Herbstmarkt statt Kappesmarkt – Dennoch drehte sich 2021 in Raesfeld alles um den Kappes/Kohl
RAESFELD. Bummeln, flanieren, probieren und genießen. Der Raesfelder Kappesmarkt präsentierte sich in diesem Jahr coronabedingt von einer anderen Seite.
„Herbstmarkt“ so lautete das Motto der Veranstalter. Ein Format, welches an die Anfänge des Kappesmarktes in den 80-ziger Jahren erinnerte. Das weiße Gold des Niederrheins, sprich Kappes in seiner vielfältigen Form, stand im Mittelpunkt des Geschehens.
Die rund 26 Stände in der Ortsmitte und auf dem Rathausplatz boten neben Deko-Artikeln auch kulinarische Spezialitäten wie Kohlrouladen, Mettenden, Liköre von Stegerhoff, hochgeistige Getränke und Glühwein von Böckenhoff, frisch gehobelten Weißkohl, oder deftigen Grünkohl an. Trotz Regenschauer am Sonntag, spielte das Herbstwetter größtenteils an diesem Wochenende mit.
Treue Markthändler
Treu geblieben sind in diesem Jahr dem Markt der Heimatverein aus Büderich, der Fischhändler Alfred Urthel aus Friedrichskoog, die Familie Kuhlmann mit ihrem Gemüse sowie der Sauerkrautstand aus Rees.
Es fehlte auch nicht der Kiepenkerl Alois Epping aus Homer, der in Begleitung von Christine Epping an den zwei Tagen seine Runden drehte. „Wir werden heute viel besser wahrgenommen als sonst. Die Menschen bleiben stehen, stellen viele Fragen oder möchten ein Foto von uns“, so Epping.
Viel Zeit für Gespräche und Selfies
Ob mit Bürgermeister Martin Tesing oder mit Gästen aus dem Ruhrgebiet, für ein Schwätzchen hatte das Paar viel Zeit. Und auch die Kappeshoheiten Königin Nadine I. Bäßler und Prinzessin Anne I. Prost genossen nach einjähriger Zwangspause sichtlich die Aufmerksamkeit der Leute, die ihnen an diesem Wochenende zuteilwurde. Sie verteilten viele Schnäpse oder stellten sich lachend für ein Selfie in Pose. So auch mit dem Ehepaar Konert aus Bottrop, die seit vielen Jahren zum Kappesmarkt nach Raesfeld kommen. Für sie stand fest: Groß ist schöner aber, „es ist klasse, dass überhaupt etwas in dieser Zeit angeboten wird“.
Ursprünglicher Gedanke des Kappesmarktes
Im Vorfeld haben sich Diana Brömmel, Vorsitzende des Ortsmarketing Raesfeld, sowie Marktmeister Peter Süthold viele Gedanken darüber gemacht, wie der Markt coronakonform überhaupt in diesem Jahr stattfinden kann. Die Vorsitzende zeigte sich zufrieden mit dem Verlauf und freute sich, dass nicht nur die Markt-, sondern auch die Einzelhändler, die nur am Samstag geöffnet hatten, reichlich zu tun hatten.
Ebenso freute sie sich, dass die Partnerregionen Büderich, Dithmarschen und Friedrichskoog dem Markt die Treue hielten. „Uns war es wichtig, dass unsere Händler hauptsächlich ihre regionalen, frischgeernteten Produkte verkaufen können und auch den ursprünglichen Gedanken des Kappesmarktes weiter leben zu lassen. Das ist uns gelungen“, so Brömmel, die besonders die Atmosphäre genoss. „Das Wetter spielte gut mit, es war nicht zu voll, sodass wir mit vielen Besuchern ins Gespräch kamen“.
Wir waren trotz der Corona bedingten Umstände auf dem Herbstmarkt. Es war zwar klein, aber die Atmosphäre wie immer gut. Ich liebe den Kappesmarkt. Jeder bei uns weiß, wenn Kappesmarkt war, gibt es bald riesige Wirsingrouladen. Ich hoffe, dass wir nächstes Jahr wieder einen Kappesmarkt haben, wie wir ihn kennen. Dafür kommen wir extra aus Gelsenkirchen