Kreisweite Aktionsreihe „Inklusion beginnt im Kopf“ startete am Donnerstag (05.05.2011) im Borkener Kreishaus
Arbeitskreis der Behindertenhilfe und Kreis Borken sind Initiatoren der in den kommenden Wochen folgenden Veranstaltungen
Kreis Borken (pd). „Nicht der Mensch mit Behinderung soll passend gemacht werden – die Gesellschaft soll vielmehr so gestaltet werden, dass jeder Mensch mit Behinderung ihre Angebote wahrnehmen kann!“ Mit diesen Worten brachte Kreisdirektor Dr. Ansgar Hörster die Intention der Aktionsreihe „Inklusion beginnt im Kopf“ auf den Punkt, die am Donnerstag (05.05.2011) im Borkener Kreishaus startete. Gemeinsam mit Bernhard Lensing vom Arbeitskreis der Behindertenhilfe und Elisabeth Büning vom Bildungsbüro des Kreises Borken stellte der Kreisdirektor im Beisein vieler Gäste, darunter zahlreicher Menschen mit Handicaps, Vertreter von sozialen Verbänden und Institutionen sowie Mitglieder des Kreistages, diese neue Initiative vor.
So wird es in den kommenenden Wochen rund um das Thema „Inklusion“ an verschiedenen Orten im Kreisgebiet Veranstaltungen geben. Alle verfolgen das Ziel, deutlich zu machen, dass viel zurzeit noch behinderte und nichtbehinderte Menschen Trennendes eigentlich überflüssig ist. „Menschen mit Handicaps können oft mehr als man ihnen zutraut“, so Kreisdirektor Dr. Hörster. Rund 31.000 Menschen im Kreis Borken haben eine Behinderung. Anhand vieler gelungener Beispiele von gelebter Inklusion soll gezeigt werden, wie Menschen mit Behinderung mehr am gesellschaftlichen Leben teilhaben können. Gesucht werden auch Ideen und Anregungen, wo und wie weitere Verbesserungen möglich sind.
Folgende Veranstaltungstermine stehen bereits fest: Nach einer ersten Info-Aktion heute (06.05.2011) im Borkener Kreishaus wird am Samstag (07.06.2011) auf dem Frühlingsfest des „Clubs Behinderter und ihrer Freunde“ (CBF) in Borken und am Pfingstmontag (13. Juni 2011) beim Bauernmarkt in Raesfeld Flagge gezeigt. Darüber hinaus wird es Veranstaltungen geben auf dem Hof Eiling in Ahaus mit dem „Eltern- und Freundeskreis der Menschen mit Behinderungen Ahaus“, auf dem Markt in Vreden mit der dortigen „Aktion Lebenshilfe Vreden e.V.“, im Rathaus von Rhede mit „Büngern-Technik“ und in den Bocholter Arkaden mit dem DRK und der Ewibo.
Hierzu erhielten alle Mitveranstalter bei der Auftaktveranstaltung im Borkener Kreishaus entsprechende Infomaterialen. Vorher hatte es mehrere Talkrunden gegeben, die Elisabeth Büning leitete. Dabei schilderte der blinde Sportler Reinhard Christ aus Weseke, wie er mithilfe von Nachbarn und Freunden Langstreckenläufe absolviert, im Schwimmbad seine Bahnen zieht und auch die Übungen für das Sportabzeichen beim Sportverein Adler Weseke erfolgreich besteht. Der Gartenbauunternehmer Karl Mensing aus Heek erläuterte, wie reibungslos Menschen mit Handicaps in seinem Betrieb mitarbeiten. Winfried Laurich vom Jugendwerk Südlohn berichtete über das völlig unkomplizierte Miteinander in der Jugendarbeit. Dies unterstrichen auch die Schülersprecher Asya Kara und Leon Schmidt von der Montessori-Gesamtschule Borken, die mit ihrem Schulleiter Hartmut Schlüter-Müller gekommen waren und Auskunft über den gemeinsamen Schulunterricht gaben. Für ihre vorbildliche Arbeit hatte die Montessori-Schule jüngst von der Bertelsmann-Stiftung den „Jakob-Muth-Preis“ erhalten.
Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von der Schülerband der Förderschule Haus Hall.