Bundesgesundheitsminister Jens Spahn ist aktuell auf Wahlkampftour im Kreis Borken unterwegs.
Am Samstag besuchte Gesundheitsminister Jens Spahn auf Einladung des CDU Ortsverband die Gemeinde Raesfeld. Hier beantwortete der Politiker Fragen der Besucher rund um die Corona-Pandemie.
Angefangen habe die Pandemie im Frühjahr mit dem Karneval in Gangelt und heute? „Mit Reiserückkehrer aus dem Sommerurlaub“, so Spahn.
Rückblickend auf die vergangenen Monate habe jeder viel gelernt, aber auch gemeinsam so manches erlitten. Harte Monate für viele. Eltern und Kinder. Die Kitas- und Schulen, die lange Zeit geschlossen, oder im Teilbetrieb waren. Homeschooling und Homeoffice. Das klinge alles am Anfang ganz nett, sei aber auch nur für höchstens zwei Wochen maximal. „Dann wird es für alle Beteiligung schon eine Nervenübung“.

Bis hierher gut geschafft
Darüber hinaus auch für die Wirtschaft, den Handel und für viele Unternehmen und Veranstaltungen, die abgesagt wurden. Viele haben vor wirtschaftlichen Existenzfragen gestanden. „Schwierige Zeiten, wo wir aber doch besser durchgekommen sind, als wir selber gedacht haben, im Vergleich beispielsweise zu Spanien. Wir haben es bis hier gut geschafft“.
Und mit Blick auf Veranstaltungen jeglicher Art betonte Spahn, dass jeder Bürger vielleicht es schaffen könne, auch ein paar Monate ohne Großveranstaltungen und Stadien auszukommen und darauf zu verzichten, wenn dadurch Risiken reduziert werden und es dadurch möglich gemacht werden kann, dass Schule, Wirtschaft und öffentliches Leben wieder möglich gemacht wird. „Das müssen wir miteinander schaffen im Alltag, als Gesellschaft und dennoch dabei gesprächsfähig bleiben“.

Unterschiedliche Positionen zu Corona
Das sei besonders wichtig, so Spahn, da, was Corona anbelangt, aktuell in den Familien, im Freundeskreis es die unterschiedlichsten Positionen gebe: Die ganz Vorsichtigen, und diejenigen, für die Corona eine Erfindung von Merkel, Spahn und Bill Gates sei und für die es Corona nie gegeben habe. „Deshalb finde ich es sehr wichtig, dass wir alle gesprächsfähig miteinander bleiben und nicht jeder in seiner Echokammer, in seiner WhatsApp und in seinem Facebook ist und nur den ganzen Tag das hört, was er immer schon gedacht hat“, so Spahn.
Wir-Gefühl und Zusammenhalt
Wichtig für den Bundesminister sei auch, dass die Bevölkerung es schaffe, dieses „Wir-Gefühl“, diesen Zusammenhalt von Beginn der Krise auch jetzt weiter beizubehalten. „Wir müssen versuchen miteinander verstehen, angefangen vom Busunternehmer bis hin zu Pflegekräften. Das wird sehr wichtig sein in den nächsten Monaten. Hier wird es immer um die Frage gehen, was ist die richtige Balance, was ist die richtige Sicherheit. Hier müssen wir das gesellschaftliche Miteinander aushandeln. Schritt für Schritt dafür sorgen, dass wir, mit Blick auf die Entwicklung der letzten Tage, ernsthaft wachsam sind, aber auch keine Endzeitstimmung verbreiten“.
Mit Blick auf die Pandemie sei die Regierung heute in der Lage mit den Dingen umzugehen. Laut Spahn jedoch sollte aufgepasst werden, dass diese nicht entgleitet. „Deswegen ist derzeit das Besorgniserregende, dass die Infektionen wieder ansteigenden, womit wir aber umgehen können. Schlimm wird es, wenn Zahlen immer weiter steigen und irgendwann eine eigene Dynamik bekommen“.
Fragen aus den Besucherreihen im Film unter anderem:
- Warum werden Lehrer und Erzieher alle zwei Wochen getestet und Krankenschwester nicht?
- Warum werden bei Krankenschwestern die Überstunden nicht vergütet?
- Schulbeginn – Maskenpflicht in Bussen und Klassen