Kreis Borken legt Kriminalitätsstatistik 2021 vor

Die Polizei Kreis Borken hat die Kriminalstatistik für das Jahr 2021 veröffentlicht. Höchste Aufklärungsquote mit 60 Prozent der letzten Jahrzehnte.

Kreis Borken (pd). Erfolgreiche Ermittlungen und Kontrollen schlagen sich in den entsprechenden Zahlen nieder. Das haben Landrat Dr. Kai Zwicker und Bernd Höyng als stellvertretender Leiter der Direktion Kriminalität deutlich gemacht: Sie haben am Montag die Kriminalitätsentwicklung 2021 im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt.

Landrat Dr. Zwicker zeigte sich trotz eines Zuwachses bei den erfassten Straftaten zufrieden: „Der Anstieg der Zahlen ist in großen Teilen auf gesteigerte polizeiliche Maßnahmen und Ermittlungstätigkeiten im Bereich der Rauschgiftkriminalität und der Sexualdelikte zurückzuführen.

Kriminalitätsstatistik 2021 der Kreispolizeibehörde Borken

Kriminalstatistik 2021 kreis Borken

Straßenkriminalität und den Diebstahlsdelikten

In den sensiblen Bereichen, die das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung besonders betreffen, also der Straßenkriminalität und den Diebstahlsdelikten, ist dagegen ein weiterer Rückgang zu verzeichnen. Dies ist erfreulich, wenngleich der Einfluss der pandemiebedingten Einschränkungen in den beiden letzten Jahren eine Rolle gespielt haben dürfte und damit künftig in den genannten Bereichen auch wieder mit einem Anstieg gerechnet werden muss. Was mich besonders freut, ist die höchste Aufklärungsquote der letzten Jahrzehnte. Mit 59,9 Prozent haben wir fast punktgenau die 60 Prozent erreicht, die Innenminister Herbert Reul als Ziel für die NRW-Polizei vorgeben hat“, so der Leiter der Kreispolizeibehörde Borken.

Anzahl der insgesamt erfassten Straftaten

Die Anzahl der insgesamt erfassten Straftaten hat sich um 2.235 Fälle erhöht.
Allein bei den Rauschgiftdelikten gab es ein Plus von 1.176 Delikten. Es handelt sich um ein sogenanntes Kontrolldelikt. Der Anstieg bedeutet in erster Linie eine Erhöhung des Hellfeldes und keine Steigerung bei dem Kriminalitätsphänomen an sich.

Dies gilt im Wesentlichen auch für die Sexualdelikte. Die Intensivierung der polizeilichen Maßnahmen (z.B. Auswertung von Chats etc.) brachte mehr Delikte ans Licht. Die „digitale Welt“ hat in diesem Bereich in den vergangenen Jahren Steigerungseffekte erzeugt – insbesondere durch den digitalen Versand inkriminierter Dateien.

Anstieg bei den Betrugsdelikten

Der Anstieg bei den Betrugsdelikten (u.a. Warenkreditbetrugsdelikte) um 429 Fälle trug ebenfalls maßgeblich zum Gesamtanstieg bei. Es handelt sich nicht um ein Kontrolldelikt oder um eine Ausweitung des Hellfeldes durch Ermittlungen, sondern um ein sich ausweitendes Kriminalitätsphänomen. Die Nutzung von Datennetzten oder IT-Systemen spielt dabei eine große Rolle. Mit weiteren Steigerungen ist zu rechen. Gerade bei der Computerkriminalität sind der Polizei Grenzen bei den vorbeugenden Maßnahmen gesetzt. Die Polizei kann beraten und informieren – schützen muss sich jeder selbst.

Mehr Wohnungseinbrüche

Beim Wohnungseinbruch wurden im Kreis Borken 355 Fälle bekannt und damit 69 Fälle mehr erfasst als im Vorjahr.
Mehr als 70 Fälle werden einem einzigen Mann vorgeworfen – alle betreffen ein und dieselbe Wohnung. Der Mann hatte sich einen Nachschlüssel besorgt und war immer wieder in die gleichen Räume eingedrungen. Diese Serie relativiert den zahlenmäßigen Anstieg massiv.

Die polizeiliche Kriminalstatistik enthält natürlich nur die der Polizei bekannt gewordenen Fälle – das sogenannte Hellfeld. Sie bildet somit nicht die tatsächliche Gesamtkriminalität ab.

Das Dunkelfeld ist in den verschiedenen Kriminalitätsbereichen sicher unterschiedlich – bei Kapitaldelikten sehr gering, bei z.B. betrügerischen Telefonanrufen eher hoch. Dies weiter zu erforschen wäre eine wissenschaftliche Aufgabe. Da die Systematik aber auch in den Vorjahren gleich war, lässt die jeweilige Jahresstatistik sehr wohl verlässliche Rückschlüsse auf die Kriminalitätsentwicklung insgesamt zu.

Gesamtkriminalität Kreis Borken

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