Landrat Dr. Kai Zwicker überreichte dabei Förderbescheid für die Beschaffung eines Spielmobils für Flüchtlingskinder in Höhe von 54.000 Euro
Kreis Borken (pd). Der neue DRK-Vorstand Jürgen Puhlmann stattete jetzt zusammen mit dem Vorsitzenden des ehrenamtlichen Präsidiums des DRK-Kreisverbandes, Aloys Eiting, Landrat Dr. Kai Zwicker seinen Antrittsbesuch ab. An dem Gespräch im Borkener Kreishaus nahmen auch Kreisdirektor Dr. Ansgar Hörster und Kreisordnungsdezernent Dr. Hermann Paßlick teil.
Bei dieser Gelegenheit überreichte der Landrat den Förderbescheid des Kreises für die Beschaffung eines Spielmobils für Flüchtlingskinder in Höhe von 54.000 Euro. 48.000 Euro werden dabei aus Mitteln des Kommunalinvestitionsförderungsgesetzes refinanziert. Der Kreistag hatte mit dem Haushalt 2016 auch über die Verwendung dieser Fördermittel des Bundes in einer Gesamthöhe von rund 8,15 Mio. Euro beschlossen und für das Spielmobil weitere 6.000 Euro Kreismittel bewilligt. Als Eigenanteil bringt das DRK zudem ebenfalls 6.000 Euro in die Gesamtfinanzierung des Fahrzeuges und seiner Ausstattung ein. An den Betriebskosten beteiligt sich das Land.
Jürgen Puhlmann ist Nachfolger des im Oktober ins Saarland gewechselten Anton Verschaeren. Der Bielefelder, zuletzt seit sechs Jahren Kreisgeschäftsführer beim DRK-Kreisverband Lippe in Detmold, ist damit Chef von mehr als 700 Mitarbeitern in einer Hilfsorganisation, die zu den größten in Nordrhein-Westfalen zählt. Er gilt als versierter Fachmann mit langjähriger Erfahrung im Bereich der Jugend-, Sozial- und Seniorenarbeit.
Vor allem die Flüchtlingshilfe stand im Blickpunkt des Gesprächs. Wie Landrat Dr. Zwicker erklärte, sei der Kreis sehr dankbar für das beispielgebende Engagement des DRK bei der Bewältigung dieser großen Herausforderung. Das Rote Kreuz betreute in der Region fast ein Dutzend Notunterkünfte mit einer Kapazität von mehr als 1.500 Menschen. Er baue weiterhin auf die Unterstützung, betonte der Landrat.
Ein gemeinsames Projekt ist dabei das Spielmobil, das das DRK jetzt für den Kreis betreiben wird: Kinder aus Flüchtlingsfamilien haben, wie alle Kinder, einen grundsätzlichen Rechtsanspruch auf Betreuung. Für die erste Zeit des „Ankommens in Deutschland“ und mit dem Wechsel in eine andere kulturelle und gesellschaftliche Umgebung gibt es jedoch einen besonderen Betreuungsbedarf. Dem soll durch niedrigschwellige Betreuungsangebote Rechnung getragen werden. Dazu sind im Kreisgebiet auch zahlreiche neue sogenannte „Brückenprojekte“ eingerichtet worden. Dabei werden die Kinder bereits gezielt und ihren spezifischen Bedürfnissen entsprechend gefördert. So können sie und ihre Eltern an die Bildung, Erziehung und Betreuung in der Kindertagesbetreuung bzw. in der Schule herangeführt werden.
Künftig wird so u. a. ein mobiles Betreuungsangebot helfen. Das DRK hat dazu ein Konzept entwickelt, das zwischenzeitlich die Zustimmung der zuständigen Gremien des Kreistages gefunden hat. In dem Spielmobil können künftig zehn Plätze sehr flexibel angeboten werden. Im Innenraum wird Spielzonen wie Bauecke, Kreativbereich, Lese- und Rückzugsecke geben. Die Betreuung der Kinder übernehmen pädagogische Fachkräfte. Ehrenamtliche Fahrer steuern das Fahrzeug. Eingesetzt werden soll es insbesondere in Heiden und Legden sowie in Reken bis zur Einrichtung eines dortigen festen Angebotes. In den weiteren Kommunen des Bezirks des Kreisjugendamtes könnte es überdies die bisherigen Angebote bedarfsabhängig ergänzen.
Das DRK werde mit den Fördermitteln einen gebrauchten Niederflurbus kaufen und zum Spielmobil umbauen, erläuterte dazu Jürgen Puhlmann. Dabei sei das Rote Kreuz auf ehrenamtliche Unterstützung von Handwerkern und weitere Spenden angewiesen. Auch Schulen könnten sich mit eigenen Aktivitäten, wie Sammelaktionen für Spielmaterial, einbringen. Ansprechpartner beim DRK sind Anika Lemke und Sara Jrab, Röntgenstraße 6, 46325 Borken, Telefon: 01761/8029928 oder 01761/8029929, E-Mail: [email protected] oder [email protected].