Der Rheder Hendrik Wüst ist neuer Landeskandidat der CDU für Bocholt, Borken, Isselburg und Rhede.
Hendrik Wüst, in Rhede geboren, machte 1994 das Abitur und studierte Rechtswissenschaften.
2000 legte der Politiker das erste und 2003 das zweite juristische Staatsexamen ab., Seitdem ist er zugelassener Rechtsanwalt. Sein Referendariat machte er unter anderem in Münster, Coesfeld und Brüssel.
Von 2000 bis 2005 arbeitete er bei einer Unternehmensberatung.

Seit dem 18. November 2010 ist Wüst Geschäftsführer des Verbandes der Zeitungsverleger in Nordrhein-Westfalen (ZVNRW). Er trat dort die Nachfolge von Udo Becker an, der als Geschäftsführer zum Lokalfunk-Mantelprogrammanbieter „Radio NRW“ wechselte.
1990 gründete Wüst mit Freunden die „Junge Union“ in rhede.1995 wurde Hendrik Wüst Stadtverordneter in Rhede, 1999 Mitglied des Vorstandes der CDU-Ratsfraktion, sowie Aufsichtsrat der Stadtwerke in Rhede.
1998 war er auf Landesebene tätig. Von 1998 bis 2000 fungierte er zunächst als Landesschatzmeister der Jungen Union NRW. 2000 bis November 2006 wurde er dann zum Landesvorsitzenden dieser Parteigruppierung gewählt. Hierdurch wurde er zugleich Mitglied im Landesvorstand der CDU NRW und im Bezirksvorstand der CDU im Münsterland.
2002 wurde er zum Beisitzer im Bundesvorstand der CDU Deutschlands gewählt.
Warum sollten die Bürger hier die CDU wählen?
Die Bürger sollten im ganzen Land die CDU wählen, weil wir hier eine Richtungsentscheidung haben. Es geht um Verantwortung, statt Verschuldung. Der Landtag wurde ja aufgelöst, weil Rot-Grün für immer mehr Schuldein keine Mehrheit hatte.
Wer wird Ihrer Ansicht nach Oppositionsführer im Landtag sein, wenn Röttgen nicht gewinnen und die Ministerpräsidentin Kraft nicht ablösen sollte?
Die Wahl ist völlig offen. Ich glaube, dass die Menschen an der Griechenlandkrise sehen, dass immer mehr Schulden am Ende die Schwachen der Gesellschaft treffen, und bin überzeugt davon, dass deshalb die CDU gute Chancen hat, die Wahl zu gewinnen.
Mit wem will die CDU koalieren, wenn es voraussichtlich allein nicht reichen wird und die Grünen dem Vernehmen nach nicht zu Verfügung stehen?
Wenn die CDU stärkste Partei wird, dann werden alle, die heute im Wahlkampf noch ihr Profil schärfen, schon auf uns zukommen.
Warum gehen die etablierten Parteien vergleichsweise zahm mit den Piraten um, obwohl diese keine Chance auslassen, sich als Partei ohne Programm und Antworten auf aktuelle Fragen zu outen?
Wenn jemand für nichts steht, kann man sich schlecht damit auseinander setzen. Die völlige Schleifung des geistigen Eigentums, ob bei Musik, Büchern, oder anderen Ergebnissen schöpferischer Tätigkeiten, wie die Piraten es wollen, macht uns am Ende kulturell ärmer und ist deshalb inakzeptabel.
Halten Sie die Piraten heute schon für koalitionsfähig?
Ich halte sie noch nicht einmal für politikfähig. Wenn jemand in ein Parlament will, sollten diese zu den Themen, die dort diskutiert werden auch eine Meinung haben.
Was ist der Grund für den Zuspruch der Piraten gegenüber den etablierten Parteien wie zum Beispiel der CDU.
Sie vermitteln den Eindruck von Offenheit und Spontanität, was junge Leute sicherlich auf den ersten Blick auch anspricht.
Wird die FDP den Wiedereinzug in den Landtag mit Lindner schaffen?
Die neuste Umfrage liegt bei 3 Prozent, und nach dem Lindner diese Wahl offensichtlich für einen eitlen Machtkampf mit Herrn Rösner nutzen will, ist es durchaus möglich, dass die FDP aus dem Landtag fliegt.
Wie sehen Sie die Chancen für die CDU im Bund, bei der nächsten Wahl die Regierungsmacht zu verteidigen?
Angela Merkel ist zu recht sehr anerkannt und beliebt. Deshalb sind die Chancen gut.
Wie ist ihre Meinung zu den rückläufigen Einkommen bestimmter Bevölkerungsschichten und wie sollte aus ihrer Sicht die Politik der CDU sein Lohndumping zu verhindern mit dem Ziel, auskömmliche Renteneinkünfte zu schaffen, damit in ihrem Leben durchgängig beschäftigte im Alter vor dem Gang zum Sozialamt geschützt sind.
Wir hatten noch nie so viele sozialarbeits-versicherungspflichtige Arbeitsplätze wie heute, aber die Tarifparteien sind gefordert, dass jeder Arbeitnehmer auch von einem vollschichtigen Arbeitsplatz leben kann, und die Politik ist gefordert, zum Beispiel mit der Zusatzrente von der Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) Altersarmut, zu verhindern.
Was sind Ihre politischen Vorhaben für unseren Kreis in der neuen Legislaturperiode?
Ich werde mich weiter dafür einsetzen, dass Stadt und Land nicht gegeneinander ausgespielt werden. Rot/grün hat im Haushalt 2012 – 679 Euro pro Einwohner im Ruhrgebiet und 115 Euro für einen Einwohner im Münsterland geplant. Dieses Ungleichgewicht ist nicht in Ordnung. Weiteres Thema: Ich habe im Landtag dafür gesorgt, dass es bisher keine Trinkwassergefährdung durch Gasbohrungen in unserer Region gibt. Dieses Thema ist noch nicht vom Tisch, da bleibe ich dran.
Foto und Interview: Petra Bosse