Langersehnter Tag für den Löschzug Erle: Der Löschzug ist am Dienstagabend in die neu gestalteten Räume des erweiterten Feuerwehrgerätehauses umgezogen. Das bestehende Gebäude war schlicht zu klein geworden – nun stehen mehr Platz, moderne Ausstattung und bessere Arbeitsbedingungen zur Verfügung.
Viele Hände sorgten für ein schnelles Ende: Feuerwehrleute packten selbst mit an und trugen den Umzug gemeinsam in kurzer Zeit über die Bühne.

„So langsam wurde es Zeit“
Einige Feuerwehrleute packten selbst mit an – auch Löschzugführer Frank Prochnow und Jörg Wachtmeister, stellvertretender Leiter der Feuerwehr Raesfeld, halfen beim Umzug mit. Die Freude war ihnen deutlich anzumerken. „Wir freuen uns heute wirklich. So langsam wurde es auch Zeit. Es ist immer schön, in neue Räume zu ziehen“, sagte Prochnow.
Auch Jörg Wachtmeister zeigte sich erleichtert: „Wir freuen uns auf jeden Fall. Und auch darüber, die Fahrzeughalle wieder auf Stand bringen und hier wieder richtig arbeiten zu können.“

Mehr Platz, mehr Sicherheit – und endlich getrennte Sanitärbereiche
Die neuen Räume bringen spürbare Verbesserungen für den Alltag der Feuerwehrleute. „Geräumiger, viel heller, viel größer“, hieß es vor Ort. Das betreffe insbesondere die Spinde, die nun nicht mehr wie bisher direkt hinter den Einsatzfahrzeugen in der Halle stehen – ein Bereich, der als unübersichtlich und potenziell gefährlich galt.

Ein besonders wichtiger Fortschritt: Es gibt nun getrennte Sanitärbereiche für Frauen und Männer. Zuvor gab es im Keller zwar Duschräume, die aber – so Wachtmeister – schon lange nicht mehr genutzt wurden. Jetzt sei alles deutlich komfortabler: „Größer und viel schöner, so dass wir uns hier auch nach einem Einsatz duschen können“, sagte Wachtmeister.
Gesetzliche Vorgaben nun erfüllt
Den politischen Beschluss für die Sanierung und Erweiterung hatte der Bau- und Umweltausschuss der Gemeinde Raesfeld bereits in seiner Sitzung am 30. Januar 2023 getroffen. Hintergrund war vor allem die bislang fehlende sogenannte Schwarz-Weiß-Trennung. Diese schreibt vor, dass kontaminierte Einsatzkleidung getrennt von der Privatkleidung gelagert wird – eine Maßnahme, die aus Platzgründen bislang nicht umgesetzt werden konnte. Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung fordert diese Trennung zwingend.

Vor der Sanierung standen den Feuerwehrkräften lediglich Spinde in der Fahrzeughalle zur Verfügung, die gleichzeitig für Schutz- und Privatkleidung genutzt wurden. Eine andere Unterbringung war im alten Gebäude nicht möglich.
Neue Räume für Einsatz, Ausbildung und Organisation
Mit dem Umbau hat sich vieles verändert: Im Kellergeschoss entstanden neue Lagerräume sowie Platz für eine kleine Werkstatt. Im Erdgeschoss wurden getrennte Umkleide- und Sanitäreinrichtungen geschaffen – mit Duschen und WCs für bis zu zehn Feuerwehrfrauen sowie für die 45 Kameraden. Letztere befinden sich in einem Anbau in Richtung Jugendhaus Erle.
Im Obergeschoss wartet nun ein großer Sozial- und Schulungsraum auf die Einsatzkräfte. Auch eine kleine Teeküche, ein Besprechungszimmer für die Löschzugführung und ein separater Funkraum für Krisensituationen gehören zum neuen Raumangebot.

750.000 Euro für die Zukunft des Standorts
Rund 750.000 Euro wurden insgesamt in die Sanierung und Erweiterung investiert. Die Bauarbeiten übernahmen zum Großteil Firmen aus Raesfeld und der Umgebung. Das Land NRW unterstützte das Vorhaben mit rund 210.000 Euro aus dem Sonderaufruf-Programm für Feuerwehrgerätehäuser.

Mit dem Abschluss des Umzugs ist für den Löschzug Erle ein großer Schritt geschafft. Die neuen Räume sind bezogen, vieles ist fertig – aber es bleibt noch einiges zu tun, bevor wirklich alles rund läuft.
Tag der offenen Tür
Eine gute Gelegenheit, sich selbst ein Bild vom neuen Standort zu machen, bietet sich voraussichtlich am Samstag, 30. August 2025 – dann ist ein Tag der offenen Tür in Erle geplant.