Luka Nedog heute nach der Delphin-Therapie

Es gab „ein Leben“ davor, jetzt gibt es nur noch „ein Leben“ danach.

Seit der heutige zehnjährige Erler Junge Luka Nedog im Januar 2010 in einem Erler Angelteich eingebrochen ist, hat sich in der Familie Nedog viel verändert.

Ein Herz und eine Seele- Luka mit seiner Schwester
Ein Herz und eine Seele- Luka mit seiner Schwester

Die glücklichen Stunden von dem Leben davor, sind nur noch verschwommen bei den Eltern von Luka in Erinnerung geblieben. „Wir leben nur noch im Jetzt. Es tut mir weh, wenn ich mir alte Fotos oder Videos anschaue, aus der Zeit, als unser Luka noch ein ganz gesunder und vergnügter Junge war“, gibt Christiane Nedog von sich preis.

Den Tag im Januar vor drei Jahren kann, und wird die Familie nie mehr vergessen. Kann sie auch nicht, denn ihr Kind ist nach diesem schweren Unfall schwer behindert.

„Jetzt nach dem Unfall sieht man alles anders. Früher haben wir einen behinderten Menschen gesehen und viel Mitleid dafür empfunden. Es war alles so weit“, erinnert sich die Erlerin an die glücklichen Jahren ihrer Kinder. „Heute, wenn ich Menschen mit Behinderung sehe denke ich, wow, was die alles erreicht haben“.

Viel Hilfe von Menschen, den die Familie im Vorfeld noch nie gesehen hat, gab es. So konnte die Familie gemeinsam von dem Geld eine Delphin-Therapie machen. Diese Hilfsbereitschaft werde ich nie vergessen“, setzt die Mutter von Luka hinzu.

Dass aber „Gut und Böse“ sehr nahe beieinander liegen kann, auch das konnte Christiane Nedog selber hautnah erleben. „Den schlimmsten Satz, den ich gehört habe war, als jemand sagte, wenn ich besser auf meinen Sohn aufgepasst hätte, dann müssten heute keine Spenden gesammelt werden“. Das war auch mit ein Grund dafür, dass sich die Familie Nedog heute sagt: Nie wieder Spendengelder, nie wieder Bittsteller sein.

Der Stand bei Luka heute nach der Delphin-Therapie aus Curacao

Dadurch kann das Kind fast wieder alles Essen, braucht nur noch ab und an eine Magensonde und auch die Krampfanfälle sind von acht bis neun Mal im Monat auf höchsten dreimal zurück gegangen. Auch Windeln braucht das Schulkind nicht mehr und er kann aufrechter laufen. Mit der Sprache allerdings hapert es immer noch.

Trotz Behinderung aktiv im Leben dabei

Momentan hat Luka eine angebrochene Nase, ein blaues Auge und abgebrochene Schneidezähne. Darüber hinaus ist er aber lustig und schaut schelmisch in die Welt. Auch schafft der Zehnjährige es immer wieder, seine Mutter zu schocken. Gerade jetzt, hat er sich mal wieder etwas einfallen lassen und setzte auf seine bandagierte Nase eine Wäscheklammer. „Wir packen unser Kind nicht in Watte und deshalb haben wir ihn auch bei den Zirkusproben im Jugendhaus mitmachen lassen. Leider ist er gestürzt und hat sich dabei verletz“, so Christiane Nedog, die sich ein wenig darüber Ärgert, weil ihr Sohn dort so etwas Schönes geübt hat. „Das war halt mal wieder Schicksal, aber das hätte auch jedem anderen Kind passieren können“, setzte Christane Nedog pragmatisch hinzu, die aber immer darauf bedacht ist, die Behinderung als Freund zu sehen und auch darüber lachen zu können. Das ist natürlich schwer zu verstehen, aber ihrer Meinung nach sieht sie hier die Chance, ihren Sohn fürs Leben eigenständig, stark und selbstbewusst zu machen.

Verändert hat sich bei Thomas sowie bei Christiane Nedog auch die Ansichtsweise, was Leben heißt. „Da, wo wir uns früher drüber aufgeregt hätten, da lächeln wir heute drüber. So schwer der Unfall auch war, auf der einen Seite war er auch eine Bereicherung für unsere Familie, denn wir haben viele tolle neue Menschen und Hilfsbereitschaft kennengelernt und sind als Familie näher zusammen gerückt“, setzt Christiane Nedog hinzu.

„Vorwürfe machen wir uns nun auch nicht mehr, denn das wäre ein Fass ohne Boden, wenn ich bei mir, bei meinem Mann oder an einer bestimmten Sache die Unfallursache festmachen wollte“, empfindet Christine Nedog mutig. Natürlich haben sich die Eheleute Nedog anfänglich gefragt, warum ausgerechnet ihrem kleinen Luka passieren musste. „Heute, drei Jahre später denken wir, dass es halt unser Schicksal war“, setzte die Mutter hinzu, für die sich aber immer noch sehr schwer damit tut, ihren Sohn auch mal loszulassen. „Ich muss lernen, anderen Menschen zu vertrauen“.

In die Zukunft schaut die Familie Nedog positiv. Gebärdensprache für die Familie ist angesagt und im Herbst geht es nach Baiersbronn zu einer Speziallogopädin. Und die Devise der Familie lautet: Niemals nachdenken, einfach tun!

http://www.heimatreport.de/spenden-machten-es-moglich-delfintherapie-fur-luka-nedog/

http://www.heimatreport.de/via-curacao-dusseldorf-erle-luka-nedog-zuruck-von-der-delfintherapie/

http://www.heimatreport.de/luka-nedog-grust-aus-curacao/

http://www.heimatreport.de/spendenkonto-fur-luka-nedog-gefullt/

http://www.heimatreport.de/rot-weis-essen-bei-der-erler-eintracht-benefizveranstaltung/

http://www.heimatreport.de/heimatreport-sammelte-spendengelder-fur-luka-nedog/

http://www.heimatreport.de/der-kleine-luka-aus-erle-ist-auf-dem-weg-der-besserung/

 

 

3 Kommentare

  1. Wenn ich an meine Kindheit zurückdenke… Das gesamte Dorf und das Umland waren unser Spielplatz. Im Sommer in den Ferien sind meine Freunde und ich morgens aus dem Haus und wenn es Dunkel wurde erst wieder zurück, vielleicht mal von einer Mittagspause zum Essen abgesehen. Immer rauf aufs Fahrrad und jeder Tag barg ein neues Abenteuer. Und wohin es ging, wurde spontan entschieden. Unsere Eltern konnten und wollten nicht jede Sekunde auf uns aufpassen, wir sind teilweise im Grundschulalter mit dem Rädken bis zur alten Wassermühle im Raesfelder Tiergarten gefahren um Kaulquappen zu fangen oder Stichlinge in der Schoapsbecke oder im Mühlenbach. Und im Winter mit dem Schlitten in „Müllers Berge“.

    Sind die Eltern meiner Generation deswegen alles Rabeneltern? Ich finde nicht. Natürlich gab es Ärger Zuhause, wenn die gute Jeans kaputt oder dreckig war, oder wenn beim guten Fahrrad, immerhin Omas Geschenk, mal wieder ein paar Speichen fehlten. Dann wurden erzieherische Maßnahmen ergriffen die sicherstellten, das man mind. zwei Tage vorsichtiger war.

    Wie soll aus Kindern mündige, selbständige Erwachsene werden, wenn man sie ständig unter der Käseglocke hält? Wie sollen sie ihre Umwelt und ihr Umfeld begreifen und zu schätzen lernen, wenn alles durch Mamas und Papas Filter wahrgenommen wird?

    Das dem kleinen Luka nun diese Unglück passierte ist einfach nur Schicksal. Es kann und konnte jedem Kind in Erle zu jeder Zeit passieren und ist auch teilweise passiert. Wenn ich an die (wenigen) schrecklichen Todesfälle und Unglücke zurückdenke, wo Erler Kinder bei Unfällen mit landwirtschaftlichen Maschinen zu Tode kamen oder sich schwer verletzten, hat da auch je ein Erler gesagt, das die Eltern besser hätten aufpassen müssen?

    Ich finde, jeder soll seine eigene Meinung haben und diese auch immer und überall aussprechen dürfen, aber manchmal wünsche ich mir, das gewisse Leute einfach mal nur die Klappe halten würden.
    Es kann jeder Zeit passieren, das man selber auf die Erler Spendenbereitschaft angewiesen sein könnte.

  2. Hallo!
    Ich stimme Tina da voll und ganz zu.
    Die Person die diesen Satz gesagt hat, sollte sich wirklich dafür schämen! Einfach unglaublich so eine Äußerung abzugeben!
    Liebe Familie Nedog:
    Ihr seid ganz sicher keine Bittsteller. Jeder der für Luka gespendet hat, hat es gern getan. Es ist doch toll, dass die Delfintherapie so erfolgreich war.
    Vielleicht kann man nochmal so eine Spendenaktion starten? Für eine zweite Delfintherapie o.Ä.
    Ich fänds toll.
    Ich wünsche euch von Herzen, dass es mit Luka weiter bergauf geht und wünsche euch allen dafür viel Kraft!

  3. Hallo!
    Wer diesen besagten Satz geäußert hat, weiß wahrscheinlich nicht, was es heißt, Kinder zu haben.Man kann nicht immer aufpassen,Kinder müssen auch bedingt „eigene“ Sachen entdecken, um später im Leben zu bestehen.Es war“einfach“ ein Schicksalsschlag, den man keinem Menschen wünscht.Euer Luka ist ein ganz toller Junge und hat mit eurer Hilfe bis jetzt eine ganze Menge erreicht.Ihr seit keine Bittsteller,wenn noch mehr für Luka notwendig ist,nehmt Spendenhilfen an,jeder der da mitgemacht hat,hat es gerne getan, ohne wenn und aber.Es gibt immer jemanden,der nicht „mitten im Leben “ steht, LEIDER.Es ist schön zu sehen, das die Therapie Luka so gut getan hat.Seid euch sicher, jeder € der gesammelt wurde ist gerne gegeben worden.
    LG Tina

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