Karneval in der Brökerstegge gibt es seit rund 70 Jahren. Wagenbaugemeinschaft baut Mottowagen
RAESFELD. Die Wagenbaugemeinschaft Brökerstegge ist seit Wochen schon ganz auf Karneval eingestellt.

In der Scheune vom ehemaligen Karnevalsprinz Matthias Pass wird mehrmals die Woche an ihrem Mottowagen gehämmert und gepinselt.
Karneval in der Brökerstegge gibt es seit rund 70 Jahren. Entstanden sei das durch die Kriegswitwe Käthe Heying. Die gebürtige Kölnerin lud seinerzeit die Damen der Nachbarschaft zum Kaffeetrinken ein. „Ab 1956 kamen dann die Männer hinzu und mittlerweile sind wir schon in der vierten Generation, die gemeinsam mit der Nachbarschaft feiert“, so Paolo Stenert-Bröker.

Sie ist eine von den rund 20 Aktiven der Wagenbaugemeinschaft, die sich aus Nachbarn und Freunde zusammensetzt. Bevor es an die Umsetzung geht, treffen sich die Aktiven zur Motto-Findungsversammlung, meist schon im November, um sich ein Thema auszudenken.

Ihr Motto sei meist immer lokal und werde demokratisch beschlossen, so Matthias Pass. Als Vorlage für ihren Mottowagen diente beispielsweise das kaputte Garagentor von Spangemacher, das Raesfelder Raketenzentrum im Jahr 2019 oder die Wildpinkler. „Seitdem haben wir als einzige Gruppe beim Rosenmontagszug immer ein Dixi-Toilettenhaus auf unserem Wagen“, so Stenert-Bröker.

Die offizielle Gruppengründung der Wagenbaugemeinschaft fand gleichzeitig mit der Gründung des RRZ 1973 statt. Die Kosten von rund 1000 Euro für den Wagenbau, Wurfmaterial, Getränke und Kostüme zahle die Nachbarschaft aus eigener Tasche. An Ideen mangelt es der Nachbarschaft nicht, verrät Pass. So wurden sie schon mehrmals für den schönsten Wagen prämiert, und auch das Motto für den RRZ-Umzug kam in den letzten Jahren meist aus der Brökerstegge von Christian Bröker oder Dirk Föcker. Was es mit den Emojis auf sich hat, verraten sie nicht. „Es ist auf alle Fälle wieder sehr lokal“, so Pass.

Während es der Nachbarschaft nicht an Ideen fehle, sei jedoch der Nachwuchs heute rar. In guten Zeiten bestand die Gemeinschaft aus fast 50 Personen. „Wir suchen Leute, die Spaß haben und bei uns mitmachen möchten. Sie müssen auch nicht aus der Brökerstegge kommen“, so Stenert-Bröker.
Petra Bosse


