Im Kreis Borken war die Kriminalitätsrate im Jahr 2017 so niedrig wie schon lange nicht mehr
Das kennen wir doch alle. Zwischen gefühlt und real gibt es häufig Unterschiede.
So handelt es sich häufig auch nur um die gefühlte Meinung in der Bevölkerung, wenn es um Kriminalität geht.
Viele Leute äußern bei Anfragen zur Kriminalität, dass diese stetig ansteigt. Die Kriminalitätsstatistik 2017 spricht aber eine andere Sprache.
Alleine im Kreis Borken sank die Anzahl an Straftaten von insgesamt 6673 gegenüber 2013 laut Polizeistatistik um 660.
- 2013: Straftaten 6673
- 2014: Straftaten 6758
- 2015: Straftaten 6688
- 2016: Straftaten 6395
- 2017: Straftaten 6013
Ebenfalls zeigt die neue Kriminalitätsstatistik einen Rückgang aller Straftaten in NRW auf
Insgesamt wurden in NRW 2017 1 373 390 Straftaten in der PKS für NRW erfasst, weniger Straftaten gab es zuletzt im Jahr 2000. Damit sind die Straftaten um 96 036 Fälle (- 6,5 %) zurück zurück gegangen.
Die Aufklärungsquote liegt bei 52,3 Prozent. Das ist die höchste Aufklärungsquote seit mehr als 50 Jahren. Dies entspricht einer Steigerung um 1,7 Prozentpunkte.
Die Gefahr, in NRW Opfer einer Straftat zu werden, ist zurückgegangen und die Opfergefährdungszahl liegt im Berichtsjahr bei 1 376 (2016: 1 381).
Ermittelt werden konnten im Jahr 2017 insgesamt 475 452 Tatverdächtige. Damit ist ihre Anzahl im Vergleich zum Vorjahr (2016: 494 885) um 3,9 Prozent gesunken.
Die Gruppe der Mehrfachtatverdächtigen hat einen Anteil von 5,0 Prozent. Sie waren an 29,7 Prozent aller aufgeklärten Straftaten beteiligt.
Die Anzahl der unter 21-jährigen Tatverdächtigen ist rückläufig. Die Jugendkriminalität ging nicht im gleichen Maße zurück wie die Gesamtkriminalität.
Die Altersgruppe der 30- bis unter 40-Jährigen stellt bei beiden Geschlechtern die meisten Tatverdächtigen.
Mit 75 121 Tatverdächtigen bilden die 30- bis unter 40-jährigen Männer unter den Tatverdächtigen die größte Gruppe (15,8 %).
Gemessen an ihrem Bevölkerungsanteil besitzt die Gruppe der Heranwachsenden die
höchste Tatverdächtigenbelastung (TVBZ: 7 301).
Opfer
2017 wurden 246 139 Opfer einer Straftat registriert. Die 30- bis unter 40-jährigen Männer
bilden mit 26 738 erfasstenOpfern die größte Gruppe. Das sind 10,9 Prozent aller erfassten Opfer.
Die Tatverdächtigenbelastung ist in den Ballungsräumen am höchsten.
Der seit 2006 ansteigende Anteil nichtdeutscher Tatverdächtiger ist 2017 erstmals wie-
der rückläufig.
2017 wurden 8 058 Zuwanderer weniger als Verdächtige einer Straftat erfasst. Gleichzeitig sank ihr Anteil an denTatverdächtigen insgesamt von 10,0 Prozent im Jahr 2016
auf 8,7 Prozent im Berichtsjahr 2017.
Die Diebstahlsdelikte mit 549 916 Fällen haben wie bereits in den Vorjahren den größten Anteil (40,0 %) an derGesamtkriminalität.
Weniger Straftaten von Nichtdeutschen
Die Anzahl der Nichtdeutschen in der Bevölkerung Nordrhein-Westfalens stieg im Vergleichszeitraum um 99 428 Einwohner (4,7 %).
Trotz dieses Anstiegs wurden im Berichtsjahr 11 944 nichtdeutsche Tatverdächtige weniger erfasst.
Am 31.12.2016 waren 12,4 Prozent der Bevölkerung nichtdeutsch (2015: 11,8 %).
Unter den Tatverdächtigen sind die nichtdeutschen, gemessen an ihrem Bevölkerungsanteil von 12,4 Prozent, überproportional vertreten; 32,0 Prozent (2016: 33,4 %) aller Tatverdächtigen waren nichtdeutsch.
2008 lag ihr Anteil bei 21,0 Prozent. Im Vergleich zu 2008 wurden 44 316 nichtdeutsche
Tatverdächtige mehr registriert, was einen Anstieg um 43,2 Prozent bedeutet.
Die Anzahl der nichtdeutschen Tatverdächtigen ist im Jahr 2017 bei beiden Geschlechtern gesunken. Mit Ausnahme der Altersgruppe der Kinder ist bei den nichtdeutschen Tat-
verdächtigen in allen anderen Altersgruppen ein geschlechtsunabhängiger Rückgang zu verzeichnen. In der Altersgruppe der Kinder stieg die Anzahl bei den männlichen
(371) und den weiblichen (15) Tatverdächtigen.
Entwicklung der zehn häufigsten Tatverdächtigen-Nationalitäten bei Straftaten insgesamt ohne ausländerrechtliche Verstöße.
Bei den dargestellten Delikten handelt es sich um eine Auswahl, bei der der Anteil der nichtdeutschen Tatverdächtigen über ihrem Anteil an den Straftaten insgesamt lag.
2017 betrug der Anteil der nichtdeutschen Tatverdächtigen (ohne ausländerrechtliche Verstöße) 32,0 Prozent. Eine Zunahme des Anteils Nichtdeutscher ist bei Mord und Totschlag zuverzeichnen, so handelt es sich bei diesen Delikten bei 43,3 Prozent der Tatverdächtigen um Nichtdeutsche.
Grafik: Polizei NRW