Sollten sich die Vermutungen bewahrheiten, wäre dies der dritte, offiziell gemeldete Wolfsriss in kurzer Zeit in der Gemeinde Raesfeld.
In der Nacht von Montag auf Dienstag fielen drei Schafe einem mutmaßlichen Wolfsangriff zum Opfer. Die betroffenen Kamerun-Schafe, insgesamt drei Tiere, weideten gemeinsam mit weiteren drei Schafen auf einer Wiese mit Offenstall zwischen Raesfeld und Erle.
Greifvögel kreisten über Wiese
Hobbyzüchter Wilhelm Rössing entdeckte die toten Tiere am Dienstagmorgen. Bereits auf dem Weg zur Weide fiel ihm eine ungewöhnliche Beobachtung auf: Greifvögel kreisten über der Wiese. „Ich ahnte gleich etwas Schlimmes, als ich zur Weide fuhr“, erinnert sich Rössing. Seine Befürchtungen bestätigten sich, als er kurze Zeit später die Lage vor Ort begutachtete. Normalerweise, so berichtet der Züchter aus Erle, kämen seine Tiere bei Ankunft seines Autos ihm entgegen. Diesmal blieben sie aus.
Die Schafe waren in einem Außenbereich von Erle, wie seit vielen Jahren, durch einen 1,30 Meter hohen Zaun eingezäunt. Nun plant Rössing, zum Schutz der verbliebenen Schafe, die seit dem Vorfall verängstigt in einer Ecke verharren, einen elektrischen Zaun zu errichten.
Zehn tote Schafe in einem Monat
Ein Wolfsberater des Landesamts für Umwelt und Naturschutz (LANUV) war vor Ort, um die Situation zu bewerten. Ob ein Wolf für die jüngsten Schafsrissereignisse in der Gemeinde Raesfeld verantwortlich ist, soll nun eine Genanalyse klären. Sollte sich der Wolfsangriff bestätigen, würde sich die Zahl der in jüngster Zeit getöteten Schafe von zehn auf dreizehn erhöhen. Die Ergebnisse der Genanalysen zu früheren Vorfällen am 26. Januar und 12. Februar 2024 stehen noch aus.
Das Westmünsterland gehört seit April 2023 offiziell mit zum Wolfsgebiet Schermbeck. Weitere Infos siehe Bericht: