Lehrerfortbildung von Schulberatungsstelle, Polizei und „Schulamt für den Kreis Borken“ zum Umgang mit schulischen Krisen
Kreis Borken (pd). Die Zusammenarbeit von Schule und Jugendhilfe stand im Mittelpunkt der jüngsten Sitzung des kreisweiten Arbeitskreises „Schulische Krisenteams“. 65 Lehrkräfte aus weiterführenden Schulen im Kreisgebiet kamen dazu im Borkener Kreishaus zusammen. Dr. Sascha Borchers, Schulpsychologe und Geschäftsführer des einladenden Lenkungskreises „Krisenprävention und -intervention an Schulen“, stellte dabei die rechtlichen Rahmenbedingungen dieser Zusammenarbeit vor.
Beispielhaft sei die Kooperation in den Grundschulen geregelt, erläuterte er. Hier gebe es ein solides Vertragswerk, das den Partnern Schule und Jugendamt Handlungssicherheit bietet. Dies könne, so Dr. Borchers weiter, auch den weiterführenden Schulen zur Orientierung dienen.
Verabschiedet wurde anschließend Hauptkommissar Jörg Kerschek aus dem Arbeitskreis. Viele Jahre hatte er die Aktivitäten auf Seiten der Kreispolizei koordiniert. „Sie werden an vielen Schulen in guter Erinnerung bleiben“, hieß es dazu aus der Lehrerschaft. Sein Nachfolger in dem Gremium, Kriminalhauptkommissar Marco Riehm, warb anschließend für die Zusammenarbeit der Schulen mit den Bezirksdiensten der Polizei. In jedem Ort stehe dafür ein Kontaktbeamter zur Verfügung. „Nutzen Sie diese Möglichkeit, um schon im Vorfeld präventiv tätig zu werden“, appellierte Riehm an die teilnehmenden Schulleiterinnen und -leiter sowie Beratungs- und Krisenbeauftragten der Schulen.
Als konkrete Hilfe für unterschiedliche Krisenfälle stellte Michael Sylla, der Leiter der Regionalen Schulberatungsstelle, eine“App“ für Tablet-Computer und Smartphones vor. Dieser von einem Schweizer Institut entwickelte „Krisenkompass“ bietet menuegeführt konkrete Handlungsanweisungen für Lehrkräfte zu unterschiedlichen Krisensituationen in Schulen, um möglichst rasch und selbstständig handeln zu können. Einhellige Auffassung aller Arbeitskreismitglieder: „Das ist eine wichtige und vor allem mobile Ergänzung des ‚Notfallordners‘, den alle Schulen für Krisensituationen bereits vorhalten.
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Kriminalhauptkommissar Marco Riehm warb für die Zusammenarbeit der Schulen mit den Bezirksdiensten der Polizei.