Bedeutung der Friedhofskultur – Immaterielles Kulturerbe Friedhofskultur
Wie in 100 anderen Kommunen auch stand am Freitag der Raesfelder Friedhof, stellvertretend für Erle und Rhedebrügge, im Zeichen des immateriellen Kulturerbes Friedhofskultur. Der Aktionstag soll bewusstmachen, welchen Wert die Friedhofskultur hat, so die Initiatoren.
Ein Schild am Haupteingang wurde angebracht, um auf die Bedeutung der Friedhofskultur aufmerksam zu machen. Bereits im März hatte die Kultusministerkonferenz auf Empfehlung der Deutschen Unesco-Kommission die Ernennung der Friedhöfe zum immateriellen Kulturerbe beschlossen. „Nicht zu verwechseln mit dem Weltkulturerbe“, erklärte Beate Sonntag von der Pfarrgemeinde St. Martin.

Ort der Begegnung und ein Ort der Erinnerung
Friedhöfe seien nicht nur ein Ort der Trauer, sondern auch ein Ort der Stille, der Begegnung und ein Ort der Erinnerung an die Vorfahren, ergänzte Sonntag. „Der Friedhof ist vor allem auch ein Ort der Lebenden.“ Täglich kämen viele Menschen dorthin.
Der Friedhof sei ein Ort, der zu den Dörfern und Städten ganz selbstverständlich dazu gehöre. Beim Raesfelder Friedhof komme seine zentrale Lage in der Dorfmitte von Raesfeld hinzu. Eine „grüne Lunge“ und gut für den Natur- und Klimaschutz, ergänzte Sonntag.
Friedhof mitten im Dorf
Hans-Dieter Strothmann, der stellvertretende Bürgermeister, verwies auf die Friedhofkultur in Raesfeld und die gute Zusammenarbeit zwischen der Kirche und der Gemeindeverwaltung. Er lobte den guten Zustand und die Pflege der Grabstellen. „So einen Friedhof mitten im Dorf zu haben, ist wichtig für die Menschen, die hier wohnen“, sagte Strothmann.
Friedhöfe spielen auch in sozialer Hinsicht eine große Rolle, vor allem für ältere Menschen. Für einsame Menschen sei ein Friedhof ein besonders wichtiger Ort, um sich zu treffen und auszutauschen, fügte Sonntag hinzu. Deshalb biete die Kirchengemeinde seit einiger Zeit in regelmäßigen Abständen das Friedhofs-Café an.