Für Heinz Nienhaus war das Beutesichern immer ein untrügerisches Zeichen dafür, dass irgendwo ein zweiter Bussard im Anmarsch war und das endlich bald etwas passiert wird. Erkenntniss: Fühlt der Neuankömmling sich überlegen nimmt der Bussard eine imposante Drohstellung ein indem er mit hochgerissenen Flügeln auf den Kontrahenten zugeht. Wenn dieser nicht von alleine das Feld räumt kommt es zu einem oft blitzartigen Angriff. Fühlen sie sich ebenbürtig scheuen sie sich auch nicht, ihre messerscharfen Krallen dabei einzusetzen. Dass es aber zu ernsthaften Verletzungen kam, konnte der Naturfotograf nicht beobachten. Auf jeden Fall stand der Sieger schnell fest. Der Unterlegen machte sich aus dem Staub und wartete meist in gebührendem Abstand auf seine Chance. „Der Sieger konnte aber noch lange nicht in Ruhe fressen. Es kamen immer wieder andere Bussarde, die sich mit ihm messen wollten. Ich hatte an einem Tag innerhalb von drei Stunden sieben verschiedene Bussarde an der Futterstelle gesehen. Da war richtig was los, nur das Wetter hat mal wieder nicht mitgespielt“, berichtet Heinz Nienhaus. Allein das zu beobachten war für den Mann hinter der Fotolinse Spannung pur.
Um überhaupt gute Bilder machen zu können, musste das ganze Umfeld passen. Diese Kämpfe starteten meistens blitzartig und dauerten nur wenige Sekunden. In diesem Moment hatte der Fotograf kaum eine Chance, noch irgend etwas an der Kamera einzustellen. Hinzu kam, dass bei diesem Fotoshooting die Bussarde auch noch mitspielen mussten und eine gute Position abgeben sollten. Fast so wie auf dem Laufsteg. „Die Bussarde sollten natürlich noch möglichst nebeneinander stehen, damit man beide sieht, der Bildausschnitt musste stimmen und dann sollten die Bilder auch noch scharf werden. Also kein einfaches Unterfangen und eine ordentliche Portion Glück gehört auf jeden Fall dazu“, setzt Heinz Nienhaus hinzu.
Die Redaktion vom Heimatreport bedankt sich für diese unglaublich tollen Exclusivaufnahme. Viele weitere Tier- und Naturfotos finden Sie auf der Homepage: http://www.nienhaus-naturfoto.de
Fotos: Heinz Nienhaus
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