Heiden. Ein Pfeifen ist zu hören – und Hundegebell: 15,55 Meter mit vier Hürden liegen vor den Hunden.
Fehlerfrei und schnell müssen sie sein. Sie rennen auf Kommando los. Ampeln stehen auf grün, gelb und rot.
Diese zeigen den Teams an, was zu tun ist. Halter feuern ihre Vierbeiner an, rufen „Los, los, los!“ Ihre Vierbeiner springen motiviert über Hürden.
15,55 Meter. Präzise und schnell.
Größere oder kleinere, je nach Hundegröße. Haben sie die Strecke bewältigt, steht dort eine sogenannte Flyballbox. Hier müssen sie einen Auslöser drücken und den Ball fangen, der daraufhin von der Box ausgespuckt wird.
Geschickt meistern die Hunde das und bringen den Ball in Windeseile zum Hundeführer über die vier Hürden zurück. Erneut 15,55 Meter. Präzise und schnell.
Das alles erlebten zahlreiche Zuschauer und Teilnehmer beim NRW-Flyball-Cup am Wochenende. Hier waren die Hunde teils so schnell, dass Zuschauer dem Geschehen konzentriert folgen mussten, um überhaupt mitzukommen.
Währenddessen durften die Hunde aller Rassen keine Fehler machen. Doch jeder, der hier antrat, wusste: „Wer das einige Jahre macht und trainiert ist, macht auch keine Fehler“, sagte Laura Ludwig vom „Quickstep!“ Flyballteam.
Hund darf Fehler machen
Der Verein war Gastgeber der Veranstaltung, feiert in diesem Jahr sein 20-jähriges Jubiläum und durfte selbst teilnehmen. „Round Robin“ lautete das Motto des ersten Wettkampftages. „Hier darf der Hund keine Fehler machen. Macht er doch einen, muss er nochmal in den Parcours“, erklärte Mitorganisatorin Laura Ludwig und weiter: „Ein Fehler ist es, wenn der Hund den Ball nicht mitbringt, eine Hürde auslässt oder den Ball ausspuckt, bevor er die Bahn verlässt“.
Erziehung und Ausbildung von Hunden
25 Mannschaften aus Deutschland, Belgien und den Niederlanden traten zum NRW-Flyball Cup am Samstag und Sonntag auf dem Vereinsgelände vom V.E.A. Borken, Verein zur Erziehung und Ausbildung von Hunden, an der Römerstraße an.
Unter den Teilnehmern befand sich auch der amtierende VDH Meister. Mit den Roadrunners aus Zonhoven in Belgien ging das schnellste Outdoor-Team Europas an den Start. Hochkarätig wurde es zudem mit den „16 Paws of Power“ und den „Cool Jumpers“, die mit dem „Quickstep!“ Flyballteam bei der ersten FCI-Flyball Weltmeisterschaft starteten.
Die einzelnen Läufe wurden in sechs Divisionen unterteilt, womit verschiedene Schnelligkeitsstufen gemeint sind. Flyball soll auf spielerische Art die Bewegungsfreude, Selbstsicherheit und das Sozialverhalten der Hunde fördern, erklärten die Organisatoren.
Die Vorläufe am ersten Tag waren für alle Beteiligten spannend. Hier entschied sich, wer am Sonntag auf welchem Platz starten konnte, wie in anderen Sportarten auch: „Beim Round Robin zählt jedes Rennen“, sagte Laura Ludwig. Beim zweiten Kampftag, dem „Double Elemination“, waren erneut alle Augen auf die Akteure des Tages gerichtet.
Hier bedeutete es, wer einen Fehler machte, musste raus. Wer zweimal raus war, hatte verloren. Und die Hunde selbst? Die störte das alles wohl recht wenig. Sie konnten sich nach der ganzen Anspannung kurz im Wasser, einem kleinen Planschbecken für Hunde, abkühlen und wurden sicher so oder so von ihren Haltern fleißig belohnt.
von Marie-Therese Gewert