Wenn nicht jetzt, wann dann? Frauen sollen Mitglied im Allgemeinen Bürger Schützenverein Erle werden, fordert Judith Kolschen.
Sie möchte, dass die Satzung des Bürgerschützenvereins geändert wird. Ihren Vorschlag, den sie im Vorjahr gemacht hatte, hat sie nun als offiziellen Antrag formuliert. Dieser soll bei der Generalversammlung am 13. April diskutiert werden.
Frauen sollen das gleiche Stimmrecht im Verein haben wie Männer. „Wir leben im Jahr 2019 und sind alle gleichberechtigt. Das wichtigste Argument für mich ist, dass die Gleichstellung der Frauen in unserem Grundrecht verankert ist“, sagte Kolschen.
Gehör verschaffen
Um ihre Vorstellungen und Ansichten klar darzustellen, hatte die engagierte Erlerin am Montagabend zu einem Gesprächsabend in den Saal Brömmel-Wilms eingeladen. Dabei waren zehn Frauen sowie vier Männer.
Sie versuchte eine Erklärung dafür zu finden, dass es so lange dauert, um überhaupt Gehör bei den Männern zu bekommen. Sie möchte, dass der Vorstand sich mit diesem Thema befasst und ihn nicht „totschweigt“. Sie möchte die Möglichkeit bekommen, ihre Argumente für „Frauen im Verein“ auf der Generalversammlung vorzutragen.
Erster Vorstoß wurde abgeschmettert
Bereits im letzten Jahr hatte sie angeregt, die Satzung des Erler Bürgerschützenvereins zu ändern. Diesem Vorschlag war die Generalvesammlung nicht geolft. Mehrheitlich hatten die Schützen, ihren Vorstoß im Vorfeld in geheimer Abstimmung abgeschmettert. „Es fehlt uns Frauen jedes Mitgestaltungsrecht im Verein. Das geht einfach nicht“, betont Kolschen. Das möchte sie mit einer Resolution ändern. Diese will sie Schützenpräsident Arno Brömmel überreichen. Elf Unterzeichnen sprechen sich bereits für eine Mitgliedschaft von Frauen aus.
„Ich finde, dass unser Schützenverein eine schöne, aber leider nicht mehr zeitgemäß Tradition ist“, so Kolschen. Sie möchte diese Tradition nicht auf einmal, sondern Schritt für Schritt ändern. Dazu gehöre, dass Frauen im Verein zwar nicht schießen, aber die Möglichkeit bekommen, sich anders einzubringen.

Den Weg für die Sache öffnen
Zum Thema Frauen im Verein sagte Ulrike Heidermann: „Ich vermisse die Königin seit Jahren bei der Kranzniederlegung am Ehrenmal und in der Kirche. An der Vogelstange dürfen sie aber bunte Bänder für einen guten Zweck verteilen“.
Um den Verein zukunftsträchtig zu machen, sei es jetzt an der Zeit. „Wir müssen jetzt die Weichen stellen und als Verein den Weg für diese Sache öffnen“, betonte Manfred Gerbersmann. Dem stimmte Schützen-Hauptmann Hermann-Josef Grewing zu. „Wir müssen jetzt in einem Dialog treten“.
Petra Bosse
Abend zum Thema „Frauen für den Schützenverein Erle“
Frau Heidermann meint sicherlich, genau wie ich, das die Damen am Ehrenmal und in der Kirche halt nicht aktiv mit in der „ersten Reihe“ sind, sondern eher im Abseits stehen.
Kurze Information: Königin und Ehrendamen sind schon seit Jahren in der Kirche sowie bei der Kranzniederlegung dabei.
Flotter Kommentar, Herr Wolf! Ich möchte noch anmerken, dass sich ja kreisweit schon ein Frauenschützenverein gegründet hat. Laut den Medien findet deren erstes Fest am 27. April 2019 statt…., wird bestimmt ´ne Riesengaudi! Ist vielleicht erst mal die elegantere Lösung!? Ob jeder örtliche Schützenverein schon soweit ist, wird sich zeigen. Wobei ich grundsätzlich nichts dagegen hätte, das mal nebenbei. Dass die Königinnen und Ehrendamen bei der Kranzniederlegung und in der Kirche nicht dabei sind, das habe ich aber auch noch nie verstanden! Das hätte man m. E. auch schon längst ohne Frauenmitgliedschaft beschließen können! Gutt goan!
Schießen möchten sie ja nicht unbedingt, aber „einbringen“ möchten sie sich.
Aha. Okay.
Nun war die Schützenbruderschaft in Erle von dieser „Einbringungs“-Idee nicht sonderlich begeistert und hat das abgelehnt. Begründung? – Keine. Ist auch keine nötig. Man möchte gerne unter sich bleiben und damit Basta. Auch okay. Sollte man meinen. Issnichso. Denn seitens der Möchte-gern-Schützinnen (die gar nicht unbedingt schießen wollen) wird argumentiert, daß so ein Schützenverein zwar eine schöne Tradition sei, aber leider nicht mehr zeitgemäß. Hm! Warum eigentlich nicht? – Weil „uns Frauen (i.e. Möchte-gern-Schützinnen, die gar nicht unbedingt schießen wollen) jedes Mitgestaltungsrecht im (Schützen!-)Verein fehlt.“ – Soso. Naja, ist ja auch ein Schützen-Verein und kein Schützen- & -innen-Verein. Und, so haben vorsichtige Recherchen unter einer Reihe von Schützen-Brüdern(!) ergeben, soll das vermutlich auch bleiben.
Mit „Grundrechten“, die hier vermeintlich verletzt werden, hat das nix zu tun. Da gibt’s ’n Haufen Kerle, die gern auf Pappscheiben und Holzvögel ballern, und dabei wollen sie unter sich Kerlen sein. Warum? – Is doch völlig egal, is einfach so. – Und. Damit. Ist. Die. Beer. Geschält!!!
Außerdem, liebe Möchte-gern-Schützinnen, die gar nicht unbedingt schießen wollen, wenn ich mitkriege, daß ich irgendwo unerwünscht bin, ja, dann suche ich mir doch ein anderes Betätigungsfeld, um mich „einzubringen“ oder gründe eine eigene Schützinnen-Vereinin, nur für Schützinnen, die gar nicht unbedingt schießen wollen. Wie wär’s denn damit?