Ein Fortbestand der Notdienstpraxis in Borken ist der Gemeinde Raesfeld ein großes Anliegen.
In der Anlage erhalten Sie einen offenen Brief der Gemeinde Raesfeld an die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe. Während der Ratssitzung wurde beschlossen, dass sich die Gemeinde nochmals für den Erhalt der Notdienst-Praxis am Standort Borken stark macht.
Kassenärztliche Vereinigung
Westfalen-Lippe
Robert-Schimrigk-Straße 4-6
44141 Dortmund
Notärztliche Versorgung im Kreis Borken
Erhalt der Notdienst – Praxis am Standort Borken
Sehr geehrte Damen und Herren,
mit großer Besorgnis haben die Bürgerinnen und Bürger in Raesfeld Ihre Pläne aufgenom-men, die ärztliche Notdienst-Praxis am St.-Marien-Hospital in Borken zu schließen und stattdessen die ärztliche Notfallversorgung für den Kreis Borken lediglich auf die Standort Ahaus und Bocholt zu verlagern.
Für die Menschen in Raesfeld bedeutet dies doppelt bis dreifach so lange Fahrtzeiten, wenn sie außerhalb der Sprechzeiten der örtlichen Mediziner krank werden.
Diese Vorstellung schürt bei vielen berechtigte Ängste.
Menschen möchten sich darauf verlassen können, im Falle eines Falles schnelle ärztliche Hilfe zu bekommen – zu jeder Tages- und Nachtzeit, aber erst recht zu jeder Jahreszeit.
Wer im Winter selbst oder mit einem erkrankten Angehörigen über glatte Straßen außerhalb der ärztlichen Sprechzeiten einen Arzt aufsuchen muss, dem kann es nicht egal sein, ob er statt wie bislang 10 km in die Stadt Borken fahren kann oder nach Ihren Plänen 30 oder gar 50 km nach Bocholt oder Ahaus fahren muss.
Auch Menschen im ländlichen Raum haben ein Recht darauf, im Notfall ohne großen Umweg ärztliche Hilfe zu finden. Das ist nicht nur eine Frage der Dienstleistungsbereitschaft sondern der Gleichbehandlung mit der Situation in Großstädten.
Es gilt für Sie, ein notfallmedizinisches Stadt-Land-Gefälle zu verhindern.
Die Menschen auf dem Land dürfen keine Patienten zweiter Klasse werden.
Die Schließung von kleinen Notfallpraxen mag sich zwar unter dem Gesichtspunkt Kosten-neutralität rechnen, für die Patienten zahlt sie sich hingegen nicht aus.
Im Sinne einer guten Versorgung dieser Patienten bitte ich Sie, Ihre Pläne noch einmal zu überdenken und die ärztliche Notdienst-Praxis in der Stadt Borken zu erhalten.
Dies werden Ihnen nicht nur die Bürgerinnen und Bürger in Raesfeld, sondern vieler Kom-munen im Umfeld danken.
Mit freundlichen Grüßen
Udo Rößing
Bürgermeister