Raesfeld- Auf dem Weg zur neuen Ortsmitte
Anfang 2022 wird die Gemeinde Raesfeld unter aktiver Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger die Planung für die Raesfelder Ortsmitte in Angriff nehmen.
Raesfeld (pd). Damit sollen die im Jahr 2018 im integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzept (ISEK) „Raesfeld 2030“ herausgearbeiteten Schwerpunkte planerisch konkrete Gestalt annehmen.
„Eine moderne attraktive Ortsmitte ist wichtig für die Identifikation der Menschen mit ihrer Heimat. Dies können wir nur erreichen, wenn wir die Bürgerinnen und Bürger von Anfang an am Planungsprozess beteiligen. Ich freue mich daher, dass wir diesen Weg nun gemeinsam beschreiten und so die Planung auf eine breite Basis stellen können!“, betont Bürgermeister Martin Tesing.
Zwei Raesfeld-Konferenzen
Mit zwei Raesfeld-Konferenzen und einem Zukunftstag hatten die Raesfelder Bürgerinnen und Bürger im Jahr 2018 die Gelegenheit; zentrale Stärken und Schwächen der Gemeinde und Zukunftsvisionen auch zum Thema Wohnumfeld zu erarbeiten. Dabei kristallisierte sich auch der Wunsch nach einer Attraktivitätssteigerung für den Raesfelder Ortskern heraus.
Epping-Gelände
Da mittlerweile das Haus Epping nicht mehr für die Unterbringung von Flüchtlingen benötigt wird, soll der in 2018 angestoßene Prozess nun fortgeführt werden. „Dabei nur das Epping-Gelände in den Blick zu nehmen greift zu kurz“, sagt Bürgermeister Martin Tesing.
Verkehrssicherheit
So soll die räumliche Abgrenzung des zu überplanenden Bereichs auch über die in nördlicher Richtung angrenzenden Flächen im Umfeld der St. Martin-Kirche erfolgen. Bei der Aufstellung des Rahmenplanes für die Raesfelder Ortsmitte soll es neben Fragen zur gestalterischen Aufwertung des Ortskernes auch um die Verkehrssicherheit gehen. In den planerischen Blick genommen werden sollen dabei u.a. die Parkplatzsituation und die unter dem Aspekt der Barrierefreiheit bessere Gestaltung öffentlicher Wege für Radfahrer und Fußgänger. Das Stadtplanungsbüro WoltersPartner aus Coesfeld soll den Prozess begleiten, bei dem neben Vertretern der Raesfeld Politik, die Bürgerinnen und Bürger und weitere örtliche Akteure eingebunden werden.
Planungen werden in einem Bürgerforum vorgestellt
Die Aufstellung des Rahmenplanes soll in zwei Phasen stattfinden. In der ersten Phase werden in einem Bürgerforum die möglichen Inhalte der Planung vorgestellt und Entwicklungsszenarien erarbeitet, die anschließend in kleineren Arbeitsgruppen diskutiert und bewertet werden. In der zweiten Phase wird dann ein konkreter Rahmenplan erarbeitet, zu dem in einem zweiten Bürgerforum erneut die Meinung der Bürgerinnen und Bürger eingeholt wird.
Hotel-Gaststätte „Haus Epping“. Schönes Foto eines markanten Gebäudes, dank einzigartiger Architektur. Aber Hand auf‘s Herz:
Was für ein geschichtsträchtiges, Ortsbild prägendes, altehrwürdiges „Raesfelder Haus“, innerhalb unserer Ortsmitte. Wie auch die Gaststätte „Niewerther Hof“, der olle Ölkeshof. Identitätsstiftende Objekte, die jetzt zur Disposition stehen. Ob „Im Winkel“ oder Klümperstraße. Alles abreißen und neue Parklätze schaffen, womöglich für die vielen Besucher, die demnächst über das Freiter Pättken ˋgen Schlossfreiheit wandern?
Fantasielos oder armselig, das sei mal dahingestellt? An Bürgerinitiativen, die für den Bestandsschutz im Sinne einer historisch gewachsenen dörflichen Ortsmitte, die mit ehrlichem Engagement und viel Herzblut gekämpft und ihre Ideen und Wunschvorstellungen eingebracht haben, hat es in der jüngsten Vergangenheit wahrlich nicht gemangelt. Alles Schnee von gestern oder eine Schande für morgen?
Raesfelder Bilderbuch-Bilder die zurzeit in der Retrospektive vorgeführt werden, sind wie „Beileidsbekundungen am offenen Grab“ und mit Abstand zu genießen. Schade, echt schade. „Eine Zeit die war.“
https://heimatreport.de/schwamm-drin-schwamm-drueber-haus-epping-wird-abgerissen/