Im ersten Halbjahr 2024 hat der Kreis Borken einen bedeutenden Beitrag zum Ausbau der Solarenergie in Nordrhein-Westfalen geleistet und zählt nun zu den Top 5 der Regionen mit dem größten Zubau im Land.
Mit einer neu installierten Leistung von 44,58 Megawatt und 3.220 Solaranlagen sichert sich der Kreis Borken den fünften Platz im landesweiten Vergleich.
Dies geht aus Zahlen hervor, die der Landesverband Erneuerbare Energien NRW (LEE NRW) nun veröffentlicht hat. Spitzenreiter ist nach dem Kreis Soest, gefolgt von Steinfurt und dem Rhein-Erft-Kreis. Der benachbarte Kreis Recklinghausen liegt mit einem Zubau von 41,90 Megawatt und 3.387 neuen Anlagen auf Platz 6.
Wachsender Beitrag zur Energiewende
Der Ausbau im Kreis Borken ist Teil einer landesweiten Entwicklung, die Nordrhein-Westfalen weiter in Richtung eines Solarenergie-Vorreiters führt. Im ersten Halbjahr 2024 wurden in NRW insgesamt rund 106.000 neue Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von 1.059 Megawatt installiert. Dabei haben die Solaranlagen auf privaten Dächern einen erheblichen Anteil an dieser Entwicklung haben.
Solarausbau auf privaten Dächern als Treiber
Der Solarboom in NRW wird vor allem durch die Installation von Solaranlagen auf privaten Dächern angetrieben. Diese Form der Energiegewinnung ist nicht nur umweltfreundlich, sondern auch wirtschaftlich attraktiv für viele Hausbesitzer sowie Unternehmen, die sich durch eigene Photovoltaikanlagen unabhängiger von steigenden Energiepreisen machen möchten.
Balkonkraftwerke legen zahlenmäßig ebenfalls erneut stark zu und machen auch leistungsmäßig knapp 4 % des Zubaus aus.
Hans-Josef Vogel, Vorsitzender des Landesverbandes Erneuerbare Energien NRW (LEE NRW), betont, dass die eigene Solaranlage inzwischen zur Normalität gehöre und durch gestiegene Energiepreise sowie das zunehmende Bewusstsein für Klimaschutz weiter an Bedeutung gewinne. „Die gestiegenen Energiepreise und der Wunsch vieler Bürgerinnen und Bürger sowie von Industrie- und Gewerbebetrieben, sich mit eigenen Photovoltaikanlagen unabhängiger zu machen, sind für den LEE NRW nach wie vor die Hauptgründe für den anhaltenden Solar-Aufschwung,“ so Vogel.
Herausforderungen und Forderungen zur Solarenergie
Trotz der positiven Entwicklungen gibt es weiterhin Herausforderungen, insbesondere im Bereich der Freiflächenanlagen. Im ersten Halbjahr 2024 entfielen nur etwa sechs Prozent der neu installierten Leistung auf Freiflächenanlagen, obwohl diese Form der Energiegewinnung kostengünstiger ist.
Um den Solarausbau weiter zu beschleunigen, fordert der LEE NRW daher zusätzliche politische Unterstützung und die Schaffung einer Taskforce Solarenergie. Diese solle dazu beitragen, mehr Flächen für Solarprojekte auszuweisen und das Potenzial von Agri-, Floating– und Parkplatz-PV-Anlagen besser zu nutzen.