In den Jahren 2019 bis 2025 kam es im Bereich des Polizeipräsidium Recklinghausen und umliegenden Behörden zu einer Serie von Raubüberfällen auf Supermärkte und Lebensmitteldiscounter, bei denen der Tatverdächtige jeweils kurz vor Ladenschluss die Geschäfte betrat und unter Vorhalt einer Schusswaffe Geld aus der Kasse entwendete. Ging es ihm nicht schnell genug, wurde die Kasse mittels eines Schraubendrehers aufgehebelt.
Insgesamt wurden auch drei Überfälle in Schermbeck verzeichnet, die zu den insgesamt 54 Raubüberfällen gehören, und die von der Ermittlungskommission untersucht werden. Zu den betroffenen Tatorten zählt ein Discounter in Schermbeck an der Weseler Straße, der am 17. Januar 2025 überfallen wurde.
54 Raubüberfälle in verschiedenen Regionen
Laut Annette Achenbach von der Polizei Kreis Recklinghausen werden in der Ermittlungskommission inzwischen 54 Raubüberfälle gebündelt. „Die drei Tatorte, sprich Überfälle auf einen Discounter in Schermbeck an der Weseler Straße am 17. Januar, sowie zwei weitere am 14. Jan. 2023 und am 30.12.2021 zählen wir auch dazu“ so Achenbach auf Nachfrage.
Die weiteren Tatorte liegen in den Kreisen Recklinghausen, drei in Hünxe und Voerde, Borken/Reken und Coesfeld sowie in den Städten Bottrop, Bochum, Gladbeck, Gelsenkirchen und Herne. Darüber hinaus sind auch Hünxe und Voerde betroffen. Ein Raub in Wesel am 16. September 2024 wird laut Annette Achenbach ebenfalls dem Täter zugeordnet. Ob alle 54 Überfälle von derselben Person verübt wurden, sei derzeit Gegenstand weiterer Ermittlungen.

Tatmuster des Serientäters
Der Tatverdächtige betrat die Geschäfte jeweils kurz vor Ladenschluss, bedrohte die Kassierer mit einer Schusswaffe und forderte Geld. Falls es ihm nicht schnell genug ging, nutzte er ein mitgebrachtes Werkzeug, um die Kassen gewaltsam zu öffnen. Nach der Tat flüchtete er mit dem erbeuteten Bargeld, oft auf einem Fahrrad in die Dunkelheit. In einem Fall wurde er auf der Flucht von einem Zeugen kurzfristig gestellt und demaskiert. Aufgrund der Zeugenaussage konnte ein Phantombild erstellt werden.
Intensive Ermittlungsarbeit der Polizei
Trotz intensiver Fahndungsmaßnahmen konnte der Täter bislang nicht identifiziert werden. Die Polizei setzt verschiedene Mittel ein, darunter:
- Konzentrierte Fahndungsmaßnahmen
- Erhöhte Präsenz auch ziviler Kräfte
- Einsatz von Mantrailer-Hunden
- Auswertung von Spuren
Nun hat die Polizei Fotos, ein Phantombild und Videos des Tatverdächtigen veröffentlicht und bittet die Öffentlichkeit um Mithilfe.

Beschreibung des Tatverdächtigen
Die Polizei beschreibt den Täter wie folgt:
- Männlich
- Ca. 30 – 40 Jahre alt
- Ca. 1,80 m bis 1,85 m groß
- Schlank
- Mitteleuropäisches Erscheinungsbild
- Schwarze Jacke
- Blaue Jeans oder schwarze Regenhose
- Dunkle Umhängetasche oder Rucksack
- Maskiert mit schwarzer Sturmhaube mit Augenschlitzen und Kapuze
- Dunkle Schuhe
- Handschuhe
Fahndung: Polizei bittet um Hinweise
Die Polizei fragt:
- Wer kennt den Mann auf den Bildern?
- Wo wurde eine verdächtige Person beobachtet, die bei Wind und Wetter in der Dunkelheit mit dem Fahrrad unterwegs ist?
- Ist jemand im persönlichen Umfeld auffällig geworden (zusätzliche Geldquelle, regelmäßig abends mit Fahrrad unterwegs, trotz Regens)?
Hinweise können telefonisch unter 0800 2361 550 oder per E-Mail an [email protected] gemeldet werden. Die Staatsanwaltschaft Essen hat eine Belohnung von bis zu 4.000 Euro für Hinweise, die zur Ermittlung und Überführung des Täters führen, ausgesetzt.
Zusätzliche Maßnahmen zur Prävention
Die Polizei hat Kontakt zu Verantwortlichen von Supermärkten und Lebensmitteldiscountern aufgenommen, um diese für das Thema zu sensibilisieren und präventive Hinweise zur Verhinderung weiterer Überfälle zu geben.
Fall wird bei „Aktenzeichen XY“ vorgestellt
Die Raubserie wird heute Abend (12. Februar) in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY … ungelöst“ thematisiert. Möglicherweise ergeben sich daraus weitere Hinweise zur Identität des Täters.